Auslöser für den [article=393523]Zwist[/article], in den sich inzwischen auch TV-Entertainer Jan Böhmermann eingeklinkt hat, war ein aus Sicht der Polizei herabwürdigender Tweet des Users «Kartoffelotto» vor etwa drei Wochen. Am Dienstag soll der Streit dann in einem klärenden Gespräch beigelegt werden, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag - und mit einer Spende von insgesamt 300 Kilo Erdäpfeln an gemeinnützige Einrichtungen, zu der «Kartoffelotto», die Polizei und Böhmermann in gleichen Teilen beitragen wollen.
«Ihr seid ein absolut lachhafter Haufen», hatte «Kartoffelotto» Ende September an die Adresse der Dortmunder Polizei getwittert. Der Fußball-Fan ärgerte sich darüber, dass das Spiel seines Clubs Borussia Dortmund von erhöhtem Polizeiaufgebot begleitet wurde, während die Polizei dafür kritisiert wurde, Tage zuvor bei einer Neonazi-Demo in der Stadt nicht eingeschritten zu sein. «Heute sind dann wieder Kapazitäten frei?», fragte er.
Die Polizei drohte daraufhin mit Anzeige und leitete formal Ermittlungen ein. «Die Social Media Kanäle sind kein rechtsfreier Raum. Als lachhafter Haufen möchten auch wir nicht bezeichnet werden», sagte die Polizeisprecherin dazu.
Das Vorgehen der Polizei sorgte bei Twitter jedoch für Wirbel, erst recht als sich Jan Böhmermann, selbst aktiver Twitter-Nutzer mit mehr als 2 Millionen Followern, auf «Kartoffelottos» Seite schlug. Eine Einladung der Polizei zum klärenden Gespräch bei einem Kaffee sollte die Wogen glätten. Doch Anfang der Woche berichtete «Kartoffelotto» bei Twitter, er habe eine Vorladung wegen des Verdachts der Beleidigung erhalten. «Wat willste dazu noch sagen...», ärgerte er sich. Die Solidarität bei Twitter war groß.
Am Mittwochabend stellte die Polizei schließlich noch einmal ihre Sicht der Dinge klar: Die Polizei verzichte auf einen Strafantrag und bekräftigte statt Vorladung die Einladung zum Gespräch. «Kartoffelotto» stimmte zu, nicht ohne eine bizarre Pointe zu setzen: In Anspielung auf seinen Namen bot er an, 100 Kilo Kartoffeln für einen gemeinnützigen Zweck zu spenden. Sein Vorschlag: «Wenn ihr auch 100 gebt (nur dann), gibt Kollege @janboehm auch noch 100 (ernsthaft!) macht 300 (!). Deal?» Polizei und Böhmermann willigten ein. Letzterer fügte hinzu: Aber nur wenn «danach der Quatsch zuende ist bitte». dpa