Bei Schalke 04 sorgt ein waschechter Gelsenkirchener Junge derzeit für Furore. Ahmed Kutucu erzielte beim 4:1-Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale über Liga-Konkurrent Fortuna Düsseldorf sein erstes Tor in der Veltins-Arena. Für den 18-Jährigen, der am vergangenen Wochenende noch für Schalkes U19 in der A-Jugend-Bundesliga gegen den 1. FC Köln traf und kurz vor Weihnachten sein erstes Bundesliga-Jokertor in Stuttgart erzielte, ging damit ein Traum in Erfüllung.
Als Kutucu merkte, wie sehr er den Fans im Stadion durch seinen Treffer Freude bereitete, schossen ihm Tränen in die Augen. Kutucu trägt das S04-Vereinswappen buchstäblich im Herzen, identifiziert sich total mit Schalke. Bei den Königsblauen unterschrieb er gerade seinen ersten Profivertrag bis Sommer 2022.
Dass Kutucu jetzt schon seine Chance in der Lizenzmannschaft erhält, ist auch dem Umstand geschuldet, dass der Klub in der Winterpause keinen neuen Stürmer verpflichtete. Schalkes finanzielle Möglichkeiten waren durch die Verpflichtung von Manchester City-Talent Rabbi Matondo, der im Paket zehn Millionen Euro kostet, ausgereizt. Kohle für einen Kracher war nicht mehr da, angedachte Leih-Deals mit Nikola Kalinic (Atlético Madrid) oder Lucas Pérez (West Ham United) kamen nicht zustande.
Jetzt macht Trainer Domenico Tedesco aus der Not eine Jugend – und setzt auf Nachwuchsmann Ahmed Kutucu. Der Youngster fühlt sich dadurch nicht nur geehrt, sondern sieht das Vertrauen auch als riesigen Ansporn. Doch für Kutucu ist der Spagat nicht einfach. In wenigen Wochen baut er sein Abitur und muss mit dem Stress zwischen A-Jugend-Spielen, möglichen weiteren Profi-Einsätzen und dem Lernen klarkommen. Kutucus großer Durchbruch wird auf Schalke noch dauern. Erst Abi, dann Profilaufbahn. Was aber nicht ausschließt, dass Kutucu noch weitere Tränen in die Augen schießen.
Autor: Thomas Tartemann
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