Es lief bereits die letzte Minute der ersten Hälfte, als sich Duisburgs Havard Nielsen den Ball zum Freistoß aus knapp 25 Metern zurecht legte. Etwas überraschend für viele, da zuvor Oliveira Souza für diese Art von Standards zuständig war. Die Entscheidung, dass Nielsen diese Aufgabe übernimmt, erwies sich aber als goldrichtig. Der Norweger versenkte den Ball unhaltbar im linken Eck und ließ Union-Keeper Rafael Gikiewicz keine Chance. Für Nielsen aber keine ganz neue Situation, wie er nach dem Spiel verdeutlichte: „Ich habe lange keine Freistöße mehr für mein Team geschossen. In Norwegen habe ich es aber schon ab und an mal gemacht. So viele Tore per Freistoß habe ich aber noch nicht erzielt, deshalb war es auch schön für mich, so ein Tor zu schießen.“
Seos Gebet wird erhört
Kurios: Vor dem Freistoß sah man Young-Jae Seo beten und augenscheinlich half das auch. Nielsen: „Das hat anscheinend funktioniert. Dann hoffe ich, dass er das jedes Mal macht, wenn ich schieße.“
Insgesamt war aber auch Nielsen sichtlich enttäuscht, dass die Mannschaft erneut ein Heimspiel nicht gewinnen konnte, zumal der MSV dieses Mal sogar einen Rückstand drehte und sich zwischenzeitlich auf der Siegerstraße wähnte: „Das ist natürlich sehr bitter. Wir haben versucht, viel Stress zu machen. Das funktionierte eigentlich auch ganz gut, auch wenn es für die Zuschauer sicher nicht der schönste Fußball ist. Der Plan war gut.“ Den Plan nach der 2:1-Führung war nach Nielsens Ansicht dann jedoch nicht mehr der Beste: „Wir müssen da versuchen, die Führung zu halten und nicht anfangen, weniger zu geben. In solchen Situationen müssen wir weiter Gas geben.“
Trotzdem nahm der Hoffnungsträger, der nunmehr schon drei Saisontore erzielen konnte, auch Positives aus dem Spiel mit und blickt mit diesen Gedanken in die Zukunft: „Wir haben nach dem 0:1 unseren Plan genauso weiter umgesetzt und hatten viele Chancen. Dann konnten wir das Spiel sogar drehen. Das muss uns Hoffnung geben. Beide Gegentore waren auch nicht wirklich schön und vor allem das 2:2 etwas dem Zufall geschuldet. Das ist insgesamt alles sehr bitter.“
Nielsen zeigte sich nach der Partie aber sehr kämpferisch und das ist auch wichtig für den MSV. An Spielern wie ihm liegt es jetzt, den Turn-Around doch noch zu schaffen.
Autor: Maximilian Villis