Für Huub Stevens wird es ein emotionaler Abschied. Nach dem letzten Saisonspiel am Samstag gegen den VfB Stuttgart (15.30 Uhr/Sky) beendet der Schalker Jahrhunderttrainer, der Mitte März als Kurzzeit-Helfer bei den kriselnden Königsblauen eingesprungen war, seine Karriere als Coach endgültig. Nicht einmal für seine große Liebe Schalke würde Stevens ein weiteres Mal auf der Bank Platz nehmen.
„Ich werde in den Aufsichtsrat zurückkehren, aber nicht direkt. Ich glaube, dass ich etwas Zeit nötig habe. Ich habe gesagt, dass ich einige Kilo abgenommen habe. Das ist der Stress – und nicht, weil man weniger isst. Wenn du Kilos verlierst, verlierst du auch Kraft“, sagt Stevens.
Vor allem das Kellerduell beim 1. FC Nürnberg, in dem Schalke erst zurücklag und dann kurz vor Abpfiff noch zum 1:1 ausglich, hatte bei Stevens Spuren hinterlassen. Durch den 4:2-Sieg im Derby bei Borussia Dortmund verscheuchte er mit Schalke aber die ganz großen Sorgen. Danach folgten zwei Unentschieden gegen den FC Augsburg (0:0) und in Leverkusen (1:1).
Schalke-Trainer Huub Stevens wird viel Beifall erhalten
Der große Druck ist somit vor dem Saison-Ausklang gegen den Drittletzten VfB Stuttgart, der bereits als Teilnehmer an den Relegationsspielen gegen den Zweitliga-Dritten (Union Berlin oder SC Paderborn) fest steht, raus. Stevens hofft auch angesichts der schlimmen Heimbilanz (zehn Niederlagen) auf einen versöhnlichen Abschied. „Wir haben noch eine Aufgabe zu erledigen, glaube ich“, so der Trainerfuchs. Schlendrian duldet er auch in der letzten Partie nicht.
Nach den 90 Minuten gegen Stuttgart ist für ihn definitiv Schluss. „Ich weiß nicht, ob ich mich von den Fans verabschiede. Vielleicht gehen wir mit der Mannschaft zu den Fans. Aber auch nicht übertrieben, das passt nicht zu mir“, sagt Huub Stevens. Eines ist gewiss: Für ihn wird es zum Abschied viel Beifall geben. Auch Daniel Caligiuri wird Applaus bekommen. Nach übereinstimmenden Informationen von Bild, Sky und WAZ soll Caligiuri seinen bis 2020 laufenden Vertrag vorzeitig um zwei weitere Spielzeiten verlängern. Der Deutsch-Italiener hat sich besonders durch seine zwei Treffer und eine Vorlage beim Derby in Dortmund (4:2) noch mehr in die Herzen der Fans geschossen.
Caligiuri hatte bereits Mitte der Woche gesagt, dass er sich einen Verbleib auf Schalke „sehr gut vorstellen“ könne. Im Januar 2017 kam der Defensivspieler vom VfL Wolfsburg in den Ruhrpott und wurde auf Anhieb Stammspieler. Caligiuri erlebte seit seinem Wechsel mit Markus Weinzierl, Domenico Tedesco und Jahrhunderttrainer Huub Stevens bisher drei verschiedene Cheftrainer.