Die Statistiken lesen sich alles andere als positiv: Der Regionalligist SG Wattenscheid 09 stellt gemeinsam mit Wiedenbrück und Tabellenschlusslicht Herkenrath die schwächste Offensive der gesamten Liga und holte aus den vergangenen fünf Partien nur magere zwei Punkte. Der letzte Sieg der Mannschaft von Trainer Farat Toku datiert vom 15. Dezember 2018. An diesem Tag bezwang die SGW den Spitzenreiter Viktoria Köln sensationell mit 3:0.
Momentan ist der Traditionsverein von einem solchen Coup weit entfernt. Gegen den SV Rödinghausen, immerhin die auswärtsstärkste Mannschaft der Regionalliga West, zeigte die Toku-Elf zwar eine couragierte Leistung, musste nach dem Schlusspfiff aber die Überlegenheit des Tabellenzweiten neidlos anerkennen. Trotz der Pleite, gehen die Verantwortlichen der Bochumer zuversichtlich in die „Wochen der Wahrheit.“
Sportchef Neururer: Jetzt kommen Gegner auf Augenhöhe
Der neue sportliche Leiter Peter Neururer sah am Samstag schon eine Steigerung im Auftreten seines Teams: „Der Trainer hat alles richtig gemacht und die Mannschaft perfekt eingestellt. In den anstehenden Partien treffen wir auf Gegner, die mit uns auf Augenhöhe agieren. Rödinghausen ist eine Spitzenmannschaft und war vielleicht in der jetzigen Verfassung eine zu hohe Hausnummer für uns“, so die ehemalige Trainerlegende.
Was Neururer damit meint: Im nächsten Spiel gastiert die SGW in Wuppertal und danach treffen sie mit Kaan-Marienborn, Köln II und dem TV Herkenrath auf drei Mannschaften, die auf einem Abstiegsplatz stehen. Diese Duelle werden entscheidend dafür sein, ob der einstige Bundesligist in der Liga verbleiben kann oder den bitteren Gang in die Oberliga antreten muss. Noch hat Wattenscheid alles in der eigenen Hand, weil sie aufgrund von Patzern der Konkurrenz immer noch über dem Strich stehen. Allerdings beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nur einen Zähler. In der Regel steigen vier Mannschaften aus der Liga ab.
Duell mit Wuppertaler SV steht an
Die Zahl kann sich jedoch abhängig vom Abstieg aus der dritten Liga und Aufstieg aus den Oberligen verringern. Auf solche Rechenspiele möchte sich Neururer nicht einlassen. Sein Ziel ist es, den Klassenerhalt, unabhängig von der Regel zu schaffen: „Wir bleiben positiv gestimmt und wissen um die Qualität unseres Kaders“, betonte der 63-Jährige. Zustimmung bekommt der Altmeister von seinem Trainer Farat Toku: „Eine Entwicklung ist erkennbar. Wir müssen uns jetzt nach der Niederlage sammeln und gut für die kommende Partie in Wuppertal vorbereiten. Dort wollen wir uns so gut wie möglich präsentieren und etwas Zählbares mitnehmen“, sagte Toku mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen.
Am kommenden Samstag (14:00 Uhr in Wuppertal) werden dann die entscheidenden Wochen im Existenzkampf der Regionalliga West eingeläutet.
Autor: Fabrice Nühlen