Brennpunkte

Verlierer Bürki, unbelehrbare BVB-Fans

Brennpunkte Gewinner des Spiels: Christian Pulisic Wochenlang hatte Christian Pulisic nur auf der Ersatzbank gesessen, im Auswärtsspiel von Borussia Dortmund bei Werder Bremen meldete er sich in der Startelf zurück – und wie: Schon nach sechs Minuten ließ er mehrere Gegenspieler stehen und schob den Ball dann unter Bedrängnis sicher vorbei an Jiri Pavlenka ins Bremer Tor. Und auch am 2:0 war er entscheidend beteiligt, weil ihn die Bremer Abwehr nur durch ein Foul bremsen konnte. Den fälligen Freistoß versenkte Paco Alcácer (41.). Auch wenn er in der zweiten Halbzeit nachließ und auch nicht verhindern konnte, dass die Partie noch 2:2 ausging: Dieser Auftritt war eine starke Bewerbung für weitere Startelf-Einsätze.

Verlierer des Spiels: Roman Bürki Torhüter Roman Bürki spielt bislang eine herausragende Saison, er hat seiner Mannschaft in dieser Saison schon so manchen Punkt festgehalten. Das Unentschieden in Bremen aber geht zu einem großen Teil auf seine Kappe: Kevin Möhwalds Schuss war zwar scharf, aber nicht sonderlich platziert – und der Schweizer ließ ihn durch die Beine flutschen. Es war der Treffer zum 1:2 in der 70. Minute, der das Spiel kippen ließ. Bis dahin hatte es so ausgesehen, als habe der BVB das Spiel komplett im Griff, als würde Bremen nicht mehr gefährlich werden.

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Auffälligkeit des Spiels: das Dortmunder Mentalitätsproblem In der Hinrunde war es eines der meistgenutzten Worte in Dortmund: Mentalität. Dass es der Mannschaft immer wieder gelang, Spiele zu drehen und spät zu gewinnen wurde als Ausdruck eines gefestigten Geistes, eines unerschütterlichen Glaubens an sich selbst gewertet. Gegen Bremen allerdings fehlte genau diese Mentalität: Nachdem Bremen aus heiterem Himmel zum 1:2 getroffen hatte, fiel die Mannschaft komplett auseinander, ließ die Partie und die sicher geglaubten drei Punkte aus der Hand gleiten – und musste am Ende sogar froh sein, nicht noch verloren zu haben. Es war nicht das erste Mal in der Rückrunde: Schon beim 2:1-Sieg gegen Mainz 05 hatte der BVB das Spiel nach starker erster Halbzeit nach der Pause aus der Hand gegeben und mit viel Glück den Sieg gerettet. In den Spielen bei Bayern München (0:5) und gegen Schalke 04 (2:4) fehlte von Beginn an die richtige Haltung zum Spiel. Bei der Saisonanalyse wird hier ein Punkt sein, wo die Verantwortlichen ansetzen müssen, um die Mannschaft noch besser zu machen.

Torheit des Spiels: Verhalten der BVB-Fans Dass Pyrotechnik in der Bundesliga nicht gerne gesehen ist und für den eigenen Verein teuer ist, sollte sich eigentlich herumgesprochen haben. Es hielt die BVB-Fans allerdings nicht davon ab, die ganze Partie über zu Zündeln. Kurz vor Spielbeginn tauchten sie das gesamte Stadion in gelben Qualm, später brannten immer wieder einzelne Leuchtfackeln. Der Bremer Stadionsprecher brachte sogar die Möglichkeit eines Abbruchs der Partie und einen Einfluss auf die Wertung ins Spiel. Noch leichtsinniger: Vor dem Spiel kraxelten im Oberrang einige Unterhänger über den Zaun, um ihre Fahnen anzubringen, womit sie nicht nur sich, sondern auch die Zuschauer darunter gefährdeten.

Autor: Sebastian Weßling