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Kreisliga C
Türkischer gegen kurdischer Verein: Abbruch und Großeinsatz

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Wieder Trubel in der Kreisliga C. Diesmal im Raum Neuss beim Spiel des türkischen Klubs SG Erfttal gegen den erst vor kurzem gegründeten kurdischen Verein KSV Mesopotamia. 

Hochsicherheitsspiel in der Kreisliga C. Hat man auch nicht oft, am Donnerstag war es soweit. Knapp 700 Zuschauer sollen laut fussball.de bei dem hochbrisanten Spiel zwischen einem türkischen und einem kurdischen Verein vor Ort gewesen sein. Zudem rund 50 Polizeibeamte - in der Kreisliga C. Ein Großeinsatz am Donnerstag.

Zuvor waren bei der Polizei Hinweise eingegangen, dass dass es zu einer Auseinandersetzung im Zusammenhang mit einem Kreisligafußballspiel kommen könnte. Daraufhin zog die Polizei eine Vielzahl von Einsatzkräften im Erfttal zusammen.

Nach einer ruhigen ersten Hälfte wurde es nach dem Wechsel turbulenter Nach 60 Minuten stand es 3:0 für den Gastgeber Erfttal, zudem gab es einen Platzverweis für den kurdischen Verein. Es soll im Laufe der Begegnung zu verbalen Beschimpfungen gekommen sein. Warum die Begegnung schließlich abgebrochen wurde, das ist noch nicht bekannt. Die Polizei erklärte: "Die gegnerischen Vereine sind kurdisch und türkisch geprägt, was nach ersten Erkenntnissen Ausgangspunkt der Differenzen gewesen sein könnte. Hinweise auf Straftaten wurden nicht bekannt. Nachdem alle Zuschauer die Heimreise angetreten hatten, wurde der Polizeieinsatz am späten Abend beendet."

Der Kölner Express schreibt, dass die Partie nach dem 3:0 noch einmal angepfiffen wurde. Dann soll sich beim kurdischen Team herumgesprochen haben, dass ein Erfttal-Spieler nach dem Tor salutiert hatte. In der Folge sollen die Spieler von Mesopotamia den Platz verlassen haben und Anhänger auf den Platz gelaufen sein. Es folgte der Abbruch eines bis dahin eigentlich komplett friedlichen Spiels.

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Hakan Eroglu, ein Bekannter des Präsidenten von Erfttal, betonte gegenüber RevierSport: "Im Spielbericht steht, dass der Gegner vom Platz gegangen ist. Wichtig ist: Sie sind von sich aus vom Feld gegangen. Das Spiel wurde nicht abgebrochen, weil ein Spieler von uns salutiert hat, der Gegner ist einfach so vom Platz gegangen. Es gab im Vorfeld vom Verband eine Ansage, dass es bezüglich des Salutierens eine Null-Toleranz-Politik gibt. An die haben sich die Spieler gehalten."

Mittlerweile hat Erfttal sich öffentlich positioniert. Hier die Meldung im Wortlaut

SG Erfttal

"Wir als Familie Anadolu 98 möchten zum heutigen Spielgeschehen Stellung nehmen. Mit ca. 700 Zuschauern war es eine gigantische Kulisse für beide Seiten. Die Spieler unter sich sind sehr fair miteinander umgegangen. Beide Zuschauerseiten haben sich vor allem in der zweiten Halbzeit gegenseitig provoziert, vergleichbar mit einer Derby-Stimmung. Nach dem das Spielergebnis (61. Minute 3:0 für Anadolu gegen zehn Spieler mit null Torchancen) schon klar war, hat sich Mesopotamia zurückgezogen.

Jetzt stellt sich doch die Frage, fair gelaufen und trotzdem zurückgezogen? Lief da was schief? Hatte eine Mannschaft die Absicht die Lage zu eskalieren? Über Social Media über Fairness und gegen Diskriminierung kann heutzutage jeder posten! Ich zitiere die Rufe aus der Fanseite von Mesopotamia: "Sehitler Ölür Vatan Bölünür" (nutze bitte Google Übersetzer), "Apo", "Abdullah Özcalan" (EU-weit als Terrorist eingestuft), "Hur**söhnee" "Ich f*** deine Mutter" etc. Im Anschluss sollte man sich nicht wundern, dass auch die Türken-Seite provoziert. Lass doch einfach weiter Fußball spielen! Lass doch die Fans unter sich austauschen und wir setzen ein Zeichen für Fairness!

Schade, dass Mesopotamia die einzige Möglichkeit in einem Mannschafts-Rückzug gesehen hat, um noch die Niederlage als Profit "darzustellen". Wir als Anadolu möchten Fussball spielen und diese Plattform nicht für politische Auseinandersetzungen anbieten. Heutzutage kann man sich für eine Demo bei der Polizei anmelden und auf die Straße gehen und nicht auf den Fußballplatz! Und übrigens haben wir die Polizei kontaktiert, damit jeder in Ruhe das Spiel verfolgen kann. Über Fairplay sprechen und das Spiel für Propaganda-Zwecken nutzen ist ein Widerspruch.

Abschließend möchte ich einen objektiven Kommentar veröffentlichen - bildet einfach eure eigene Meinung. Wir wollen nur Fußball spielen.

Team Anadolu 98"

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