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Thomas Eisfeld im Interview - "Ich habe mir mehr erhofft"

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Thomas Eisfeld (26) spielt aktuell seine sechste Saison beim Zweitligisten VfL Bochum. In dieser Zeit hat er schon viele Rückschläge durch Verletzungen hinnehmen müssen. Aktuell ist er zwar fit, aber trotzdem noch nicht zufrieden.

Mit RevierSport hat Eisfeld exklusiv über die Sieg-Erlösung des VfL in Heidenheim, zerplatze Hoffnungen nach der Vorbereitung, Gedanken an ein mögliches Karriereende und seine Zeit beim FC Arsenal in London gesprochen.

Thomas Eisfeld, wie hat sich der Moment angefühlt, als Sie in Heidenheim auf dem Platz standen und wussten: Da ist der erste Sieg der Saison?

Thomas Eisfeld: „Es war eine riesige Erleichterung für uns alle. Schon in den Spielen davor hätten wir einen Sieg verdient gehabt. Ich hoffe, dass uns dieser Erfolg Selbstvertrauen für die kommenden Wochen gibt. Denn wir haben den Bock noch nicht komplett umgestoßen, sondern erst ein Spiel gewonnen. Neun Partien, acht Punkte – diese Bilanz ist kein Ruhmesblatt. Die Saison wird deswegen für uns auch weiter schwierig bleiben. Wir müssen demütig bleiben und weiter Punkte sammeln. Nur so kommen wir da unten raus.“

Warum hat es so lange bis zum ersten Erfolg gedauert?

"Das ist eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist, weil die Gründe vielschichtig sind. In manchen Spielen waren wir wirklich nicht gut, in manchen Partien hatten wir kein Glück. Die Zweite Liga ist sehr eng beieinander, da entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Je länger man ohne drei Punkte bleibt, desto schwieriger wird das auch für den Kopf.“

Thomas Reis ist seit vier Spielen der neue Trainer beim VfL Bochum. In dieser Zeit blieb Ihre Mannschaft ungeschlagen. Hat sich der Trainerwechsel gelohnt?

„Punktemäßig auf jeden Fall. Aber es bringt nichts, um über vergangene Dinge zu sprechen.“

Warum?

„Fußball ist ein Tagesgeschäft. Was vor zwei Wochen war, interessiert schon jetzt gefühlt niemanden mehr. Ich glaube, dass wir auch unter Robin Dutt eine sehr lange und gute Phase erlebt haben und dort viele Punkte sammeln konnten.“

Robin Dutt galt immer als großer Befürworter von Ihnen. In der Vorbereitung ließ er sie als alleiniger Sechser oft spielen, auch am ersten Spieltag in Regensburg durften sie ran. Wieso waren Sie danach urplötzlich außen vor?

„Ich habe eigentlich die gesamte Vorbereitung alleine auf der Sechserposition gespielt. Ich denke auch, dass ich eine gute Vorbereitung absolviert habe, zwischenzeitlich durfte ich auch die Kapitänsbinde tragen. Dann haben wir in Regensburg das erste Spiel verloren, da habe ich mit meinem Fehler auch meinen Teil zu beigetragen. Das durfte so natürlich nicht passieren. Danach war ich erst einmal raus, unser System hat sich direkt verändert, das hat dann natürlich am Selbstvertrauen genagt.“

Konkret: Wie hat es sich für Sie angefühlt, nach der Vorbereitung und dem ersten Spieltag erst einmal auf der Bank zu sitzen?

„Das war schon ein Schlag und kam auch überraschend. Nach dem Regensburg-Spiel habe ich in der Liga zunächst nicht mehr gespielt, im Pokal wurde ich nach der ersten Halbzeit ausgewechselt, das war natürlich der nächste Schlag. Ich weiß, dass ich in Regensburg nicht gut gespielt habe. Durch die Vorbereitung habe ich mir aber natürlich mehr erhofft. Vor allem, weil ich jede Einheit mitgemacht habe. Deswegen kann ich persönlich aktuell nicht zufrieden sein, dass ich nicht spiele. Aber ich muss dranbleiben und weiter hart arbeiten. Ich bin sehr selbstkritisch. Das Wichtigste ist ohnehin, dass wir als Mannschaft wieder erfolgreich sind. Der Verein steht über allem, da zählen nicht meine Befindlichkeiten, sondern der gemeinschaftliche Erfolg.“

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Leistung persönlich?

„Ich weiß, dass ich noch nicht da bin, wo ich schon einmal war. Ich spiele noch nicht auf meinem Top-Niveau. Dafür fehlt mir auch noch der Spielrhythmus. Wenn ich aber gesund bleibe und weiter Gas gebe, dann wird sich das auch wieder ändern.“

Hat Ihnen eigentlich schon jemand nachträglich gratuliert?

(lacht) „Nein, das hat noch keiner gemacht, wieso?“

Dann übernehmen wir das. Sie sind seit Anfang 2015 beim VfL, spielen gerade Ihre sechste Saison.

Thomas Eisfeld: „Dankeschön, nur leider fühlt es sich noch nicht wie die sechste Saison an, ich habe über anderthalb Jahre aufgrund von Verletzungen gefehlt.“

Gerade die vergangene Saison muss extrem hart für Sie gewesen sein. Von Juli 2018 bis Februar 2019 fehlten Sie aufgrund einer schweren Knieverletzung. Lange Zeit wusste niemand, wie es weitergeht, letztlich mussten Sie operiert werden. Wie groß war die Angst vor dem Karriereende?

„Ich war bei verschiedenen Ärzten, habe mir unterschiedliche Lösungsvorschläge angehört. Zunächst haben wir uns entschieden, die Verletzung konservativ zu behandeln. Das hat dann aber nicht richtig funktioniert und ich hatte immer wieder Rückschläge. In so einer Phase denkt man natürlich daran, ob man überhaupt noch einmal fit wird. Mein letzter Ausweg war dann die Operation, in Berlin, bei Prof. Dr. Arno Schmeling. Der hat mir auch ehrlich gesagt, dass es Sportler gegeben hat, die nach so einer OP nicht mehr in den Leistungssport zurückkehren konnten. Bei mir hat aber zum Glück alles funktioniert, die Behandlung lief super, alles nach einem funktionierenden Plan. Als ich gemerkt habe, dass dieser aufgehen würde, brauchte ich mir auch keine weiteren Gedanken über ein mögliches Karriereende machen.“

Würden Sie den Schritt zum VfL Bochum heute noch einmal machen?

„Immer wieder. Ich kenne die Gegend, habe davor lange im Ruhrgebiet gespielt, war in der Jugend bei Borussia Dortmund. Meine Freundin habe ich hier kennen gelernt, habe noch viele Freunde in Dortmund. Es war und ist der richtige Schritt gewesen, zum VfL zu wechseln. Ich glaube, ich kann auch sagen, dass ich schon zu einem Bochumer Jungen geworden bin.“

Zuvor wechselten Sie mit 19 Jahren nach England, zum FC Arsenal. Dort spielten Sie zweimal für die Profis, konnten sich letztlich aber nicht ganz oben durchsetzen. Bereuen Sie diesen Wechsel heute?

„Nein, auch das nicht. Es war immer mein Traum, für Arsenal zu spielen, den habe ich mir erfüllt. Damals war es mir vielleicht noch nicht so bewusst, was es heißt, für solch einen Weltverein zu spielen. Wenn du mit Arsene Wenger als Trainer sprichst oder mit Thierry Henry zusammen trainierst, dann kannst du das nicht so realisieren. Ich hätte damals schon gerne diesen klaren Kopf gehabt, dann hätte ich mich dort mehr durchsetzen können. In der Zeit hatte ich als junger Spieler noch nicht das Vertrauen in mich selbst. Ich habe dort mit meinen Idolen zusammengespielt, habe mir nicht so viel zugetraut. Das würde ich mit dem Wissen von heute anders machen. Trotzdem hat es mir enorm viel gebracht und war eine sehr schöne Erfahrung.“

Sie spielten dort unter anderem mit Serge Gnabry zusammen, der beim FC Bayern unter Vertrag steht und in der deutschen Nationalmannschaft gesetzt ist. Wie haben Sie seinen Weg verfolgt?

„Seine Entwicklung ist wirklich überragend. Wir haben noch jetzt Kontakt und sind sehr gut befreundet, die gemeinsame Zeit in London hat uns zusammengeschweißt. Dass er jetzt so einschlägt und international für Furore sorgt, freut mich riesig und ist für mich überhaupt nicht überraschend. Er hatte damals schon brutale Qualitäten.“

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