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So erklärt RWE-Stürmer Selishta seinen Humba-Auftritt

Der Stürmer kam beim Sieg in der Roten Erde zwar gar nicht zum Einsatz, darf sich aber durchaus als einer Protagonisten des Essener Sieges in Dortmund fühlen. Der 27-Jährige schnappte sich nämlich das Megafon der RWE-Fans und dirigierte diese sowie seine Mannschaftskollegen zu einer ganz besonderen Humba, die vielen in Erinnerung bleiben wird.

Wir haben uns am Montag mit Selishta, der im Sommer vom Hessenligisten FC Bayern Alzenau (32 Tore in 32 Spielen) gekommen war, unterhalten.

Hedon Selishta, wie haben Sie ihren Humba-Auftritt erlebt? Das war mein erstes Mal in dieser Rolle bei Rot-Weiss Essen. Ich habe das schon nach dem Hinspiel gegen Dortmund mal in der Kabine gemacht. Da hatten die Jungs großen Spaß. Jetzt haben sie mich nach dem Spiel gefragt, ob ich das nicht mal gemeinsam mit den Fans machen will. Ich habe mir gedacht: Warum eigentlich nicht?

Man hat gesehen, dass Ihnen das besonders viel Spaß gemacht hat... Ja, natürlich. Das macht immer Spaß. Wenn man so eine Unterstützung durch die Fans bekommt, dann bedankt man sich gerne bei den vielen mitgereisten Anhängern. Mal schauen, ob ich das jetzt regelmäßiger mache. Da muss man ja auch die Mannschaft und die Fans fragen, ob sie auch Bock auf mich haben (lacht).

Wie haben Sie die 90 Minuten von der Bank aus gesehen? Wir wussten von Beginn an, dass das ein hartes Stück Arbeit wird. Der Platz war richtig schlecht. Das muss man mal so klar sagen. Aber beide Mannschaften hatten mit dem schlechten Rasen zu kämpfen. Wir haben gezeigt, dass wir auch solche Kampfspiele gewinnen können.

Rot-Weiss Essen steht nach 18 Spielen bei 38 Punkten. Hedon Selishta bei 13 Pflichtspielen und acht Toren sowie 476 Einsatzminuten für RWE. Hätten Sie diese beiden Statistiken vor der Saison so unterschrieben? Als Spieler will man natürlich immer spielen. Das ist klar. Aber ich bin auch 27 Jahre alt und schon einige Zeit im Geschäft dabei. Da weiß man einfach, dass der sportliche Erfolg der Mannschaft im Vordergrund steht. Nur darum geht es. Da muss man die persönlichen Eitelkeiten hinten anstellen. Ich freue mich einfach für uns als Mannschaft, für den Verein, dass wir aktuell sehr gut da stehen.

Sie haben nur zwei Spiele von Beginn an absolviert. Fühlen Sie sich in der Jokerrolle wohl?

Nein! Ich glaube, dass sich keiner bei uns in der Mannschaft als Joker fühlt. Wie gesagt: Man will immer von Beginn an spielen. Aber wenn ich von der Bank komme und Tore erziele, dann ist es mir auch recht.

In der Hessenliga haben Sie in der vergangenen Saison in 32 Spielen 32 Tore erzielt. Warum ist es in der Regionalliga nicht mehr so einfach, die Dinger zu machen? Das Niveau ist ein anderes. Aber manchmal ist es auch so, dass es automatisch läuft. Ich habe in der vergangenen Saison sofort in den ersten Saisonspielen zwei- und dreifach getroffen. Wenn man dann nach drei oder vier Spielen neun Tore erzielt hat, dann wächst das Selbstvertrauen, die Sicherheit und vieles läuft einfach von alleine. Das war in der vergangenen Spielzeit bei mir der Fall.

Und Sie haben sich dann mit dem Wechsel nach Essen belohnt. Wie kam da eigentlich der Kontakt zustande? RWE ist auf mich aufmerksam geworden, hat mich beobachtet und für gut empfunden. Ich habe mich gefreut, als Jörn Nowak angerufen hat. Ich komme aus Nordhorn, das ist auch nicht so weit von Essen entfernt. Ich musste nicht lange überlegen, als RWE angeklopft und angefragt hat.

Ist RWE der bislang größte Verein, für den Sie gespielt haben? Ich bin beim SV Meppen groß geworden. Das ist auch ein großer Traditionsverein, mit einer großen Geschichte. Aber Essen ist natürlich noch größer: Die Fanbase, das Stadion, das ganze Drumherum, alles ist mehr als beim SV Meppen. Das ist schon beeindruckend.

Mit einem Sieg gegen Homberg würde man das Jahr mit 41 Punkten beenden. Ist das Wort "Aufstieg" auch so langsam in der Mannschaft ein Thema? Wir sind in einer guten Situation. Aber wir sollten weiterhin von Spiel zu Spiel schauen. Damit sind wir bislang sehr gut gefahren. Aber natürlich wünsche ich dem Verein den größtmöglichen Erfolg.

Nach dem Homberg-Spiel geht es für drei Wochen in den Urlaub. Wie werden Sie diesen verbringen? Ich freue mich sehr, dass es wieder zur Familie und zu Freunden geht. Weihnachten ist immer eine sehr schöne Zeit. Vielleicht fahre oder fliege ich noch eine Woche weg. Aber das entscheide ich spontan.

Können Sie im Urlaub auch etwas entspannen, oder lässt das der Trainingsplan von Christian Titz nicht zu? Doch das geht schon. Wir müssen natürlich fit bleiben und aufpassen, was und wie viel wir essen (lacht). Aber da sind wir alle Profis und diszipliniert genug, um zu wissen, wo die Grenzen sind.

Was wünschen Sie sich für das Jahr 2020? Ich möchte einfach nur gesund bleiben. Alles andere kommt von alleine.

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