Und dann sprach der Mittelfeldspieler doch. In seinem ersten Champions League-Spiel, bei dem McKennie den Vorzug vor Königstransfer Sebastian Rudy erhielt, bekam er aufgrund seiner starken Leistung auch prompt die erste Auszeichnung und wurde zum „Spieler des Spiels“ gewählt. McKennie hatte einen Torschuss abgefeuert, eine Torchance vorbereitet und in der 64. Minute den entscheidenden Pass quer vor das Tor gespielt, den Stürmer Breel Embolo zum 1:0-Führungstreffer für Schalke 04 verwandelte.
„Man of the match zu werden, das ist für jeden Spieler eine spezielle Auszeichnung“, sagt McKennie, „aber viel wichtiger ist, dass wir zusammen als Team erfolgreich sind.“ Nach drei Niederlagen in der Fußball-Bundesliga gibt der Punkt zum Auftakt der Königsklasse Selbstvertrauen.
McKennie: „Wir haben bewiesen, dass unsere Mannschaft Qualität besitzt. Durch die Leistung gegen Porto gehen wir mit viel Energie in das Spiel am Samstag gegen Meister Bayern München.“ Auch der amerikanische Nationalspieler weiß: „Wir brauchen einfach etwas Positives.“
Auch für ihn selbst war das Erlebnis in der Champions League besonders. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Es war einfach ein großer Spaß, auf dieser internationalen Bühne, auf dem höchsten Level zu spielen und dann noch ein Tor vorzubereiten.“
McKennie schiebt nach: „Das Niveau in der Champions League ist anders als in der Bundesliga. Du spielst gegen Profis, die du vorher gar nicht kanntest und auf die du noch nie getroffen bist. Solche Erfahrungen bringen einen weiter.“ Und besitzen einen zusätzlichen Lerneffekt. „Zwei Elfmeter in einem Spiel gegen meine Mannschaft, das hatte ich vorher ehrlich gesagt noch nicht erlebt“, sagte McKennie über die zwei von Naldo verursachten Strafstöße. Sprach´s, schulterte die Sporttasche und lief mit zurückerlangtem Atem die Treppe Richtung VIP-Ebene hinauf.
Autor: Thomas Tartemann