„Die rote Karte war spielentscheidend. Dann mussten wir hinterherlaufen – und das ist gar nicht unser Fußball“, zeigte sich Wattenscheids Matthias Tietz nach der Derby-Niederlage nicht glücklich mit dem Spielverlauf. Kurz vor Ende des ersten Spielabschnitts flog sein Teamkollege Jeffrey Obst nach einem unglücklichen Ellenbogenschlag in das Gesicht seines Gegenspielers vom Platz (43.) und sorgte somit für einen laufintensiven Arbeitstag bei seinen Teamkollegen, die in der Folge größere Lücken stopfen und weitere Wege gehen mussten. „Ich kenne Jeff – das hat er niemals mit Absicht gemacht. Der Schiedsrichter hat es aber als absichtlich wahrgenommen. Ich denke, eine dunkel gelbe Karte hätte es auch getan. So hat er das Spiel enorm beeinflusst. Meiner Meinung nach war das der entscheidende Punkt für die Niederlage.“
Der Blick geht nach unten - und nach vorn
Nach nun fünf Spielen haben die Nullneuner sechs Zähler auf dem Konto. Ist mit der Ausbeute alles im Soll in Wattenscheid? „Schwer zu sagen“, ordnet Tietz den Saisonstart ein. „Wir hätten auch drei Punkte mehr haben können. Die Niederlage heute gegen Oberhausen war sehr unglücklich. Gegen Gladbach hätten wir auch nicht verlieren müssen. Gegen Viktoria Köln spielen wir eine super, super zweite Halbzeit und hätten da auch einen Punkt mitnehmen können“, bilanziert der 28-Jährige. „Aber das bringt uns jetzt alles nichts, weil wir die Punkte nicht geholt haben. Jetzt müssen wir weiter Gas geben und gegen Wiedenbrück die Punkte holen.“
Punkte, die den Bochumern gut zu Gesicht stehen würden – nach der Niederlage im Derby orientiert sich Wattenscheid in Richtung untere Tabellenregion. Derzeit steht das Team von Trainer Farat Toku auf Platz elf. Der 38-Jährige empfindet die Niederlage im Derby als schmerzhaft, „aber das müssen wir so hinnehmen.“ Der Übungsleiter richtet – ähnlich wie Tietz – den Blick direkt nach vorne: „Jetzt gilt es, die Woche gut zu arbeiten und alles für Wiedenbrück vorzubereiten.“
Autor: Kevin Lenk