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"Nicht durchdrehen"
Schalke: Ex-Trainer sind von Blendi Idrizi begeistert

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Blendi Idrizi erzielte sein erstes Bundesliga-Tor.
Blendi Idrizi erzielte sein erstes Bundesliga-Tor. Foto: firo
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Der FC Schalke 04 besiegte am Samstag Eintracht Frankfurt mit 4:3. Vor allem die U23-Talente der Königsblauen erhielten nach dem Spiel ein Sonderlob. Auch Blendi Idrizi, der sein erstes Bundesliga-Tor erzielte. RS fragte bei zwei Ex-Trainern des Flügelflitzers nach.

Am 8. Mai spielte Blendi Idrizi noch in der U23 des FC Schalke 04 gegen Rot Weiss Ahlen. Beim 6:1 der Schalker Reserve über das Schlusslicht der Regionalliga West betrieb der 23-Jährige Eigenwerbung: ein Tor und drei Vorlagen steuerte der Offensivspieler bei.

Der Lohn folgte prompt: Idrizi durfte nur vier Tage nach der Ahlen-Gala, am 12. Mai, in der Fußball-Bundesliga ran - von Beginn an gegen Hertha BSC. Beim 1:2 der Schalker gegen die Berliner stand der gebürtige Kosovare 77 Minuten auf dem Rasen und machte ein gutes Spiel. Seine Schnelligkeit gekoppelt mit der positiven Aggressivität und Giftigkeit taten dem Schalker Spiel gut.

Und auch am Samstag, drei Tage nach dem Berlin-Spiel, gegen Eintracht Frankfurt stand Idrizi wieder in der Startelf. Erneut durfte er 77 Minuten im offensiven Mittelfeld der Königsblauen ran. Diesmal siegte Schalke mit 4:3 und Idrizi schoss sein erstes Bundesliga-Tor. Ein kleines Fußball-Märchen binnen nur einer Woche - von der Regionalliga in die Bundesliga und zum ersten Torerfolg.

Und Idrizi? Der 23-Jährige, der im Winter 2020 von Fortuna Köln zur U23 des S04 wechselte, gab sich nach dem Spiel ganz cool und scheint sich in der Rolle des Bundesliga-Fußballers richtig wohlzufühlen. "Der Trainer hat uns vor dem Spiel gesagt, dass wir für die Fans spielen und uns mit einem Sieg im letzten Heimspiel aus der Bundesliga verabschieden sollen. Das hat geklappt. Ich bin stolz, dass mir mein erstes Bundesligator gelungen ist. Nach dem Treffer bin ich direkt zu Gerald Asamoah gerannt. Damit wollte ich mich bei ihm und dem Rest des Teams bedanken, dass mir die Chance gegeben wurde, in der Bundesliga zu spielen", sagte die Schalke-Neuentdeckung.


RevierSport hat bei Idrizis Ex-Trainer Giuseppe Brunetto, der den beim 1. FC Köln ausgebildeten Spieler bei Blau-Weiß Friesdorf unter seinen Fittichen hatte und Fuat Kilic, der Idrizi von Friesdorf zu Alemannia Aachen holte, mal nachgefragt, was denn den Spieler und Menschen Blendi Idrizi ausmacht.

Giuseppe Brunetto (Idrizi absolvierte unter Trainer Brunetto in Friesdorf 26 Spiele und schoss 15 Tore):

"An diesem tollen Beispiel sieht man mal wieder, wie schnell es im Fußball gehen kann. Ich habe die Spiele und Einsätze von Blendi natürlich verfolgt und mich sehr gefreut. Ich hoffe, dass noch viele Profispiele dazukommen werden. Als ich Blendi das erste Mal im Training im Sommer 2017 sah, war mir sofort klar, dass dieser Junge eigentlich nichts in der Mittelrheinliga zu suchen hat. Seine Qualität hat nullkommanull mit der eines Oberligaspielers etwas gemeinsam. Blendi war körperlich top trainiert und spielerisch stark. Er hat immer eine tolle Einstellung an den Tag gelegt. Wenn man ihn kennt, dann weiß man, dass er alles für den Fußball macht, er lebt für den Sport. Als er uns dann ein Jahr später verließ und Fuat Kilic anrief, sagte ich Fuat nur: 'Hol den Jungen - mach es einfach.' Fuat holte Blendi dann zu Alemannia Aachen. Ich wünsche Blendi, dass er jetzt auch einen neuen Vertrag auf Schalke erhält und sich in der 2. Bundesliga durchsetzt. Ich kann Schalke nur empfehlen: 'Macht es - ihr werdet es nicht bereuen'."

Fuat Kilic (Idrizi absolvierte unter Trainer Kilic 33 Spiele, schoss sechs Tore und bereitete sieben Treffer vor):

"Es ist schön, dass sich manche Jungs an die alten Trainer erinnern (lacht). Nein, im Ernst: Ich habe mich sehr gefreut, als Blendi mich nach den ersten Bundesligaspielen kontaktiert und sich bei mir auch bedankt hat. Er war immer ein ehrlicher Arbeiter, der unbedingt wollte. Ich musste ihn aber auch ein bisschen zügeln und ihm seine Flausen aus dem Kopf streichen. Er hat bei uns in Aachen schon einige unnötige Pierretten gedreht. Ich habe gesagt: 'Blendi, lass die Scheiße sein. Das bringt weder uns als Mannschaft, noch die als Spieler weiter.' Er hat es verstanden und weiter hart an sich gearbeitet. Er ist ein sehr geerdeter Mensch und weiß, wo er herkommt. Beim 1. FC Köln wurde er nach der U19 aussortiert und ging den Weg über die Oberliga. Er hat sich über die Oberliga und Regionalliga in die Bundesliga gekämpft. Das beweist auch seinen starken Charakter, Ehrgeiz und Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Ich glaube schon, dass er die Gunst der Stunde genutzt und sich für Schalkes Zweitligakader durchaus empfohlen hat. Ich drücke ihm weiter die Daumen und bin davon überzeugt, dass er es packen kann. Nur, klar: Er darf jetzt nicht durchdrehen oder einen Höhenflug bekommen. Aber das weiß der Junge auch."

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