S04

Skrzybski zeigt: Er könnte Uth und Embolo ersetzen

Zur Delegation, die Schalke auf die Testspiel-Reise nach St. Petersburg mitgenommen hatte, zählten auch die Bosse der U23, Manager Gerald Asamoah und Trainer Torsten Fröhling. Kein Wunder: Denn es war ein Mix aus neun Profispielern und ebenso vielen Amateuren, mit denen Schalke am Sonntag zum Einladungsspiel von Hauptsponsor Gazprom beim russischen Erstligisten Zenit St. Petersburg antrat. Das Ergebnis war daher auch keine große Überraschung: Schalkes C-Elf verlor mit 1:2 (1:1) – das Tor für die Königsblauen erzielte Steven Skrzybski an seinem 26. Geburtstag.

Schalke-Trainer Tedesco lobt den Stürmer

Dass Skrzybski für sich die Werbetrommel rührte, war eine der Erkenntnisse, die Cheftrainer Domenico Tedesco beim Trip nach Russland gewinnen konnte. „Er ist unglaublich fleißig und weiß, wo das Tor steht“, lobte Tedesco auf Schalke04.de. Skrzybski bekommt jetzt seine Chance, da Schalke durch die Ausfälle von Breel Embolo und Mark Uth Personalsorgen im Angriff hat. Ob er auch am Samstag beim Bundesligaspiel gegen Nürnberg spielen darf, weiß er noch nicht. Aber er freut sich: „Es tat gut, nach längerer Zeit mal wieder 90 Minuten gespielt zu haben.“ Schalke: nur sieben Profis in der Startelf

Skrzipski schoss sein Tor in der 35. Minute per Direktabnahme nach Vorarbeit von Franco Di Santo: Beide bildeten in St. Petersburg das Schalker Sturmduo, Di Santo wurde in Halbzeit zwei von Haji Wright abgelöst. Schalke trat in der Startelf mit nur sieben Profis und vier U23-Spielern an. Im Tor stand zunächst Sören Ahlers aus der U23, in der Abwehr komplettierte Louis Samson die Dreierkette mit Naldo und Abdul Rahman Baba. Das Mittelfeld bildeten Sandro Plechaty und Nassim Boujellab aus der U23 mit Omar Mascarell, Bastian Oczipka und Nabil Bentaleb.

Mit dieser bunt zusammengewürfelten Elf hatte Schalke zunächst Abstimmungsprobleme und geriet bereits in der sechsten Minute mit 0:1 in Rückstand: Nach einem Fehlpass von Bastian Oczipka kam der argentinische Nationalspieler Matias Kranevitter an den Ball und ließ Sören Ahlers mit einem schönen Schuss aus 18 Metern keine Chance. Schalkes Torwart Nummer vier hinter den Herren Fährmann, Nübel und Langer parierte nach 32 Minuten noch einen Schuss von Nabiullin.

Danach kamen die Königsblauen aber besser ins Spiel und nutzten in der 35. Minute ihre erste echte Chance zum 1:1-Ausgleich durch Skrzybski, dessen Direktabnahme genau unter der Latte einschlug – ein schönes Tor.

Schalke-Profi Geis darf eine Halbzeit spielen

Zur Pause wechselte Domenico Tedesco viermal – so kamen auch Ralf Fährmann und der bei den Profis in dieser Saison bislang noch nicht berücksichtigte Johannes Geis ins Spiel. Der Mittelfeldspieler hatte gewohnt viele Ballkontakte – eine echte Chance auf ein Bundesliga-Comeback hat er unter Tedesco aber wohl nicht mehr, auch wenn der Trainer sagt: „Bei uns ist es nicht so, dass wir irgendeinen Spieler abschreiben.“

Schalke war in der zweiten Halbzeit ganz gut im Spiel, kassierte aber dennoch zehn Minuten vor Schluss das entscheidende Tor zur 1:2-Niederlage. Eingeleitet wurde dies durch einen groben Fehler von Baba, den Tedesco zunächst als linken und dann als rechten Mann der Dreierkette testete – ein Experiment, das man nicht unbedingt wiederholen muss.

Schalke-Profi Baba verursacht Elfmeter

Baba verlor in der 80. Minute zunächst das Duell gegen Driussi und brachte seinen Gegenspieler dann im Nachsetzen zu Fall – der Elfmeter war folgerichtig. Driussi scheiterte mit dem Strafstoß zwar am Fuß von Ralf Fährmann, aber den zweiten Versuch bugsierte Magomed Ozdoyev per Kopf zum 2:1 ins Netz. Kleiner Schönheitsfehler: Der Torschütze war beim Elfmeter eindeutig zu früh in den Strafraum gelaufen, aber die Schalker Proteste blieben wirkungslos.

In den Schlussminuten hätte Schalke dennoch noch zum Ausgleich kommen können, aber U23-Stürmer Haji Wright verpasste zwei Gelegenheiten (82., 84.) und Geis scheiterte an Torwart Lodygin. Tedesco fand das zweite Gegentor ärgerlich, sagte jedoch: „Letztlich sind mir die Eindrücke des Spiels aber wichtiger als das Ergebnis. Die Jungs haben sich gut präsentiert und haben die Aufgabe gut angenommen.“ Alle U23-Spieler wurden der Reihe nach eingewechselt, während mit Daniel Caligiuri und Matija Nastasic zwei mitgereiste Profis komplett geschont wurden. Autor: Manfred Hendriock