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Revierderby
"Südtribüne" fordert BVB-Fans auf, nicht zum Stadion zu gehen

Die BVB-Fans wollen wegen des Coronavirus der Mannschaft zum Derby keinen Empfang bereiten.
Die BVB-Fans wollen wegen des Coronavirus der Mannschaft zum Derby keinen Empfang bereiten. Foto: firo
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Das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr) wird ohne Zuschauer ablaufen. Die Dortmunder Fanszene appelliert nun an die eigenen Anhänger, sich auch nicht ums Stadion herum zu versammeln.

Das Coronavirus sorgt in diesen Tagen für eine Vielzahl von Geisterspielen. Der kommende Bundesligaspieltag soll komplett ohne Zuschauer in den Stadien stattfinden, darunter auch das Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04. Nicht auszudenken jedoch, dass sich zahlreiche Fans rund um den Dortmunder Signal Iduna Park versammeln werden, um ihre Mannschaft von dort zu unterstützen. So wie es am Mittwoch bereits in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach und in der Champions League bei Paris St. Germain der Fall gewesen ist.

Solche Ansammlungen machen eine weitere Verbreiterung des Erregers jedoch wahrscheinlicher. Um das zu verhindern, hat die "Südtribüne Dortmund" - ein Zusammenschluss vieler verschiedener BVB-Fans - nun in einer Stellungnahme von eben jenen Plänen abgeraten.

"Auch wenn bei uns natürlich der Wunsch besteht, der Mannschaft beispielsweise durch einen Busempfang die größtmögliche Motivation für ein Derby vor leeren Rängen mit auf den Weg zu geben, werden wir uns NICHT vor dem Westfalenstadion versammeln. Dasselbe gilt für die Zeit während und nach dem Spiel, ungeachtet des Ergebnisses", heißt es in der Veröffentlichung.

Grundsätzlich sind die BVB-Fans der Meinung, dass die Fortführung der Saison durch Geisterspiele keinen Wert mehr besitzt. "Dass dem Fußball ohne Zuschauer zudem nahezu alles fehlt, was ihn ausmacht, konnte jeder gestern in Paris und Mönchengladbach erleben. Für Wochen und vielleicht sogar Monate auf diese Weise weiterzumachen, nur um die Saison regulär zu Ende zu bringen, wäre völlig sinnlos und hätte keinen Wert. In unseren Augen ist eine Aussetzung der nächsten Spieltage unumgänglich - am besten schon an diesem Wochenende."

Das komplette Statement im Wortlaut

Hallo Borussen,

die Folgen der Ausbreitung des Covid-19-Virus machen sich für uns aktuell unmittelbar durch die Geisterspiele in Paris und am Samstag im Derby bemerkbar. Die gesellschaftlichen Auswirkungen reichen aber natürlich weit über den Fußball hinaus.

Bevor wir deshalb ein paar Worte zur aktuellen Situation verlieren wollen, zunächst eine Ankündigung für das Derby am Samstag: Auch wenn bei uns natürlich der Wunsch besteht, der Mannschaft beispielsweise durch einen Busempfang die größtmögliche Motivation für ein Derby vor leeren Rängen mit auf den Weg zu geben, werden wir uns NICHT vor dem Westfalenstadion versammeln. Dasselbe gilt für die Zeit während und nach dem Spiel, ungeachtet des Ergebnisses.

Diese Entscheidung hat nichts mit übertriebener Vorsicht zu tun und wir wollen niemandem ein Verhalten vorschreiben. Mit diesem verhältnismäßig kleinen Schritt können wir jedoch schlichtweg ein unnötiges Risiko vermeiden. Denn auch ohne Expertenwissen erkennt man mit einem Blick nach Italien, welchen Verlauf die Ansteckungswelle nehmen kann. Dort hat die Ausbreitung schon längst andere Dimensionen erreicht, als dass sich noch irgendjemand über die Absage von Fußballspielen beschweren würde.

Zwar werden die Funktionäre hierzulande hinter verschlossenen Türen gerade wahrscheinlich hitzig über den Fortlauf der Saison diskutieren. Dass der Spielbetrieb in der 1. und 2. Bundesliga zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht ausgesetzt ist, zeugt nicht von Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein, insbesondere gegenüber gefährdeten Teilen der Gesellschaft und Mitarbeitern in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen.

Dass dem Fußball ohne Zuschauer zudem nahezu alles fehlt, was ihn ausmacht, konnte jeder gestern in Paris und Mönchengladbach erleben. Für Wochen und vielleicht sogar Monate auf diese Weise weiterzumachen, nur um die Saison irgendwie regulär zu Ende zu bringen, wäre völlig sinnlos und hätte keinen Wert. Ohne Fans und ohne Emotionen ist Fußball tatsächlich nur ein gewöhnlicher Sport, in dem 22 Menschen einem Ball hinterherjagen.

In unseren Augen ist eine Aussetzung der nächsten Spieltage unumgänglich – am besten schon an diesem Wochenende!

Wie es in den nächsten Wochen weitergeht und ob die Saison überhaupt noch zu Ende gespielt werden kann, wissen wir nicht. Das, was wir tun können, ist, uns im Rahmen unserer Möglichkeiten solidarisch zu zeigen.

SÜDTRIBÜNE DORTMUND

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