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So verlief Grings' Trainerstation bei Viktoria Köln

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Es ist ein offenes Geheimnis: Seit Sonntagabend ist bekannt, dass Inka Grings die erste Fußball-Trainerin in der Regionalliga wird. Der SV Straelen hat es noch nicht offiziell bestätigt. Dafür aber Grings' letzter Verein.

"Ja, Inka wird nach Straelen gehen. Das habe ich auch so vernommen", sagt Franz Wunderlich gegenüber RevierSport. Die 40-jährige Fußballlehrerin war seit dem 1. Juli 2017 für die U17 des FC Viktoria Köln verantwortlich. In 26 Pflichtspielen konnte die Viktoria unter Grings vier Siege und sechs Remis einfahren. 16 Partien wurden verloren. Im Sommer 2018 verließ sie die Viktoria und war seit dem ohne Verein und hat sich bei diversen Klubs fortgebildet. Wunderlich erinnert sich gerne an die Zusammenarbeit mit Grings.

"Für die Jungs aus der U17 war es zu Beginn sicherlich nicht einfach von einer Frau trainiert werden. Die Spieler sind in einem Alter, in dem sie eigentlich den Vater brauchen. Sie werden langsam zu Männern. Dann kommt da eine Frau als Trainerin. Das ist schon eine Umstellung. Ich muss aber ehrlich sagen, dass Inka uns sehr positiv überrascht hat. Die Jungs waren mit ihr immer zufrieden. Sie hat fachlich alles drauf - das ist 1A. Mit unserem Nachwuchschef Roland Koch hat sie sich auch manchmal gefetzt. Sie ist stark und hat eine klare Meinung. Sie wusste auch, wie sie mit den Jungs umgehen musste. Die Ansprache war gut. Eine Seniorenmannschaft, wie der SV Straelen ist dann aber doch nochmal eine andere Geschichte. Ich bin gespannt, wie sie sich da schlägt. Ich wünsche Inka Grings alles Gute", erzählt Wunderlich, Viktorias Sportvorstand.

Für die Kölner, die die Regionalliga-West-Tabelle anführen und auf dem besten Weg in Liga drei sind, wäre eine Frau an der Seitenlinie kein Thema. "Darüber haben wir uns nie Gedanken gemacht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das in Zukunft ein Thema sein könnte. Wir gehen da einen anderen Weg", sagt Wunderlich, der aber nichts Verwerfliches an Frauen im Männerfußball findet. "Es gibt ja auch Schiedsrichterinnen oder Linienrichterinnen. Ich habe damit kein Problem. Am Ende geht es um Qualität. Da ist es mir egal, ob ein Mann oder eine Frau da steht. Wir sind doch im Jahr 2019 und nicht im Mittelalter", betont Wunderlich.

[article=416144]Die ehemalige Nationalspielerin Grings, die von Thomas Drotboom (TV Jahn Hiesfeld) als Co-Trainer unterstützt werden soll,[/article] ist die erste Frau im deutschen Fußball, die die Männermannschaft eines Viertligisten trainiert. Imke Wübbenhorst, die derzeit für den BV Cloppenburg in der Oberliga Niedersachsen verantwortlich ist, war bis dato die ranghöchste Trainerin im Männerbereich. Wübbenhorst hat aber inzwischen ihren Rücktritt zum Saisonende verkündet.

Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen absolvierte Grings zwischen 1996 und 2012 insgesamt 96 Spiele, erzielte dabei 64 Tore. Nach ihrer aktiven Karriere wurde die gebürtige Düsseldorferin Trainerin der Frauen-Bundesliga-Mannschaft des MSV Duisburg. Im Jahr 2017 wechselte sie zu den männlichen B-Junioren von Viktoria Köln. Am Saisonende stieg ihre Mannschaft ab und sie kehrte dem Verein nach nur einem Jahr den Rücken.

Autor: Krystian Wozniak

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