Spätestens seit der 1:3-Niederlage des MSV Duisburg gegen Jahn Regensburg am Samstag stand für viele fest: Zebra-Cheftrainer Ilia Gruev - dessen Stuhl schon in den letzten Wochen gewaltig ins Wanken geraten war - ist beim MSV nicht mehr zu halten.
Am Montagnachmittag folgte dann die offizielle Bestätigung seitens der Duisburger: Gruev und sein Co-Trainer Yontcho Arsov wurden von ihren Aufgaben entbunden. „Dass wir uns von Ilia und Yontcho verabschieden müssen, tut weh, und wir haben diese Entscheidung nach langen, intensiven Überlegungen und schweren Herzens gefällt. Wir alle, Verantwortliche, die beiden Trainer und die Mannschaft, haben alles für den gemeinsamen Erfolg getan“, erklärte Präsident Ingo Wald nach der gemeinsam und einstimmig mit dem Vorstand, dem Aufsichtsrat der KGaA mit dem Vorsitzenden Jürgen Marbach an der Spitze sowie Geschäftsführer Peter Mohnhaupt und Sportdirektor Ivo Grlic getroffenen Entscheidung.
Lange brauchte Sportdirektor Grlic allerdings nicht, um einen Nachfolger zu präsentieren. Torsten Lieberknecht übernimmt in Meiderich - der ehemalige Trainer der Eintracht aus Braunschweig soll den nach acht Spielen noch sieglosen MSV wieder in aus dem Tabellenkeller der 2. Bundesliga führen.
Der 45-jährige erhält einen Zweijahres-Vertrag, der laut Pressemitteilung der Duisburger für alle drei deutschen Profi-Ligen Gültigkeit hat. Gleiches gilt für Darius Scholtysik; Lieberknechts Assistenztrainer. Lieberknecht soll am Dienstag-Mittag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt werden und anschließend die erste Trainingseinheit leiten.
Etwas gewöhnungsbedürftig dürfte es den MSV-Anhängern schon erscheinen, wenn am kommenden Montag beim 1. FC Köln nicht mehr Gruev, sondern Lieberknecht an der Seitenlinie stehen wird. Denn kaum ein Trainer verblieb so lange an der Wedau, wie Gruev, der das Trainer-Amt 2015 übernommen hatte.
Bei Lieberknecht ist es noch extremer: Schließlich ist der MSV seine erste Trainerstation außerhalb von Braunschweig, für die er zwischen 2003 und 2007 noch selbst am Ball war. Anschließend fungierte er eine Saison als U19-Trainer und coachte fortan das Profi-Team der Braunschweiger, mit dem ihm unter anderem der Aufstieg in die Bundesliga glückte.
Nachdem die Eintracht am Ende der abgelaufenen Saison allerdings in die 3. Liga abstieg, trennten sich die Wege von Braunschweig und Lieberknecht. Nun begibt er sich in ein neues Abenteuer - gleiches gilt für den MSV Duisburg.
Autor: Erik Asmussen