S04

Schalke-Trainer: "So ein Spiel wird nicht einfach so hingenommen"

Nach dem 1:0-Sieg des FC Schalke gegen den FC Augsburg war die Stimmung bei den Königsblauen kurzzeitig besser. Zwar glaubte niemand an den Klassenerhalt, aber trotzdem war der zweite Dreier der Saison Balsam auf die Seele der Schalker.

Das 0:4 in Freiburg hat das kurzzeitige Hochgefühl wieder komplett zerstört. Vor allem die Art und Weise des S04-Auftritts im Breisgau ließ die Verantwortlichen mit dem Kopf schütteln. Die Mannschaft hat mal wieder gezeigt, warum sie mit Pauken und Trompeten absteigt.

Schon am Dienstag kann der Abstieg rechnerisch perfekt sein. Ausgerechnet bei Arminia Bielefeld, dem Team, dem man vor der Spielzeit attestierte, der Abstiegskandidat Nummer eins zu sein. Jetzt kann der Aufsteiger Schalke in die 2. Bundesliga schießen.

Bei Schalke interessiert vor dem Spiel am Dienstag vor allem eins. Wie reagiert S04-Trainer Dimitrios Grammozis auf die peinliche Vorstellung seiner Mannschaft beim SC Freiburg? Gibt er Spielern eine weitere Chance? Oder schmeißt er Akteure aus dem Kader, die zuletzt eine Null-Bock-Mentalität an den Tag gelegt haben?

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, in dem der Coach wieder auf Benito Raman setzen kann, betonte Grammozis: "Mit der Leistung in Freiburg konnte ich nicht rechnen, nachdem die Darbietungen gegen Augsburg und Leverkusen stabil waren. Wir haben sicher die richtigen Worte gefunden. So ein Spiel wird nicht einfach so hingenommen. Es kommt drauf an, wie wir uns in jeder Partie präsentieren. Die Spieler waren sehr selbstkritisch. Alle haben zu 100 Prozent eingesehen, dass es so nicht geht. Wir haben vielleicht 95 Prozent gegeben, nicht 100 Prozent. Die fehlenden fünf Prozent reichen, dass man in der Bundesliga schon einmal hergespielt wird."

Auf die Frage, ob Grammozis nun den wahren Charakter seiner Elf kennengelernt habe, erwiderte der Trainer: "Bis zum Spiel in Freiburg hatte ich nie das Gefühl, dass so ein Auftritt möglich wäre. Ich war verwundert, aber wir haben das analysiert. Es ist eine spezielle Situation, in der wir uns befinden. Aber ich kann auch nach dem Spiel in Freiburg nicht behaupten, dass nicht jeder Spieler jeden Tag alles für den Verein geben will. Jetzt müssen wir eine gute Reaktion zeigen."

Ob Grammozis dabei rotiert oder ob viele Spieler aus der Freiburg-Elf erneut starten dürfen, machte der Ex-Profi keine Angaben: "Ich habe mich noch nicht festgelegt. wen ich auf den Platz schicke. Ich möchte noch die letzte Einheit abwarten und sehen, was mit den Spielern ist, die erst kurz wieder dabei sind."