Immerhin vier Punkte holte Uerdingen unter der Regie Reisingers in den Partien in Meppen (2:1-Sieg) und gegen Magdeburg (0:0). Die Verantwortlichen beim KFC - insbesondere Klubboss Mikhail Ponomarev - sind zufrieden mit der Art und Weise, wie der ehemalige Stürmer die Mannschaft führt und würden ihn deshalb am liebsten "auf höchster Position behalten". Das berichtet der "kicker".
Das ist aber gar nicht so einfach, denn Reisinger ist kein Fußballlehrer. Laut DFB-Regelwerk durfte er nach der Entlassung Heiko Vogels nur 15 Tage Chef sein - die Frist ist auch nicht verlängerbar. Offiziell darf Reisinger sich damit nicht mehr Cheftrainer nennen. Schon Neu-Manager Stefan Effenberg betonte aber bei seiner Antritts-Pressekonferenz: "Er wird ein ganz großer Teil im Trainerteam sein."
Verhältnis zwischen KFC und Heinemann ist belastet
Eine mögliche Lösung wäre also, einen neuen Trainer zu verpflichten, der im Besitz der nötigen Lizenz ist und ihm zugleich Reisinger als gleichberechtigten "Co"-Trainer zur Seite zu stellen. Ein ähnliches Modell hat bei Bayer Leverkusen mal mit Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski gut funktioniert. Ob von diesem Geflecht aber viele potentielle Trainerkandidaten wirklich angetan wären, scheint durchaus fraglich.
Theoretisch hätte der KFC Uerdingen ja mit Frank Heinemann einen weiteren Co-Trainer parat, der über die nötige Lizenz verfügt. Doch das Verhältnis zwischen Heinemann und Verein soll belastet sein, nachdem eben zuletzt Reisinger und nicht Heinemann zum Interimstrainer ernannt wurde. Der 54-Jährige war seitdem offiziell krankgeschrieben. Und Effenberg machte von Beginn an klar, dass er für den Posten auch nicht zur Verfügung stehe.
Klar ist: Den Uerdingen läuft langsam die Zeit davon, schon am Samstag steht das Gastspiel beim TSV 1860 München an. Laut Rheinischer Post will der Verein am Dienstag oder Mittwoch einen neuen Trainer präsentieren.