Erstes Heimspiel

Schalke gegen Hertha schon gefordert

Am Tag nach der 1:2-Niederlage zum Bundesliga-Auftakt beim VfL Wolfsburg fuhr Ralf Fährmann mit seiner Ehefrau Nadine zum Reitturnier auf dem Münsteraner Schlossplatz, zum Turnier der Sieger. Der Schalker Torwart sah den Sieg eines großen Schalke-Fans, von Christian Ahlmann, der die vierte Etappe der Riders Tour für sich entschied. Fährmann gratulierte dem Springreiter aus Marl, Stammgast bei Heimspielen in der Veltins-Arena, über Instagram.

In der vergangenen Saison gab es einige Spiele, in denen die Schalker die drei Punkte holten und sich manchmal danach fragten: Warum eigentlich? Die einen sprachen von Dusel, die anderen vom Motto: Ein gutes Pferd springt eben nur so hoch, wie es muss.

Fährmann gibt nicht nur dem Schiri die Schuld

Am Samstag blieben die drei Punkte nach einer kuriosen Partie, in der Schiedsrichter Patrick Ittrich immer mehr zum Hauptdarsteller wurde, in Wolfsburg. Ralf Fährmann war beim 1:2 noch der beste Schalker. Er bewahrte sein Team mit einer tollen Parade nach einem Freistoß von William vor einem frühen Rückstand. Beim 0:1 nach dem Kopfball von Brooks aus kurzer Distanz war er ebenso machtlos wie beim zweiten Schalker Gegentor durch Ginczek in der Nachspielzeit, das die Auftaktpleite besiegelte. Den ersten Schuss hatte Fährmann noch klasse abgewehrt, beim Nachschuss konnte er nichts mehr machen. „Das war Pech. Den ersten Ball halte ich und der fällt Ginczek dann genau vor die Füße.“

Diese Szene mit dem Nachschuss, sagt Ralf Fährmann, würde das Spiel in Wolfsburg gut beschreiben: „Wir haben Pech gehabt. Auch mit der einen oder anderen Entscheidung des Schiedsrichters.“

Dem Unparteiischen aus Hamburg, der nach der Partie wahrscheinlich noch unglücklicher als die Schalker war, die Schuld für die Niederlage in die Schuhe zu schieben, liegt Fährmann aber fern: „Ich habe es noch nie getan und werde es auch jetzt nicht tun, einen anderen, außer uns, für eine Niederlage verantwortlich zu machen. Wir haben 90 Minuten Zeit gehabt, um für ein anderes Ergebnis zu sorgen.“

Am Sonntagabend kommt Hertha

Nach einem trainingsfreien Montag beginnt am Dienstag die Vorbereitung auf das nächste Spiel. Am Sonntagabend (18 Uhr) ist Hertha BSC auf Schalke zu Gast. Ralf Fährmann sprach schon im Kabinengang in Wolfsburg von Vorfreude. „Wir haben in der zweiten Halbzeit Charakter gezeigt. Deshalb freue ich mich jetzt auf unser erstes Heimspiel am Sonntag gegen Hertha BSC.“

Dass die Personaldecke in der Reihe vor dem Schalker Torwart in Wolfsburg noch dünner geworden ist, weil Matija Nastasic nach 66 Minuten die Rote Karte gesehen, trübt diese Freude keineswegs. „Das müssen wir auffangen. Matija ist ein sehr guter Spieler, den kannst du nicht einfach so ersetzen. Ähnlich wie Benji. Aber es ist unsere Aufgabe, die beste Lösung zu finden“, sagt Fährmann. Benjamin Stambouli hat sich vor der Partie in Wolfsburg an der Syndesmose verletzt und wird nach der aktuellen Prognose sechs bis zehn Wochen ausfallen. Die Verletzung ist kompliziert, Manager Christian Heidel sagt: „Diese Art der Verletzung gab es noch nicht so häufig.“

Das Spiel in Wolfsburg ist jetzt abgehakt – Schalke weiß, dass die Niederlage zum Teil auch auf eigenes Verschulden zurückzuführen war. „In den ersten 15 Minuten haben wir gut gespielt, dann haben wir den Faden verloren und unheimlich viele Fehler gemacht, die man von uns nicht gewohnt ist“, analysiert Heidel. Der erste Saisonsieg soll jetzt am Sonntag gegen Hertha BSC nachgeholt werden.

Dann muss das nächste Hindernis Berlin überwunden werden, die ersten drei Punkte müssen her.

Autor: Christoph Winkel