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So erklärt Matthias Bloch seine Oberliga-Rückkehr

Matthias Bloch gibt sein Spielertrainer-Amt in Dellwig auf und wechselt nur noch als Spieler nach Schonnebeck.
Matthias Bloch gibt sein Spielertrainer-Amt in Dellwig auf und wechselt nur noch als Spieler nach Schonnebeck. Foto: Thorsten Tillmann
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Diese Meldung sorgte in der Essener Amateurfußballszene für Aufsehen: Matthias Bloch kehrt RuWa Dellwig als Spielertrainer den Rücken und setzt nach vier Jahren seine aktive Karriere als Oberligaspieler bei der Spielvereinigung Schonnebeck fort. RS hat mit Bloch gesprochen.

Hammer in der Essener Fußballszene! [article=519480]Als solchen titulierte RevierSport den Wechsel von Matthias Bloch[/article] als Noch-Spielertrainer des Bezirksligisten RuWa Dellwig zu seinem Ex-Klub Spielvereinigung Schonnebeck in die Oberliga Niederrhein zurück.

Nach vier Jahren und mittlerweile als 30-jähriger Familienvater, ausgebildeter Sport- und Fitnesskaufmann sowie aktuell Angestellter einer Werbeagentur wird Matthias Bloch ab dem 1. Juli 2021 wieder für Schonnebeck auflaufen und seine Bilanz von bisher 66 Oberliga-Begegnungen aufpolieren. Über die Beweggründe, warum er bei RuWa Dellwig als Spielertrainer aufhört und sich wieder nur auf die Aufgabe als Fußballer fokussieren will, spricht er im RevierSport-Interview.

Matthias Bloch, was hat Sie dazu bewogen, wieder nach Schonnebeck zurückzukehren? Der ambitionierte Fußball, mein Sportsgeist. Die Entscheidung hat auch sicherlich etwas mit der Corona-Pandemie zu tun. In dieser Zeit hat man die Gelegenheit über sich, das Leben, seine Hobbys, seine Träume nachzudenken. Ich habe lange gegrübelt und mit meiner Frau auch viel gesprochen. Ich bin dann zu der Entscheidung gekommen, dass es noch so sehr in den Füßen juckt, dass ich einfach wieder in der Oberliga spielen will. Ich bin 30 Jahre alt, gut in Form und will es einfach nochmal wissen. Ich freue mich, dass das alles jetzt raus ist und Klarheit herrscht.

Haben Sie eigentlich Schonnebeck die Rückkehr angeboten oder umgekehrt? Ende 2020 hat mich Trainer Dirk Tönnies mal drauf angehauen, ob ich es mir vorstellen könnte. Damals sagte ich, dass ich mich weiter in Dellwig sehe. Aber wir sind so verblieben, dass ich mich melde, wenn ich doch Lust versprühe. Das ist dann Ende April 2021 so gewesen. Wir haben am Montag gesprochen und am Dienstag wurde alles zu Papier gebracht.

Was haben Sie mit Schonnebeck vor? Der Aufstieg wird schwer zu realisieren sein, wenn man sieht, was der 1.FC Bocholt plant... (lacht) Schonnebeck in der Regionalliga: Das hört sich gut an, ist aber aktuell nicht realistisch. Und klar: Bocholt wird eine Regionalliga-Mannschaft auf die Beine stellen und aufs Parkett schicken. Schonnebeck war aber in seiner bisherigen Oberliga-Zeit immer ein unangenehmer Gegner und das wollen wir auch in Zukunft sein. Wir werden auch eine gute Truppe beisammen haben und versuchen die Großen ein wenig zu ärgern. Wer mich kennt, der weiß, dass ich jedes Spiel gewinnen will.

Auf was für einen Spieler darf sich Schonnebeck denn freuen? Auf einen Akteur, der brutal heiß auf die Aufgabe ist. Auch wenn ich in den letzten vier Jahren nur in der Kreisliga A und Bezirksliga gekickt habe, weiß ich immer noch, wie der Fußball funktioniert. Ich würde sogar behaupten, dass ich besser geworden bin. Weil ich den Fußball zuletzt aus einem anderen Blickwinkel kennenglernt und gesehen habe. Als Trainer oder Spielertrainer arbeitet man anders als als Spieler ist. Zudem durfte ich auch an der Seite von Vincent Wagner im Nachwuchsleistungszentrum des MSV Duisburg wertvolle Erfahrungen sammeln. Ich habe mich da in einigen Bereichen echt weiterentwickelt. Klar ist aber auch, dass ich mich als Spieler erst einmal wieder auf das Tempo der Oberliga gewöhnen muss. Das Tempo ist der große Unterschied zwischen Ober- und Bezirksliga.

Wie haben die Verantwortlichen in Dellwig ihre Entscheidung wahrgenommen? Sie waren erst einmal geschockt. Sowohl die Verantwortlichen um Sportchef Daniel Neideck als auch die Spieler, meine Freunde. Aber damit habe ich auch gerechnet. Nach dem Schock folgten aber die Glückwünsche. Alle Spieler haben mir gesagt, dass sie mich verstehen können. Dass es eine sportliche Entscheidung sei.

Sie haben gemeinsam mit Ihrem "Ziehvater" Hansi Wüst die letzten Jahre von RuWa Dellwig geprägt. Was heißt Ihr Abschied für den Klub RuWa Dellwig? Das wird man dann in der Zukunft sehen. Klar, ich weiß, dass viele Spieler wegen mir gekommen sind. Viele Spieler sind meine Freunde. Zwei, drei Jungs haben auch schon gesagt, dass sie jetzt auch wechseln werden. Ich hoffe trotzdem, dass das alles jetzt nicht wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Das würde mir schon wehtun, weil ich mit Hansi Wüst dreieinhalb Jahre Vollgas gegeben habe und wir einiges auf die Beine gestellt haben. Ich hoffe, dass RuWa unseren erfolgreichen Weg fortführen kann. Denn klar ist auch, dass RuWa Dellwig auch ohne Matthias Bloch einen hervorragenden Namen im Essener Amateurfußball besitzt und diesen sollten die Verantwortlichen auch weiter wertschätzen.

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