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1:3-Niederlage
Schalke ärgert die Bayern nur kurz

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Schalke 04 hat beim FC Bayern München - wie erwartet - deutlich verloren. Die Königsblauen unterlagen verdient mit 1:3 (1:2).




Schalkes Bundesliga-Bilanz beim Rekordmeister Bayern München wird immer trauriger. Am Samstagabend kam eine weitere deprimierende Niederlage hinzu. Die Schalker unterlagen mit 1:3 (1:2) und müssen in der Tabelle weiter nach unten schauen. Die Bayern verkürzten den Rückstand auf Borussia Dortmund hingegen auf fünf Punkte.

Schalke-Trainer Domenico Tedesco änderte seine Startelf im Vergleich zum 4:1-Erfolg im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf am Mittwoch auf zwei Positionen. Für Rabbi Matondo und Mark Uth rückten Sebastian Rudy und Yevhen Konoplyanka ins Team. U19-Stürmer Ahmed Kutucu blieb in der Anfangsformation - eine Überraschung. Bayern-Trainer Niko Kovac, mit seinem Team am Mittwoch 3:2-Sieger im Pokal bei Hertha BSC, beließ es bei einer Änderung: Jerome Boateng spielte für Niklas Süle.

Um bei den Bayern bestehen zu können, das verkündete Tedesco vorher, müsse seine Mannschaft gut stehen, leidensfähig sein und das nötige Quäntchen Glück haben. „Du musst laufen wie junge Hunde“, sagte Tedesco bei Sky noch unmittelbar vor dem Spiel. Doch von allen Plänen, die Tedesco vor dem Spiel vorgegeben hatte, setzte Schalke in den ersten 30 Minuten nur wenige um. Die Bayern dominierten die Partie nach Belieben. Das sah nicht so aus, als würde der Meister gegen den Vizemeister spielen, sondern gegen einen überforderten Kreisligisten. Und junge Hunde bewegen sich deutlich flotter als die Schalker zunächst.

Schon in der fünften Minute hätte das Führungstor für den Rekordmeister fallen müssen. Kingsley Coman ließ Daniel Caligiuri stehen, als wäre er ein Straßenschild und passte den Ball perfekt in die Mitte auf James. Doch im letzten Augenblick konnte Bastian Oczipka den Schuss des Kolumbianers blocken. In der 12. Minute stand es dann 1:0 - und das schon zu diesem Zeitpunkt verdient. Nabil Bentaleb hatte den Ball im Mittelfeld verbummelt. James schickte Robert Lewandowski, doch Neu-Innenverteidiger Jeffrey Bruma sprintete dazwischen und lenkte den Ball ins eigene Netz. Eigentor. Und hätte Torwart Ralf Fährmann in der 18. Minute nicht Serge Gnabrys Schuss gehalten - die Partie wäre früh entschieden gewesen.

War sie aber nicht - und so konnten die Königsblauen mit ihrer ersten Offensivaktion des Spiels ausgleichen. Zwei Spieler, die Schalke selbst in der „Knappenschmiede“ ausgebildet hat, überwanden die Abwehr der Weltmeister mit Mats Hummels und Jerome Boateng. Weston McKennie schickte mit einem herrlichen Steilpass den jungen Kutucu. Der lief Boateng davon und schob den Ball sicher an Torwart Sven Ulreich vorbei ins linke Eck - 1:1, königsblauer Jubel über einen Treffer, der sich so wenig abgezeichnet hatte wie ein Alkoholverbot auf dem Oktoberfest.

Und lange durften sich die Schalker auch nicht freuen. Sie hatten kaum fertig gejubelt, da sorgte Suat Serdar mit einem schlampigen Pass auf Sebastian Rudy für die nächste Party in der Allianz-Arena - diesmal auf der anderen Seite. James und Lewandowski nutzten Serdars Fehler zu einem Doppelpass, den Lewandowski vollendete. Schalke lud die Bayern ein - vor beiden Toren. Die geschockten Schalker gestatten dem FCB nur wenige Sekunden später die nächste Riesenchance - diesmal scheiterte James an Torwart Ralf Fährmann. Es stand nur 2:1 für die Bayern, eigentlich kaum zu glauben angesichts dieses deutlichen Spielverlaufs.

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Tedesco stellte sein Team schon früh um und wechselte Sebastian Rudy aus - wegen schwacher Leistung. In der 33. Minute! Der Tiefpunkt in Rudys Zeit voller Missverständnisse bei S04. Doch nicht nur der Wechsel sorgte dafür, dass die Bayern in der Endphase der ersten Hälfte etwas nachlässiger wurden. Gleich zweimal hatten die Schalker die Chance, den überraschenden Ausgleich zu erzielen. In der 32. Minute gewann McKennie nach einer Freistoßflanke von Bastian Oczipka im Strafraumzentrum den Kopfball - Thiago rettete auf der Torlinie. Drei Minuten später parierte Ulreich einen Flachschuss von Yevhen Konoplyanka.

Schalke fasste nun neuen Mut - und das setzte sich in der zweiten Hälfte fort. Tedesco hatte in der Pause die richtigen Worte gefunden. Zwölf Minuten lang hatten die 75.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena sogar das Gefühl, das Spiel könnte kippen. Und in der 53. Minute hatte Schalke die Riesenchance zum Ausgleich. Konoplyanka drang in den Strafraum ein, sein Schuss wurde vor McKennies Füße abgeblockt - und der traf den Pfosten. Suat Serdars Nachschuss wurde zur Ecke gelenkt. Diese schoss Caligiuri direkt auf Bruma, doch den Kopfball des Innenverteidigers parierte Ulreich. Zweimal hätte das 2:2 fallen müssen.

Die Schalker hofften tatsächlich auf Punkte in München, doch eine Fehlerkette in der Deckung brachte in der 57. Minute das dritte Unglück des Tages. Einmal mehr ließ sich Caligiuri von Coman eindrehen. Nach Comans Flanke misslang Lewandowski zwar ein Fallrückzieher, doch Serge Gnabry hatte schneller mitgedacht als Bastian Oczipka und staubte zum 3:1 ab.

Von diesem Gegentreffer erholten sich die Schalker nicht mehr - königsblaue Höhepunkte gab es bis zum Schlusspfiff nun nicht mehr. Im Gegenteil: Schalke hatte Glück, dass Robert Lewandowski bei dem Versuch, die Spitze der Torjägerliste zu übernehmen, gleich mehrfach kläglich scheiterte (74./76.). Es blieb beim 1:3 - für Schalke die 40. Niederlage im 56. Spiel bei den Bayern. Eine traurige Bilanz eben.

Autor: Andreas Ernst

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