Was ist nur bei den Sportfreunden Lotte los? Der einst aufstrebende Verein aus dem Tecklenburger Land steht schon nach dem vierten Spieltag der laufenden Saison vor einem Scherbenhaufen. Denn offensichtlich liegen die Nerven bei Spielern und Verantwortlichen nach dem verpatzten Saisonstart mit nur einem Punkt aus vier Spielen und der Blamage im Westfalenpokal beim Regionalligisten SV Rödinghausen (2:3) vollkommen blank.
Am Donnerstagmittag gab der Klub überraschend bekannt, dass gleich vier Spieler nicht mehr zum Kader von Trainer Matthias Maucksch gehören. Tim Wendel, Alexander Langlitz, Nico Neidhart und Maximilian Oesterhelweg, die allesamt zu den Leistungsträgern bei den Sportfreunden zählen, wurden ohne Angabe von Gründen auf unbestimmte Zeit freigestellt. Diese Entscheidung traf Trainer Maucksch nach Rücksprache mit dem Trainerteam, Beratern, Teammanager Thilo Versick und den Verantwortlichen des Vereins am Donnerstagvormittag in der Zentrale des Hauptsponsors Frimo. „Wir unterstützen diese Maßnahme und werden dem Trainer den Rücken stärken“, sagte der Sportliche Leiter Manfred Wilke. „Wir wollen neue Strukturen schaffen, uns neu justieren und möglichst schnell in die Erfolgsspur finden“, meinte Cheftrainer Maucksch.
Die Quittung folgte nur wenige Stunden später. Beim Nachmittagstraining standen nur fünf Feldspieler und ein Torwart auf dem Platz. Der Rest boykottierte die Einheit. Maucksch wollte dies wohl nicht zugeben und erklärte, dass es sich um ein Spielerersatztraining handele. Dass dies aber nicht der Wahrheit entsprach, unterstreicht ein Instagram-Beitrag von Lotte-Spieler Matthias Rahn, der als Solidaritätsbekundung für die vier suspendierten Kollegen zu verstehen ist. Neben die Initialien der vier Spieler setzte Rahn ein Herz sowie den Hashtag #einteam.
Wie es nun nach dem Beben in Lotte weitergeht, ist offen. Die Mannschaft hat sich klar gegen die Entscheidungen des Vereins positioniert. Am Ende könnte Trainer Maucksch, der Andreas Golombek im Sommer ablöste, das schwächste Glied in der Kette sein.