In der dritten Spielminute dribbelte Zyen Jones unnachahmlich in den Strafraum von RB Leipzig, bediente mustergültig Jan Eric Hempel und dessen Schuss zischte in den linken Winkel. Die frühe Führung für Schalke im Pokalfight gegen RB Leipzig. Doch der furiose Start reichte am Ende nicht zum Weiterkommen - Schalke verlor schlussendlich knapp mit 1:2 gegen den Tabellenführer der A-Jugend-Bundesliga Nordost. Trainer Norbert Elgert begründete die Pokal-Pleite mit verschiedenen Gründen.
„Das Spiel ist ganz einfach auf einen Nenner zu bringen“, analysierte der erfahrene Jugendtrainer nach der Partie: „Wir haben unsere Chancen nicht verwertet und in wichtigen Momenten des Spiels Geschenke verteilt.“ Elgert sah seine Mannschaft über 90 Minuten auf Augenhöhe mit den Leipzigern: „RB spielt keinen schönen, aber hocheffektiven Fußball. Das muss man anerkennen, schön finde ich das aber nicht.“ Der Knackpunkt der Partie: Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff im zweiten Durchgang servierten die Schalker Leipzig die Führung sprichwörtlich auf dem Silbertablett - Erik Majetschak hatte frei vor dem Tor keine Mühe mehr. Elgert: „Das war Harakiri, damit war das Spiel verloren. Wir haben uns die Niederlage selbst zuzuschreiben, RB hat unsere Fehler ausgenutzt. Das ist natürlich für uns alle sehr enttäuschend.“
Spieler niedergeschlagen - auch Schober enttäuscht
Auch Mathias Schober, Sportlicher Leiter der Knappenschmiede, zeigte sich im Gespräch mit dieser Redaktion enttäuscht: „Nach dem Spiel sind wir als Verantwortliche natürlich niedergeschlagen - die Spieler auch. Es war ein knappes Ding, ein typischer Pokalfight. Wir sind gut in Führung gegangen, die Leipziger haben das Spiel aber durch ihre Effizienz entschieden.“
In der A-Jugend-Bundesliga West rangiert die U19 der Schalker aktuell auf dem vierten Rang - zu wenig für die eigenen Ansprüche. Auch in der Youth League hat die Elgert-Elf nach zwei Spielen lediglich einen Punkt gesammelt, obwohl sie gegen Moskau die überlegene Mannschaft war. Elgert, einer der besten Jugendtrainer Europas, über die aktuelle Situation: „Es ist in diesem Jahr einfach so: Uns fehlt der Killerinstinkt und wir machen mehr Fehler in der Defensive als in den Jahren zuvor. Wir waren immer einer der Mannschaften in Deutschland mit den wenigsten Gegentoren - das wird uns diese Saison wohl nicht gelingen.“
Dennoch sieht er seine Mannschaft im Vergleich zum Saisonstart, wo es unter anderem eine 1:4-Derbyniederlage gegen Borussia Dortmund gesetzt hatte, verbessert. Diesen Prozess beobachtet auch Mathias Schober: „Dieses Jahr waren die Startschwierigkeiten in die Saison etwas größer, aber es ist eine Entwicklung zu sehen. Die muss jetzt weitergehen.“
Autor: Christian Hoch