Spätestens nach dem 2:1-Sieg am Samstag bei Fortuna Köln konnte Krämer dann zumindest erleichtert sein, was die sportliche Situation nach den ersten drei gewonnen Punkten aus der englischen Woche anbetraf. Doch irgendwie war seine Gefühlslage nach wie vor weniger positiv, verständlich: Grund dafür war die schwere Verletzung von Kapitän Mario Erb. In der 45. Minute wälzte sich der gebürtige Münchner nach einem Zweikampf auf dem Boden, Krämer ahnte sofort Böses: „Natürlich kann man sich dann nicht so über den Sieg freuen. Die Prognose sieht sehr schlecht aus. Es ist wohl eine Kreuzbandverletzung“, zeigte der Trainer sein Mitgefühl zur ersten Verletzungsdiagnose.
Verletztenlazarett wird größer
Damit droht der Innenverteidiger mehrere Monate auszufallen. Bitter für den KFC, denn Mario Erb ist neben Christopher Schorch und Neuzugang Dominic Maroh ein wichtiger Baustein in der Hintermannschaft der Uerdinger. „In der Halbzeitpause hat sich jeder für Mario eingeschworen und um jeden Grashalm gefightet“, lobte der Trainer die Einstellung seines Teams. Auch die Fans gaben dem 28-Jährigen Kraft für die nächste Zeit. Als Erb den Platz verließ, gab es nicht nur Beifall von beiden Fanlagern, die KFC-Fans wünschten ihrem Kapitän mit lauten Namenssprechchören eine gute und schnelle Genesung.
Schorch rückt wieder in den Fokus
Doch nach dem Erb-Schock wächst das Verletztenlazarett der Uerdinger weiter. Nach Dennis Daube (Innenbandriss im Knie) und Ali Ibrahimaj (Meniskusanriss) ist Erb der dritte wichtige Stammspieler, der längerfristig nicht dabei sein kann. Auch wenn der Kader in der Breite gut besetzt ist, war der Schock bei allen Mitspielern groß. „Ich werde gleich zu Mario ins Krankenhaus fahren und ihn aufbauen, damit er zumindest den Kopf schnell wieder hochkriegt“, gab Krämer zu Protokoll. Vizekapitän Christopher Schorch, der die Binde von Erb übernahm, wird in diesem Zuge in den kommenden Wochen wohl wieder mit viel Spielzeit rechnen dürfen. Am Mittwoch gegen Zwickau saß der eigentlich etatmäßige Abwehrmann überraschend auf der Bank. Schon gegen Jena am Samstag wird Schorch gemeinsam mit Maroh die Viererkette führen müssen.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll