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Teil 2 - Uhlig über RWEs Ausgliederungspläne

Foto: Michael Gohl
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An Allerheiligen ist der Vorsitzende von Rot-Weiss Essen, Marcus Uhlig, genau ein Jahr im Amt. Hier kommt der zweite Teil des Interviews mit dem Boss der Essener.  

Im ersten Teil sprach er bereits über sein erstes Jahr an der Hafenstraße, seinen Kontakt zu Michael Welling und das Auslaufen von der Hoch3-Aktion. Im zweiten Teil zwei spricht Uhlig über das Thema Ausgliederung, die Arbeit mit den Sponsoren in der laufenden Saison und die Entscheidung, bis zum 31. August keine Spieler nachzuverpflichten.

Marcus Uhlig, Sie haben das Thema Ausgliederung im ersten Teil angesprochen. Im letzten Jahr wurde nicht mehr viel darüber geredet. Das, was bisher erarbeitet wurde, haben wir. Den Beschluss aus der Mitgliederversammlung 2017, das klare Votum der Mitglieder, damit können wir weiterarbeiten. Wir haben uns bewusst erst einmal da rausgenommen und haben uns anderen Schwerpunkten gewidmet. Wie gerade beschrieben, rückt das Thema jetzt wieder in den Vordergrund. Aber nochmal: Es geht nicht nur um die Frage „Ausgliederung ja oder nein“, sondern vor allem darum, was wir damit erreichen wollen. Wir leben aktuell zu 100 Prozent aus unserem operativen Kerngeschäft. Um auf Dauer konkurrenzfähig zu bleiben und die Wahrscheinlich dahingehend zu erhöhen, die „Rückkehr in den Profifußball“ schnell zu erreichen, benötigen wir einen strategischen Partner. Aber dieser Partner muss gut zu uns passen, es muss eine seriöse, nachhaltige Lösung für die Zukunft sein. Nicht alle Investoren-Lösungen, die man im Fußball in der jüngeren Vergangenheit kennengelernt hat, passen 1:1 zu RWE. Wir wollen und werden nichts im Hinterzimmer ausbaldowern und dann als fertiges Konzept vorstellen, sondern den gesamten Prozess bestmöglich und so transparent wie möglich mit unseren Leuten bestreiten.

Nächstes Jahr gibt es wieder eine Relegation. Ist die Ausgliederung da die einfachste oder schnellste Möglichkeit an Geld zu kommen? Vielleicht ist es das einfachste Mittel an Geld zu kommen, aber genau das darf nicht der einzige Bewertungsaspekt von uns sein. Nochmal: Alles, was wir machen, muss zu RWE passen.

So stellen sich die meisten das aber vor: Anteile verkaufen, mehr Geld, bessere Spieler und schon geht es in die 3. Liga. Und dann ist die Frage, was passiert, wenn das nicht funktioniert? Genau. Das müssen wir den Leuten immer wieder sagen. Das wäre ja fast wie beim Roulette. Wir setzen auf schwarz oder rot, dann haben wir einen Schuss und der muss sitzen. Ansonsten ist alles wie vorher. Die Lösung muss langfristig und nachhaltig funktionieren. Ein oder mehrere Partner, die die Besonderheit dieses Klubs verstehen. Und die wirklich nachhaltig interessiert sind, Rot-Weiss Essen weiterzuentwickeln. Für alles andere stehe ich nicht.

Würde man sich mit einer Ausgliederung nicht eigentlich dem sogenannten und viel kritisierten modernen Fußball anpassen? Nicht, wenn wir es so machen, wie oben beschrieben. Der Fußball entwickelt sich gerade so schnell weiter. Ich glaube, man hat auf Strecke keine andere Chance als Verein. Wir müssen uns strategisch anders aufstellen, wenn wir auf Dauer konkurrenzfähig bleiben möchten. Es werden sich in den kommenden Jahren immer mehr Vereine strategische Partner an Bord holen.

Wie hat sich denn die Arbeit mit den Sponsoren entwickelt im Laufe der Saison? Die Stimmung war nach den ersten Spielen sehr positiv, mittlerweile ist das wieder etwas abgeebbt. Natürlich haben wir insbesondere nach dem Heimspiel gegen Viktoria Köln eine gewisse Enttäuschung wahrgenommen – aber keine Wut. Andererseits war es aber auch nicht so, dass uns nach dem Heimsieg gegen Bonn und Tabellenplatz eins die prall gefüllten Geldbeutel nur so zugeflogen sind.

[article=396519]Hier gibt es Teil 1 des Interviews[/article]

Bereuen Sie es, dass Sie nach der Pröger-Sperre und der Platzek-Verletzung keinen Spieler dazu geholt haben? Jürgen Lucas und Karsten Neitzel haben sich zu dem Thema schon mehrfach geäußert. Karsten hat sehr deutlich vorgebracht, dass er dem Kader jederzeit das maximale Vertrauen entgegenbringt. Die beiden beschäftigen sich jeden Tag mit dem Spielermarkt und unserem Kader. Da muss man sich jeden Schritt genau überlegen und der Schuss muss sitzen. Wenn die Gesamt-Bewertung dann so ist, dass derzeit der Markt keinen Spieler hergibt, der genau das erfüllt, was wir gesucht und gebraucht hätten, der aber dazu auch sofort zu 100 Prozent fit und einsatzfähig und dann auch finanzierbar gewesen wäre, dann stellt sich die Frage gar nicht mehr. Aber grundsätzlich gilt auch: Wenn wir eine personelle Idee haben, die Sinn macht, dann würden wir immer alles in die Waagschale werfen, diese auch zu realisieren.

Mit mehr Zuschauereinnahmen aus der Euphorie hätte man den Spieler doch drin gehabt, oder nicht? Man darf nicht vergessen, dass wir vor der Saison unser Budget ja schon ein wenig angepasst haben – trotz der diesmal nicht zur Verfügung stehenden Zusatzeinnahmen aus dem DFB-Pokal und trotz der Tatsache, dass die letzte Saison ja insgesamt enttäuschend verlaufen ist. Für uns gab es im Sommer in der Planung überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass irgendwelche Einnahmen höhergehen im Vergleich zur letzten Saison. Weder bei den Dauerkarten bzw. Zuschauern allgemein noch bei den Sponsoren. Trotzdem haben wir im Rahmen des Vertretbaren das Budget etwas erhöht. Wir waren also schon – ich sage mal – sehr vorsichtig mutig. Und ich glaube auch, dass wir mit den Transfers im Sommer allesamt gut gefahren sind.

Das Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen dürfte jedoch auf die nächsten Monate gesehen das letzte mit einer Zuschauerzahl in dieser Größenordnung gewesen sein… Die vermeintlichen Namen und zuschauerintensiven Spiele mit Derbycharakter sind erst einmal passé - stimmt. Das ist aber eben auch dem Spielplan geschuldet. Lasst uns aber dieses Schwarz-Weiß-Denken sein lassen. Das bringt uns nicht weiter. Wir erleben doch eine Mannschaft, die deutlich besseren Fußball spielt, wir erleben Fans, die die Mannschaft sogar nach Niederlagen mit Applaus aufbauen. Und wir werden diese Saison mit einem höheren Zuschauerschnitt abschließen als in der vergangenen Spielzeit. Lasst uns weiterarbeiten. Schenkt diesem Team, dem Trainer, dem sportlichen Leiter weiter Vertrauen. Die machen es gut, richtig gut. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir eine gute Saison spielen und uns am Ende tabellarisch verbessert haben werden. Und im Pokal gibt es auch noch einiges zu holen für uns.

Autor: Stefan Loyda

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5 1. FC Saarbrücken 32 13 13 6 54:35 19 52
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7 Rot-Weiss Essen 32 15 6 11 50:46 4 51
8 SpVgg Unterhaching 33 14 7 12 45:43 2 49
9 Erzgebirge Aue 33 13 10 10 42:42 0 49
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Rot-Weiss Essen 17 11 2 4 32:23 9 35
2 SpVgg Unterhaching 17 10 3 4 29:17 12 33
3 SSV Ulm 1846 16 9 5 2 28:15 13 32
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12 Rot-Weiss Essen 15 4 4 7 18:23 -5 16
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