Die SG Wattenscheid 09 hat das Pflichtspieljahr 2018 mit einem Sensationserfolg abgeschlossen: Im letzten Spiel vor der wohlverdienten Winterpause empfingen die Schwarz-Weißen den mit langen Schritten in Richtung Drittklassigkeit schreitenden Spitzenreiter von der Kölner Viktoria. An der Wattenscheider Lohrheide war für die Gäste aber nichts zu holen – Lex Lobinger (47./81.) und SGW-Kapitän Nico Buckmaier (62./FE) belohnten die Nullneuner mit ihren Treffern für einen richtig starken Auftritt mit drei Zählern vor der Weihnachtspause.
„Man hat von Anfang an gemerkt, dass wir in vielen Belangen besser waren als die Viktoria“, lobte Wattenscheids Cheftrainer Farat Toku seine Mannschaft nach dem Abpfiff für ihren Auftritt. Für den 38-Jährigen war schon im Vorfeld klar: Gegen die Elf aus der Domstadt musste wirklich „schon alles funktionieren, um sie zu schlagen.“
Wattenscheid trifft vom Punkt, Rot für Köln
Das tat es, und wie. Fast über die gesamte Spielzeit hatten die Schwarz-Weißen ihre überraschend schwach aufgelegten Gäste im Griff, hätten nach Chancen vom späteren Doppeltorschützen Lobinger (30.) und Mael Corboz (38.) bereits zum Seitenwechsel verdient in Führung liegen können. Auch im zweiten Durchgang ließ Wattenscheid nicht nach und prüfte Viktoria-Schlussmann Sebastian Patzler immer wieder mit gefärhlichen Aktionen.
Vor allem dank des bärenstark agierenden Lobingers – gäbe es die „Man of the Match“ - Auszeichnung auch in der Regionalliga, der Angreifer hätte sie ohne jeden Zweifel verdient gehabt – geschah dann das, was den Wattenscheidern in dieser Saison bereits so oft verwehrt blieb: Sie belohnten einen guten Auftritt mit verdienten Punkten.
Auch Kölns Trainer Patrick Glöckner musste deshalb anerkennen: „Ein Stück weit ist die Gier auf Wattenscheider Seite mehr dagewesen.“ Die Tatsache, dass seine sonst so dominant auftretenden Schützlinge auf dem stark in Mitleidenschaft geratenen Wattenscheider Rasen kaum einen Weg in die Partie fanden, nahm der ehemalige Zweitligaprofi zumindest im Nachgang der Partie mit einer Portion Sarkasmus auf: „Es ist glaube ich so, dass wir ein Stück weit wohl schon im Weihnachtsurlaub gewesen sind“, scherzte der 42-Jährige, dessen Mannschaft nach einem Platzverweis für Kapitän Daniel Reiche rund 30 Minuten in Unterzahl hatte bestreiten müssen.
Tabellarisch dürfte die Viktoria die erst zweite Niederlage dieser Spielzeit wohl verschmerzen können: Die Elf vom Höhenberg geht mit sechs Zählern Vorsprung auf ihren ersten Verfolger SV Rödinghausen in die Winterpause.
Autorin: Anika Haus