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Sport am Limit und das Geschäft mit der Pandemie

Der Ball wird noch auf unbestimmte Zeit ruhen.
Der Ball wird noch auf unbestimmte Zeit ruhen. Foto: RS
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Die Welt des Sports steht in den großen Ligen in Europa bereits still. Das Coronavirus hat die Menschen innerhalb und außerhalb der Stadien im Griff. 

Was einst die liebste Nebenbeschäftigung der Welt war, ist nun abgesagt. Der Fußball in den Ligen und den Wettbewerben auf europäischer Ebene findet nicht statt. Doch es gibt auch Menschen, die davon profitieren könnten.

Zugegeben, die beliebtesten Ligen der Welt stehen still – aber auch nicht alle. So sind zwar Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball, Tennis und Eishockey weitestgehend eingestellt. Es gibt allerdings noch Länder, in denen weiterhin dem Sport nachgegangen wird. Auf diesen lässt sich auch in Zeiten von Coronavirus, Ausgangssperren und Co. noch wetten. Dies mag für den einen oder anderen seltsam wirken, da der Fokus medial auf etwas anderes gerichtet ist. Dennoch gibt es Anbieter, die weiterhin Sportwetten anbieten. Dass dieses Angebot wahrgenommen wird, zeigen die Zahlen derer, die täglich ihre Wetten online platzieren. Manch einer mag das in Zeiten wie diesen moralisch nicht ganz sauber finden. Das mag daran liegen, das bisher wenig über das Wetten auf die Seuche bekannt ist.

Wetten auf den Coronavirus? Das klingt überhaupt nicht nach „Sportsmanship“. Doch genau das gibt es. Während Mediziner und Politiker weltweit für eine Eindämmung und Ausbreitung des Virus ankämpfen, gibt es einige an der Wall Street, die Finanzwetten eingegangen sind. Dabei ist es möglich, dass sie bei dem Ausbruch einer Pandemie alles verlieren. Während der Lieblingssport der Deutschen von der Bundesliga bis zu [article=479496]den Regionalligen aufgrund der Pandemie eingestellt ist[/article], schauen Investoren ganz genau hin. Auf der Gewinnseite stehen allerdings 15 Millionen Dollar. Woher das Geld kommt? Aus dem Entwicklungshilfe-Etat der Bundesrepublik Deutschland. Bereitgestellt wurde das Geld für die ärmsten Länder der Welt. Zusammengetragen von den Steuerzahlern.

Manch einer mag sich verwundert am Kopf kratzen, wer auf so eine perfide Idee gekommen sein könnte. Die Antwort ist erschreckend einfach – die Weltbank. Bei den Anleihen handelt es sich um „Pandemic Bonds“, wie die „Zeit“ aufzeigte. Der Hintergrund dieser Pandemie-Anleihen war es, in kurzer Zeit im Falle einer Pandemie viel Geld zur Hand zu haben, ohne vorher die Geberländer fragen zu müssen. Mit dem Geld der wettenden Investoren könnte somit gleich bei der Bekämpfung der Seuche geholfen werden. In den Papieren eingeschlossen sind Grippe, Lassafieber, Ebola, aber eben auch das Coronavirus.

Die Rechnung geht dabei ganz einfach. Die Pandemie-Anleihen werden von der Weltbank durch private Anleger erworben. Diese bekommen dafür jedes Jahr fünf Millionen Dollar an Zinszahlungen. Allerdings nur so lange, bis eine Pandemie ausbricht. Denn dann müssen die Investoren eine Summe von 196 Millionen Dollar zahlen. Diese können anschließend von der Weltbank für diverse Hilfen eingesetzt werden. Kommt es binnen von drei Jahren zu keiner Pandemie, bleiben Zinsen und Geld beim Investor.

Bei solchen Summen scheint es allerdings klar, dass das Geld nicht ganz so schnell zur Auszahlung kommt. Denn es gelten 386 Seiten Rechte und Pflichten. Diese geben Auskunft darüber, wann Geld fällig wird. Das ist als Beispiel abhängig von den Todesfällen sowie der zeitlichen Komponente der Pandemie. Diese muss erst einige Wochen zugange sein, bevor etwaige Summen eingefordert werden können.

Beteiligt an diesem System: die Bundesregierung. Damit werden laut Entwicklungsministerium die Versicherungskomponenten finanziert. Hierzu zählt eben auch besagte Pandemie-Anleihen. Die auf drei Jahre angelegte Summe entspricht den bereits erwähnten 15 Millionen Dollar, die aus der Staatskasse stammen. Dabei sind diese Anleihen schon länger unter kritischer Beobachtung. Nicht wenige sind der Ansicht, dass das hier angelegte Geld besser in Hilfsfonds angelegt wäre. ´ Aufgrund des Coronavirus allerdings hat sich das Bild ein wenig geändert. Laut der „Zeit“ ist die Tranche der Pandemie-Anleihen um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Denn es wird immer Wahrscheinlicher, dass die Anleger die Millionen ausbezahlen müssen. Klar ist das allerdings noch nicht. Denn erst am 31. Dezember 2019 erfolgte die Erklärung der WHO, dass es sich um den Ausbruch handle. Daher muss bis Ende März gewartet werden, bis die Pandemiepapiere auszahlungsfähig werden.

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