"Dass man das, was Herr Tönnies gesagt hat, nicht sagen und auch nicht einmal denken darf, ist in meinen Augen unstrittig", sagte der 22 Jahre alte Nübel dem kicker: "Ich will aber betonen, dass die Äußerungen überhaupt nicht dem Bild entsprechen, das ich von ihm habe. Er ist auf gar keinen Fall ein Rassist."
Am Donnerstag beschäftigt sich die Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit dem Fall. Tönnies hatte in einer Rede die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika empfohlen und gesagt: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren."
Tönnies entschuldigte sich danach und kündigte an, seinen Posten drei Monate ruhen zu lassen. Schalkes Ehrenrat hatte sich nicht zu einer Verurteilung Tönnies durchringen können, weil die Äußerungen zwar diskriminierend, aber nicht rassistisch gewesen seien. Seither spaltet die Angelegenheit die Fußball-Welt. Viele Prominente verurteilen die Aussagen, Schalke-Legende Gerald Asamoah zeigt sich verletzt, Schauspieler Peter Lohmeyer verließ sogar den Klub. Die Fangemeinde reagiert gespalten: Die Fan-Initiative forderte den Rücktritt des Aufsichtsratschefs, in den sozialen Medien ist die Meinung geteilt. Auch wenn dort häufig die extremen Meinungen aufeinanderprallen, kann man festhalten, dass es eine Fangemeinde gibt, die meinen, Tönnies habe sich entschuldigt, und damit müsse es gut sein. (sid/jk)