Interview

VfL Bochum: Darum glaubt Urgestein Eisfeld an den Aufstieg

Thomas Eisfeld, der VfL Bochum steht in der 2. Liga auf Platz eins, kam zuletzt mit zwei Niederlagen jedoch etwas ins Straucheln. Was macht Sie zuversichtlich, dass Ihre Mannschaft auch auf die neunte Saisonniederlage mit einem Sieg antworten kann?

In dieser Saison sind wir nach Niederlagen immer zurückgekommen. Es macht mich aber auch zuversichtlich, dass wir unsere Qualitäten in diesem Jahr gut umgesetzt und auf den Platz bekommen haben. Zudem haben wir am Sonntag ein Heimspiel, wir sind Tabellenerster – entsprechend wollen wir auftreten.

Sie persönlich haben in dieser Saison keinen Stammplatz, kommen jedoch regelmäßig zum Einsatz. Dabei gelangen Ihnen zwei ansehnliche Freistoßtore und vier Assists. Wie bewerten Sie die bisherige Spielzeit aus persönlicher Sicht?

Insgesamt ist es für mich eine eher durchwachsene Saison. Ich habe nicht so viel Spielzeit erhalten, wie ich es mir gewünscht hätte. Man muss aber dazu sagen, dass es unsere drei Mittelfeldspieler Robert Žulj, Anthony Losilla und Robert Tesche in dieser Saison auch sehr, sehr gut machen. Ich versuche immer, Akzente zu setzen, wenn ich eingewechselt werde. Das ist mir bisher ganz gut gelungen mit meinen sechs Scorerpunkten. Ich versuche dem Trainer zu zeigen, dass er sich auf mich verlassen kann – auch wenn es nur fünf oder zehn Spielminuten sind. Ich gebe weiter Gas. Wenn ich spiele, werde ich alles dafür geben, dass wir unseren Traum verwirklichen können.

Der Bundesliga-Aufstieg wird immer greifbarer. Für Sie wäre es eine Premiere, im Fußball-Oberhaus zu spielen. Allerdings läuft Ihr Vertrag in diesem Sommer aus. Wie wird es danach weitergehen?

Derzeit liegt der Fokus komplett auf den verbleibenden drei Spielen. Nach der Saison werden Gespräche geführt und Entscheidungen getroffen. In der Bundesliga zu spielen, wäre natürlich eine große Sache – für mich, für den gesamten Verein. Deshalb gilt unsere volle Konzentration den letzten Spielen.

Sie spielen seit Februar 2015 in Bochum und haben schon einiges miterlebt. Woran erinnern Sie sich besonders gerne zurück?

Es gab in den vergangenen sechs Jahren einige Highlights. Die erste Erinnerung, die mir da in den Kopf kommt, ist mein Fernschusstor in Düsseldorf. Es war damals brutal wichtig, weil unten drinstanden und die Punkte unbedingt brauchten. Gegen den späteren Aufsteiger konnten wir Big Points landen. Daran erinnere ich mich immer gern zurück.

Sie haben bereits Erfahrungen in England gesammelt. 2012 wechselten Sie für eine Million Euro von Borussia Dortmund zum FC Arsenal. Zum Durchbruch hat es da zwar nicht gereicht, aber Sie haben immerhin den FA-Cup gewonnen. Wie sehr hat Sie diese Zeit geprägt?

Es war eine überragende Zeit. London ist eine tolle Stadt und Arsenal ein fantastischer Verein. Arsène Wenger war damals, und ist es heute noch, für mich eine der prägendsten Figuren im Fußball. Ich bin dankbar für diese Zeit, weil ich dort sehr viel gelernt habe – nicht nur fußballerisch. Ich war das erste Mal auf mich allein gestellt und hatte eine eigene Wohnung. Persönlich habe ich schöne Erfahrungen bei Arsenal gemacht – zum Beispiel mein Debüt für die Profis. Beim FC Reading kam ich im FA-Cup beim Stand von 1:4 rein. Am Ende haben wir 7:5 gewonnen. Das war ein absolutes Highlight meiner Karriere, das ich nie vergessen werde.

Nun liegt der Fokus voll auf der 2. Bundesliga. Mit dem SSV Jahn Regensburg kommt am Sonntag (9. Mai, 13:30 Uhr) ein Gegner, mit dem so manches Team bereits seine Probleme hatte. Worauf wird es besonders ankommen?

Wir wissen, dass Regensburg mit einer hohen Intensität spielt. Die wollen wir natürlich auch an den Tag legen. Unsere Offensivqualitäten müssen wir wieder besser auf den Platz bringen. Das ist uns in Darmstadt nicht so gut gelungen. Hinten standen wir dagegen sehr kompakt, bis das 1:1 fiel. Danach sind wir auseinandergefallen – das darf uns so nicht mehr passieren.

Zum Abschluss noch einmal kurz und knapp: Wieso wird der VfL Bochum am Saisonende aufsteigen?

Wir sind in diesem Jahr eine Einheit. Jeder weiß, was zu tun ist und jeder hat die Rolle, die er im Team hat, akzeptiert. Wir versuchen alle, Gas zu geben. Bei den Spielen sieht man in dieser Saison enorm, wie sehr sich die Spieler auf der Bank mitfreuen, wenn ein Tor fällt. Es macht uns aus, dass wir auf und neben dem Platz eine Einheit sind.

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