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Werder träumt von Europa und Pokal
Schalke steht vor Scherbenhaufen

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Werder Bremen träumt vom ersten Pokalsieg seit zehn Jahren und der Rückkehr in den Europacup, Schalke 04 steht vor den Scherben einer völlig verfehlten Personalpolitik.

In Gedanken war Max Kruse schon in Berlin. "Ein Nordderby im Finale wäre nicht schlecht", sagte der Offensiv-Star von Werder Bremen schmunzelnd. Nach dem 2:0 (0:0) im Viertelfinale beim Krisenklub Schalke 04 darf beim Bundesliga-Sechsten geträumt werden - von der Rückkehr in den Europacup und vom Endspiel im DFB-Pokal, gerne gegen den alten Rivalen Hamburger SV. Neun Jahre nach den letzten Spielen in der Champions League und zehn Jahre nach dem sechsten Pokaltriumph beginnt die Bremer Zukunft jetzt.

"Ich will nicht auf das nächste Jahr warten", sagte Trainer Florian Kohfeldt nach dem zwölften Pflichtspiel 2019 ohne Niederlage. Die forsch formulierte Zielsetzung, nach Europa zurückzukehren - in der Winterpause auf Platz zehn noch belächelt - wird immer realistischer. Auch wenn der Werder-Coach sein Team weiter als "Underdog" sieht: "Wenn wir uns für das internationale Geschäft qualifizieren, wäre es in meinen Augen eine Sensation. Wenn wir den Pokal holen, auch. Aber wir glauben daran."

Dort, wo die Hanseaten stehen, wollte Schalke nach seinem Selbstverständnis eigentlich auch sein - mindestens. Stattdessen steht Huub Stevens vor einem Scherbenhaufen. Wer den hinterlassen hat, weiß der Interimstrainer natürlich. Öffentlich sagen will er es nicht. Schließlich ist der Schalker Jahrhunderttrainer, der in seiner dritten Amtszeit den Abstieg verhindern soll, auch Mitglied des Aufsichtsrates.

"Ich weiß, woran es liegt", sagte Stevens und fügte grummelnd hinzu: "Ich kann nicht mehr dazu sagen, ich bin doch nicht verrückt." Auf die Frage, ob die Fehler in der Vergangenheit liegen, antwortete der Nachfolger des gefeuerten Domenico Tedesco ironisch: "Ich habe in den drei Wochen viele Fehler gemacht, ich weiß nur nicht, welche."

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Wer die zwar bemühte, aber spielerisch arg limitierte Schalker Mannschaft bei ihrer wettbewerbsübergreifend zehnten Heimpleite der Saison - und der siebten ohne eigenes Tor - sah, wusste genau, was der Niederländer meinte. Für 160 Millionen Euro hatte der inzwischen zurückgetretene Manager Christian Heidel das Team in knapp drei Jahren umgebaut. Zum Vergleich: Werder gab in derselben Zeit 67 Millionen aus. Die Folgen der völlig verfehlten Schalker Personalpolitik zeigen sich Woche für Woche.

Gegen Bremen verstolperte der inklusive aller Boni geschätzte 28 Millionen Euro teure Rekordeinkauf Breel Embolo regelmäßig den Ball oder spielte haarsträubende Fehlpässe. Der vermeintliche Naldo-Nachfolger Salif Sane bewies neben Wacklern in der Abwehr wie beim 0:2 durch Davy Klaassen (72.) erneut, wie harmlos er vor dem gegnerischen Tor ist. Und der erschreckend schwache Linksverteidiger Bastian Oczipka leitete mit einem katastrophalen Fehlpass das 0:1 durch Milot Rashica (65.) ein. Zu viele Ausfälle, um die vage Hoffnung auf ein Happy End einer verkorksten Saison zu erhalten.

Stevens, der sich nach SID-Informationen gegen mehrere Heidel-Transfers ausgesprochen hatte, muss mit beschränkten Mitteln den Super-GAU verhindern. Denn trotz mittlerweile wieder sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz ist der Abstiegskampf noch nicht vorbei. Eine weitere Heimpleite am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt würde die Lage erneut verschärfen. Bremen dagegen kann am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) bei Borussia Mönchengladbach den nächsten Schritt Richtung Europa machen. sid

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