„Der Ball kommt zu mir, ich halte den Fuß hin und alle rennen auf dich drauf.“ So beschrieb Jan-Lucas Dorow die letzte Szene des 2:1-Heimsiegs gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Köln. Danach herrschte an der Hafenstraße nur noch Ekstase. Bis mehr als eine Viertelstunde nach dem Abpfiff feierten die Essener mit ihren Fans. Schließlich haben die Essener wettbewerbsübergreifend aus den ersten vier Spielen insgesamt vier Siege feiern können und sind damit nun auch erstmals wieder Tabellenführer der Regionalliga West. Dorow: „Nach dem Tor hat die Kurve gebebt. Dafür lebt man den Fußball.“
Auch noch Minuten später, als sich der Neuzugang von Wormatia Worms wieder in den Katakomben des Stadion Essen befand, hatte er sich noch nicht wieder beruhigen können: „Ich bin gerade wie in einem Film. Wir schießen das 2:1 wieder in der 90. Minute, was absolut verdient war. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte.“ Dabei kam Dorow erst nach 36 Minuten für Marcel Platzek in die Partie. Nicht nur, dass er am Ende den Siegtreffer erzielte, schon den Ausgleich durch Josua Endres hatte der 26-Jährige vorbereiten können.
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Aber auch sonst drehten die bis dato schwächeren Essener nach seiner Hereinnahme auf. „Wir würden zwar gerne auch mal zu null spielen“, meinte Dorow über den Gegentreffer durch Salih Özcan, aber: „So lange wir gewinnen, ist das eigentlich auch egal. Wir sind mit drei Siegen aus drei Spielen optimal gestartet, da wollen wir weitermachen. Wir ziehen unsere Linie durch, spielen disziplinierten Fußball. Am Ende war es eine Frage der Zeit, wann wir das Tor schießen.“
Mit dieser Leistung dürfte der gebürtige Zweibrückener nun noch näher an die erste Elf gerückt sein. Schon beim Pokalspiel der Essener am Mittwoch gegen den SV Genc Osman Duisburg hatte Dorow zwei Tore selbst erzielen können. Die Wahrscheinlichkeit Stammspieler zu werden, ist mit Sicherheit nicht gesunken. Zumal bei ihm, wie auch bei dem gesamten Rest der Mannschaft, das Selbstvertrauen weiter und weiter wächst. Aber, wusste Dorow: „Wir wissen, dass wir nicht alles gut gemacht haben.“