Bei 1:0-Sieg gegen SGW

Terranova muss auf die Tribüne

„Ich bin froh, dass wir hier drei Punkte mitgenommen haben“, erklärt RWO-Trainer Mike Terranova nach dem Spiel kurz und knapp. „Nach einem guten Start haben wir zuletzt etwas Federn gelassen.“ Mit einer Hypothek von drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge reiste Rot-Weiß Oberhausen nach Wattenscheid. In den Spielen gegen Sandhausen im DFB-Pokal sowie den beiden Partien in der Liga gegen Viktoria Köln und Borussia Dortmunds U23 blieb RWO nicht nur ohne Punkte, sondern auch ohne eigenen Torerfolg.

Demzufolge war die Erleichterung im Lohrheidestadion bei Spielern, Fans und Betreuern von RWO fast greifbar, als Yassin Ben Balla zum Torjubel in Richtung Fankurve ansetzte (65.). Zuvor knallte der Franzose den Ball nach einer Ecke aus kurzer Distanz über die Linie.

Terranova will Spieler beruhigen - und muss dann auf die Tribüne

Dabei profitierten die Gäste im zweiten Durchgang von einem Wattenscheider Platzverweis und einer 45-minütigen Überzahl. Zum Ende der ersten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse auf dem Rasen: Jeffrey Obst sah nach einem unabsichtlichen Ellenbogenschlag ins Gesicht seines Gegenspielers die rote Karte (43.). Postwendend versammelte sich die Oberhausener Mannschaft um den Übeltäter und sorgte für eine Rudelbildung. Mitten drin: RWO-Trainer Mike Terranova. Der Übungsleiter sprang auf und stürmte auf den Platz, um einen seiner Schützlinge zu beruhigen. Die Folge: Schiedsrichter Philipp Hüwe verbannte den Ex-Profi für den Rest des Spiels auf die Tribüne.

„Da kamen dann einige Spieler angeschossen, die schon gelb haben. Da habe ich meinen Spieler daran erinnert, dass man Fußball auch mit dem Kopf spielt“, beschreibt Terranova die Szene. „Zuvor ist aber sicherlich das ein oder andere Wort gefallen, was vielleicht nicht fallen sollte, als der Schiedsrichter ein paar Mal komisch entschieden hat. Da war ich natürlich etwas sauer. Ich denke, er hat darauf gewartet, mich dann aber auch zurecht aus dem Innenraum geschickt“, zeigte sich Terranova selbstkritisch.

Wattenscheids Trainer Farat Toku sprang seinem Trainer-Kollegen zur Seite: „Ich denke, dass der Schiedsrichter eine recht solide Partie gemacht hat. Aber dann hat er auf einmal Karten gezogen – auch für Oberhausen – wo ich nicht weiß, was er da gesehen hat. Da hat er etwas die Linie verloren.“ Spielentscheidend war für Toku „natürlich die rote Karte“, aber den Platzverweis alleine lässt er als Grund für die Niederlage nicht gelten: „Wir hatten ja trotzdem noch 45 Minuten Zeit, um das Tor zu verteidigen. Das war die erste Devise für uns und das haben wir trotz Unterzahl auch recht gut gemacht. Ärgerlich ist dann natürlich, dass ein Ball nach einem Standard so reingeht.“

Oberhausen trifft am Donnerstag (6.9, 19:30 Uhr) in einem weiteren Auswärtsspiel auf den Bonner SC. Die SG Wattenscheid muss ebenfalls auswärts antreten: Am Samstag (8.9, 14 Uhr) geht es für Nullneun zum SC Wiedenbrück.

Autor: Kevin Lenk