Startseite

3. Liga
So reagieren RWE, RWO, MSV und Co. auf Bierhoffs Reformidee

Foto: firo
DSC Arminia Bielefeld
DSC Arminia Bielefeld Logo
19:30
MSV Duisburg Logo
MSV Duisburg
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Im Rahmen des "Projekt Zukunft" hat Oliver Bierhoff am Montag eine mögliche Reform der 3. Liga ins Spiel gebracht. Die NRW-Vereine in der 3. Liga und der Regionalliga sind skeptisch.

Seit dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2018 in der Vorrunde steht die Talententwicklung im deutschen Fußball auf dem Prüfstand. Im Rahmen des Ziels, die Nachwuchsförderung wieder in Richtung Weltspitze zu führen, hat Bierhoff in einem Interview mit dem "Kicker" auch eine Wiedereinführung einer mehrgleisigen 3. Liga ins Gespräch gebracht. "Das könnte eine Möglichkeit sein, jüngeren Spielern mehr Spielmöglichkeiten zu geben", sagte der DFB-Direktor.

Seit der Saison 2008/2009 gibt es die derzeitige eingleisige Dritte Liga, in der sich Traditionsklubs wie Eintracht Braunschweig, der 1. FC Kaiserslautern oder TSV 1860 München tummeln. Mit der Einführung sollte eine höhere Leistungsdichte unterhalb der 2. Bundesliga geschaffen werden, so dass die Kluft beim Sprung ins Unterhaus nicht allzu groß ist.

Weinhart und Grlic sind nicht angetan

Auch deshalb stößt Bierhoffs Vorstoß bei den NRW-Klubs in der 3. Liga auf wenig Gegenliebe. "Eine Zwei- oder gar Dreiteilung würde aus unserer Sicht die Attraktivität und die sportliche Qualität dieser Liga reduzieren, was mit Sicherheit auch Einnahmeverluste nach sich ziehen würde", gibt Nikolas Weinhart, Geschäftsführer des KFC Uerdingen auf Anfrage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) zu bedenken. Das Niveau würde in einer mehrgleisigen Liga seiner Ansicht nach "zwangsläufig sinken". Talente würden besser werden, wenn sie sich möglichst früh mit starken Spielern messen müssen.

Verwundert zeigte sich indes der Sportdirektor des MSV Duisburg, Ivica Grlic darüber, von Bierhoffs Idee aus den Medien erfahren zu haben, noch bevor sich Vereine und Verband bezüglich eines Konzepts zusammengesetzt hatten. Auch der 44-Jährige sieht wenig Gründe dazu, an der gegenwärtigen Situation etwas zu ändern. "Bisher ist die 3. Liga als Teil des Profifußballs unserer Ansicht nach in seiner Eingleisigkeit sehr gut vermarktet. Außerdem hat sich die 3. Liga unter den aktuellen Rahmenbedingungen als adäquate Ausbildungsstation für Spieler der höheren Ligen erwiesen. Die Liga ist sportlich aktuelle sehr homogen, was sowohl der Attraktivität für Zuschauer als auch für Spieler zugutekommt. Des Weiteren ist der Sprung zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga nicht allzu groß", wird er in der WAZ zitiert.

Zurückhaltung auch bei RWE und RWO

In die 3. Liga würden gerne auch Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen. Aber dann doch lieber in die eingleisige - auch wenn sich die Aufstiegschancen für die Regionalligisten durch eine Reform zwangsläufig verbessern würden. RWE warnt in einer Stellungnahme eben vor einer wachsenden Kluft zwischen 2. und 3. Liga. "Neben vielen weiteren offenen Fragen wäre zu klären, ob eine zwei- oder dreigleisige 3. Liga auch zu einer weiteren Aufteilung der TV-Einnahmen für die dann doppelte, beziehungsweise dreifache Anzahl von Drittligisten führt."

Auch die Oberhausener schlagen in ihrer Antwort in diese Kerbe. "Für die Talentförderung kann das auf sportlicher Ebene sicher ein Ansatz sein. Aber die Vereine müssen diese Ausbildung auch irgendwie finanzieren." Grundsätzlich hoffen die Kleeblätter aber auf eine Verbesserung der Bedingungen für die Viertligisten. "Grundsätzlich ist jeder Ansatz begrüßenswert, der dazu führt, dass alle Meister aufsteigen. Wenn das die Lösung des Problems ist, sind wir dabei", teilte der Verein mit.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel