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Schwacher Nachwuchs: Alarmstimmung beim DFB

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Das ernüchternde 1:4 der deutschen U21 in Belgien hat beim Deutschen Fußball-Bund für Alarmstimmung gesorgt. Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften, sieht die Ziele gefährdet.

Oliver Bierhoff warnte schon im Frühjahr eindringlich vor bedenklichen Entwicklungen im Nachwuchsbereich - nun schlagen die Verantwortlichen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) so deutlich wie selten zuvor Alarm. Man werde „Probleme bekommen, wenn wir jetzt nicht aufwachen und konsequent handeln. Dann werden uns andere Nationen nicht ein- sondern überholen und dann kostet es uns noch mehr Kraft, Schweiß und finanziellen Aufwand, um die Lücke zu schließen“, sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften beim DFB, dem kicker und betonte: „Wir haben Nachholbedarf.“

Auslöser der Klagen war das ernüchternde 1:4 der U21 am Dienstag in Belgien. Er sei „mit allen aktuellen Ergebnissen unserer Teams unzufrieden“, meinte Chatzialexiou und stellte ernüchtert fest: „Die Ergebnisse sind ein Abbild der Entwicklung im deutschen Nachwuchsfußball, da mache ich mir Sorgen.“

Im Vergleich zu früheren Zeiten merke man beim DFB, dass die aktuellen Jahrgänge „nicht die hohe Qualität haben wie in einigen anderen Nationen. Wir stehen vor großen Herausforderungen. Wir haben das schon lange erkannt, verändern viele kleine Dinge, müssen aber auch bereit sein, größere Schritte zu gehen“, forderte der Sportliche Leiter.

DFB-Direktor Bierhoff hatte bereits vor der Corona-Pandemie auf die anhaltende Krise bei den U-Mannschaften hingewiesen

Das Ziel, Spieler zu entwickeln, „die international nicht nur mithalten, sondern auch Akzente setzen können“, sieht Chatzialexiou „äußerst gefährdet, wenn ich mir unsere Spiele und vor allem unsere Art und Weise anschaue. Diese Dinge stimmen mich nachdenklich. Deswegen brauchen wir unbedingt Veränderungen in unserem Ausbildungssystem, im Bereich der Trainerentwicklung, müssen neue Wege gehen.“

Er steht mit seinem Vorstoß nicht alleine. DFB-Direktor Bierhoff hatte bereits vor der Corona-Pandemie auf die anhaltende Krise bei den U-Mannschaften hingewiesen. „Wir müssen uns bewusst sein, dass es eine Delle geben wird“, sagte Bierhoff. Bei der A-Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw sei man bis zur Euro 2024 noch „gut aufgestellt. Es gibt aber klare Anzeichen, dass wir uns massiv bewegen müssen.“

U21-Trainer Stefan Kuntz hatte vor dem Spiel in der EM-Qualifikation in Belgien zum wiederholten Male angemahnt, dass in der Bundesliga junge deutsche Spieler noch immer zu selten zum Einsatz kämen. „Viel hat sich nicht geändert, da muss man ehrlich sein“, sagte Kuntz konsterniert.

Die Talente bekämen „generell zu wenig Spielpraxis

In der Hinrunde der vergangenen Saison waren lediglich drei Prozent der eingesetzten Profis deutsche U21-Spieler gewesen. Das sei „alarmierend“, unterstrich Chatzialexiou. Die Talente bekämen „generell zu wenig Spielpraxis. Damit fehlen ihnen entscheidende Erfahrungen.“ Man müsse sich deshalb auch nicht wundern, ergänzte Kuntz, dass aus seinem aktuellen Team keiner „am Tor zur Nationalmannschaft“ stehe.

Das soll sich schnellstmöglich ändern, die Zusammenarbeit mit den Vereinen wurde deshalb längst intensiviert. „Es setzt langsam ein Umdenken ein, dass wir Erfolg nur gemeinsam haben können“, sagte Chatzialexiou. Im DFB-Nachwuchsbereich wurden außerdem die Trainer-Teams „neu aufgestellt. Wir haben einen Drei-Jahres-Rhythmus eingeführt und unser sportliches Leitbild weiterentwickelt.“

Bierhoff setzt bei der Entwicklung vor allem auf die neue DFB-Akademie, das „Leuchtturm- und Zukunftsprojekt“ des Verbandes. Er verspricht sich „Impulse, die uns bereichern“. Auch und vor allem mit neuen, hoffnungsvollen Talenten. sid

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