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S04-Idole blicken zurück: So war es unter Tage

Foto: Klaus Herzmanatus
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Klaus Herzmanatus hat viele Schalker Profis unter Tage begleitet. Wir haben mit ihm darüber gesprochen - und mit sieben Schalke-Idolen.

Dass der FC Schalke 04 kurz vor Weihnachten auf dem 13. Tabellenplatz steht, beunruhigt Klaus Herzmanatus nicht. „Einen Bergmann kann nichts erschüttern. So wie wir immer aus der Grube herausgekommen sind, werden auch unsere Schalker Knappen da unten wieder herauskommen“, sagt er. Mit 15 Jahren begann der Gelsenkirchener 1976 auf der Zeche Hugo in Buer seine Ausbildung, von 1987 bis 2000 war er dort Betriebsrat, die letzten beiden Jahre Vorsitzender. Seit 2003, seit der Gründung, ist er Vorsitzender des Trägervereins Hugo Schacht 2, der sich für den Erhalt der ehemaligen Zeche mitten in Gelsenkirchen-Buer einsetzt.

Mindestens genauso lange wie sein Herz für den Bergbau schlägt, schlägt es für den FC Schalke 04. Der 57-Jährige wohnt nur einen Steinwurf von der Arena entfernt, bei den Heimspielen hat er seinen Stammplatz im Block Y. Auf das heutige Spiel gegen Bayer Leverkusen freut sich Herzmanatus besonders. „Ich weiß es zu schätzen, dass der Verein den Bergleuten zum Ende des deutschen Steinkohle-Bergbaus die Ehre erweist“, sagt er.

Wenn die Schalker Profis unter Tage angefahren sind, war Klaus Herzmanatus regelmäßig dabei. Auf Schalke war es gute Tradition, dass die Profis eine Grubenfahrt unternahmen. Sie sollten hautnah erleben, welchen Stellenwert der Bergbau in der Schalker Vereinsgeschichte hat. Dass die Schalker den Spitznamen „die Knappen“ tragen, dass das 1927 eingeweihte Stadion getreu des Bergmanns-Grußes Glückauf-Kampfbahn getauft wurde, ist schließlich kein Zufall. Spielerlegenden wie Ernst Kuzorra, Willi Koslowski oder Klaus Fichtel malochten erst unter Tage, bevor es zum Training ging.


Die erste Grubenfahrt einiger Schalker Profis, an die sich Klaus Herzmanatus erinnert, war in den 70er-Jahren. Von diesem „Ausflug“ besitzt er ein Foto, auf dem Helmut und Erwin Kremers, sowie Rolf Rüssmann zu sehen sind. Klaus Herzmanatus erzählt auch von Hermann Wanders, dem (Schalke)- verrückten Pförtner, in dessen Pförtnerhaus „auf Hugo“ ein Kicker-Starschnitt von Stan Libuda hing. Den Schalker Spielern öffnete er Tür und Tor, wann immer sie wollten. Nur nach Niederlagen konnte es schon mal vorkommen, dass man Schwierigkeiten hatte, aufs Gelände zu kommen. „Er hätte dann am liebsten gar keinen reingelassen“, sagt Herzmanatus und lacht.

"Ich mit einer Zecke unter Tage – das wollte ich mir gar nicht vorstellen"

In den 90ern war er dann mit dabei, als es mit Spielern wie Ingo Anderbrügge und Jens Lehmann im Förderkorb in die Tiefe ging. Im Anschluss an die Grubenfahrt wussten auch die Spieler, was folgte: der Bergmanns-Schnaps. „Das ist heute anders. Seit 1993 gilt sowieso striktes Alkoholverbot“, sagt Herzmanatus.

In besonderer Erinnerung ist dem Schalke-Fan die Führung mit der Mannschaft im Sommer 2000 geblieben. Manager Rudi Assauer hatte ein paar Tage zuvor Andreas Möller von Borussia Dortmund verpflichtet. „Ich mit einer Zecke unter Tage – das wollte ich mir gar nicht vorstellen“, sagt Herzmanatus. Dann ließ er sich aber darauf ein und in der WAZ erschien anschließend ein gemeinsames Foto von Möller und Herzmanatus. Die Überschrift: „Mein Kumpel Andi Möller“. Der Ex-Dortmunder sei einer der „höflichsten und nettesten Spieler“ gewesen, die er unter Tage begleiten durfte. „Das war eine coole Nummer mit ihm. Nach getaner Arbeit hat er sich sogar eine Prise Schnupftabak gegönnt“, sagt Herzmanatus.

Schalkes Brasilien-Connection, bestehend aus Lincoln, Marcelo Bordon und Rafinha, war ein paar Jahre später hingegen nicht so angetan von der Grubenfahrt. „Sie haben sich das Tuch, das eigentlich für den Hals gedacht ist, um die Haare gebundenen, damit kein Schmutz ins gestriegelte Haar weht. Sie standen da wie Mimöschen“, erzählt Herzmanatus und lacht. Spieler wie Frank Rost, Fabian Ernst, Mladen Krstajic, oder auch Gerald Asamoah hätten die Grubenfahrten hingegen genossen.

2011 hatte Ralf Rangnick die Bitte, seine Mannschaft über Tage an Schacht 2 der Zeche Hugo zu führen. Rangnick hatte sogar einen präzisen Auftrag formuliert: Herzmanatus sollte den Spielern die Vereinstradition vermitteln und einen Vortrag über die Arbeit und den Zusammenhalt unter Tage halten. Der einzige, der kaum Interesse daran zu haben schien, war Raúl. „Den Señor hat das nicht interessiert. Er hat sich nicht mal den Helm aufsetzen wollen. Nur für die Fotos“, sagt Herzmanatus, der Raúl extra eine Grubenlampe überreichte.

Im ehemaligen Umspannraum von „Hugo“ hat Herzmanatus eine herrliche Schalker „Schatzkammer“ errichtet, in der neben vielen, vielen Trikots auch Bilder an der Wand hängen, die die Spieler während und nach den Grubenfahrten zeigen. Auch Raúl.

Ex-Schalke-Kapitän Höwedes wäre ein guter Kumpel gewesen

Als Klaus Herzmanatus vor knapp vor zwei Jahren zuletzt die aktuelle Mannschaft mit in den Förderkorb nahm, bekam er vom damaligen Kapitän Benedikt Höwedes ein Trikot geschenkt: das Trikot, das er ehemalige Schalker im Halbfinale der Europameisterschaft 2016 gegen Frankreich trug. Auch das hat einen Ehrenplatz bekommen. Herzmanatus weiß, wie sehr das Herz von Benedikt Höwedes am Bergbau hängt. „Er hat letztens noch ein Foto von einer Grubenfahrt auf seinem Instagram-Profi veröffentlicht“, sagt er.

Vor dem Champions-League-Spiel von Lokomotive Moskau auf Schalke bekam Klaus Herzmanatus Besuch am Schacht. Höwedes schaffte es zwar nicht persönlich, aber Mitarbeiter des russischen Meisters, die sich auf die Spurensuche des Weltmeisters begaben, kamen und brachten einen Papp-Aufsteller von Höwedes mit. Auch der ist ab sofort im Museum zu sehen. „Einen Spieler wie Benni hätte ich mir auch gut als Kumpel unter Tage vorstellen können“, sagt Klaus Herzmanatus.

Schalkes Österreicher zählt er ebenfalls dazu. Vor allem Alessandro Schöpf sei sehr interessiert an der Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet. Für den ehemaligen Ersatztorwart Michael Gspurning organisierte Klaus Herzmanatus eine Grubenfahrt, bei der auch Opa Gspurning mit dabei war. Der war in den 60er-Jahren Bergmann in Duisburg und lebt nun in der Steiermark. Christian Fuchs äußerte kurz vor seinem Wechsel zu Leicester City einen Wunsch. Zum Abschied aus Gelsenkirchen wolle er unbedingt noch einmal unter Tage gewesen sein. Als Dank dafür gab es neben einem Trikot der österreichischen Nationalmannschaft auch eine Karte, in der handgeschrieben steht: „Zwar nicht auf Kohle geboren, aber heimisch im Pott.“

Olaf Thon: "Ich bin fünf Meter durch den Streb geflogen"

Wie war es unter Tage? Olaf Thon: Gefühlt war ich schon über zehnmal unter Tage. Das fing an mit meinem Opa Fritz, der 45 Jahre auf Nordstern malocht hat. Mein Vater hat ein halbes Jahr unter Tage gearbeitet und mir gesagt: ‘Olaf, mach alles, aber das nicht.’ Denn die Arbeit unter Tage ist ein Knochenjob, der auf die Gesundheit geht. An meine Grubenfahrten habe ich tolle Erinnerungen. Ich bin zum Knappen geschlagen worden und dabei fünf Meter durch den Streb geflogen. Ich selbst habe dann Toni Schumacher zum Knappen schlagen dürfen. Es ist jetzt gerade natürlich auch viel Wehmut dabei.

Was verbinden Sie mit Schalke und dem Bergbau? Thon: Ernst Kuzorra und Fritz Szepan, die wie keine anderen für die Gründung des Vereins stehen. Obwohl der Verein ja schon 1904 gegründet wurde, ging es mit ihnen so richtig los. Schalke war mit einer Mannschaft aus Bergleuten der Vorreiter des deutschen Fußballs. Die Spieler wurden mit Freistellungen oder Kohle bezahlt. Der Bergbau war die Antriebsfeder für die Entwicklung von Schalke 04. Die Verabschiedung am Mittwoch bedeutet für den Verein aber nicht das Ende des Bergbaus.

Ist Schalke tatsächlich ein Kumpel- und Malocherclub? Thon: Wenn nicht Schalke, wer dann? Wir sind halt rustikal – und das meine ich nur positiv. Clemens Tönnies, Christian Heidel, Domenico Tedesco, die ganze Belegschaft – auf Schalke wird das gelebt.

Was werden Sie tun, damit der Bergbau nicht in Vergessenheit gerät? Thon: Ich werde für jedes Interview zur Verfügung stehen und meine Erfahrungen weitergeben. Im Januar werden wir mit der Traditionsmannschaft noch einmal eine Grubenfahrt unternehmen. Ich freue mich schon sehr.

Gerald Asamoah: "Wir sind ein Malocherverein"

Wie war es unter Tage? Gerald Asamoah: Ich bin zweimal unter Tage gewesen. Als Spieler von Schalke 04 kommst du mit dem Thema Bergbau automatisch in Berührung. Wie es aber unter Tage aussieht und wie dort gearbeitet wird, weißt du meist nicht genau. Es war sehr interessant und anstrengend. Man konnte erahnen, wie hart die Menschen dort arbeiten müssen. Eine beeindruckende Erfahrung.

Was verbinden Sie mit Schalke und dem Bergbau? Asamoah: Unter Tage wurde hart gearbeitet, malocht. Und wir sind ein Malocherverein, der seine Wurzeln im Bergbau hat. Das passt einfach zusammen. Die Fans wollen auch auf dem Platz sehen, dass du gemeinsam als Mannschaft etwas erreichst und du dir als Spieler immer den Hintern aufreißt.

Ist Schalke tatsächlich ein Kumpel- und Malocherclub? Asamoah: Ein eindeutiges Ja!

Was werden Sie tun, damit der Bergbau nicht in Vergessenheit gerät? Asamoah: Ich möchte gerne dazu beitragen, dass Tradition und Geschichte weiterleben, einfach indem man darüber spricht und sich immer wieder daran erinnert.

Alessandro Schöpf: "Bin froh, dass ich das nicht machen musste"

Wie war es unter Tage? Alessandro Schöpf: Es war etwas ganz Besonderes für mich. Ich konnte sehen, wie die Leute unter Tage arbeiten, das hat mich beeindruckt. Sie hatten wirklich einen Knochenjob. Deswegen bin ich sehr froh, dass ich das nicht machen musste. Aber ich habe riesengroßen Respekt vor den Bergleuten, die unter Tage malocht haben.

Was verbinden Sie mit Schalke und Bergbau? Schöpf: Schalke ist ein großer Traditionsklub. Man weiß einfach, dass Schalke und der Bergbau in sehr enger Verbindung stehen. Man sagt ja immer, dass auf Schalke Malocher spielen sollen. Die Jungs unter Tage müssen wirklich sehr hart für ihr Geld malochen.

Ist Schalke tatsächlich ein Kumpel- und Malocherclub? Schöpf: Ja, definitiv. Das habe ich schon sofort gespürt, als ich aus Nürnberg hier nach Schalke gekommen bin.

Was werden Sie tun, damit der Bergbau nicht in Vergessenheit gerät? Schöpf: Ich weiß nicht, ob ich dafür etwas tun kann. Aber ich habe super Eindrücke gewonnen tief unten und einiges dazugelernt. Deshalb bin ich sehr stolz, dass ich mal eine Grubenfahrt machen durfte. Davon werde ich natürlich auch weiterhin erzählen.

Kevin Kuranyi: "Es war warm, stickig, dunkel und eng"

Wie war es unter Tage? Kevin Kuranyi: Es war gleich in meiner ersten Saison auf Schalke, als wir mit der Mannschaft unter Tage waren. Das war etwas Besonderes – und unheimlich eindrucksvoll. Man hat ein Gespür dafür bekommen, wie hart die Bergmänner arbeiten mussten. Es war sehr warm, stickig, dunkel und eng. Jeder hat gemerkt, wie schwer der Job tatsächlich war.

Was verbinden Sie mit Schalke und dem Bergbau? Kuranyi: In erster Linie: harte und ehrliche Arbeit. Die Kumpel haben unter Tage schwer geschuftet und das ist es auch, was die Fans von den Spielern erwarten. Da gibt es auf Schalke einfach eine ganz besondere Mentalität, die der Verein von den Kumpeln übernommen hat.

Ist Schalke tatsächlich ein Kumpel- und Malocherclub? Kuranyi: Absolut! Jeder im Verein weiß um die spezielle Verbindung zum Bergbau und es spiegelt sich ja auch auf dem Platz wider: Die Mannschaft malocht Fußball. Das ist nicht immer schön. Aber es wird anerkannt.

Was werden Sie tun, damit der Bergbau nicht in Vergessenheit gerät? Kuranyi: Ich erzähle meinen Kindern, was ich über den Bergbau weiß und wie mein Eindruck unter Tage war. Es sind die Wurzeln des Ruhrgebiets und des FC Schalke 04. Es ist ein Stück deutscher Geschichte – und darum sollen sie es wissen. Schließlich habe ich lange für den Verein gespielt und ich fühle mich dem Club, der Region und den Menschen immer noch verbunden.

Ingo Anderbrügge: "Kumpel haben ihr Butterbrot geteilt"

Wie war es unter Tage? Ingo Anderbrügge: Da wirst du schon demütig, wenn du daran denkst, dass die Kumpel da unten nicht nur spazierengegangen sind, sondern zehn Stunden bei widrigsten Bedingungen gearbeitet haben. Mein Papa, der Bergmann war, hat gerne da unten gearbeitet. Er hat mir vom Zusammenhalt unter den Kumpeln erzählt. Wenn der eine mal sein Butterbrot vergessen hat, hat der andere gerne geteilt. Jedesmal, wenn ich wieder oben war und der Nervenkitzel vorbei war, musste ich daran denken, was Papa mir über die Arbeit unter Tage berichtet hat. Ein Kumpel war ein Kumpel.

Was verbinden Sie mit Schalke und dem Bergbau? Anderbrügge: Ich verbinde den Bergbau generell mit dem Fußball. Nach der Schicht ging der Bergmann gerne zum Fußball. Der Bergbau gehört genauso zu Schalke wie die Nordkurve. Das Steigerlied ist kurz hinter dem Vereinslied „Blau und Weiß“ das Stadionlied überhaupt. Das erste Stadion hieß Glückauf-Kampfbahn – das sagt doch schon vieles aus. Hier sind die Vereinsidole Ernst Kuzorra und Fitz Szepan groß geworden.

Ist Schalke tatsächlich ein Kumpel- und Malocherclub? Anderbrügge: Natürlich ist Schalke ein Kumpel- und Malocherclub. Das wird er auch immer bleiben. Aber wir leben trotzdem im Hier und im Jetzt. Die Pfosten sind nicht mehr eckig, der Ball ist nicht mehr aus braunem Leder. Auch Schalke muss mit der Zeit gehen – ohne dabei seine Wurzeln zu vergessen.

Was werden Sie tun, damit der Bergbau nicht in Vergessenheit gerät? Anderbrügge: Ich bin sehr stolz auf meine Ruhrpott-Helden Mannschaft. Viele, viele bekannte Gesichter aus unserer Region engagieren sich für den guten Zweck, sie spenden nicht nur Geld, sondern vor allem einen Teil ihrer wertvollen Zeit. Wenn wir mal vor den Ball treten, steht vorne auf unseren Trikots: Metropole Ruhr. Das ist ja quasi die Bergbau-Region, die sich nach und nach eben verändert hat. Wir stehen dafür ein. Ich bin sicher, dass unsere Städte als Einheit viel mehr Power haben als unsere Hauptstadt Berlin.

Mike Büskens: "Schalke hat mein Leben verändert"

Wie war es unter Tage? Mike Büskens: Irgendwie immer spannend. Man taucht ab in eine, für mich, geheimnisvolle Welt. Die Ausmaße des Kohleabbaus 1000 Meter unter der Erde, mit dem Förderband oder der Bahn vom Aufzug kommend noch minutenlang unterwegs zu sein, um letztendlich an der eigentlichen Förderstelle anzukommen. Die Hitze und Enge, die unter Tage herrschte und das Arbeiten erschwerte. Dieses Wir-Gefühl der Bergleute, Füreinander einstehen fehlt teilweise in der heutigen Gesellschaft.

Was verbinden Sie mit Schalke und dem Bergbau? Büskens: Früher war der Bergbau die Triebfeder der deutschen Wirtschaft, heute hat die Region mit großen Problemen zu kämpfen. Der Bergbau und die Eurofighter standen für harte und ehrliche Arbeit. Ohne Lackschuh und Champagner-Glas in der Hand, aber offen, herzlich und direkt im Umgang. Einige aus meinem Freundeskreis sind unter Tage eingefahren und somit habe ich auch immer etwas von den Abläufen mitbekommen. Schalke hat mein Leben verändert und mir unfassbare emotionale Momente beschert. Meine Frau und ich haben für die Blauen gearbeitet und auch wenn ich in Düsseldorf geboren bin und die Fortuna der Stammverein ist, so ist der FC Schalke 04 mein Verein.

Ist Schalke tatsächlich ein Kumpel- und Malocherclub? Büskens: Schalke 04 und der Bergbau sind eng miteinander verwurzelt. Der Fußball und die Gesellschaft hat sich in den letzten 114 Jahren nach Vereinsgründung verändert. Aber die Werte, hart zu arbeiten und immer für den anderen einzustehen, haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Auch in Zeiten des E-Sports und des Kommerz dürfen wir diese Werte nicht als Folklore abtun, sondern sollten sie leben. Machen wir das nicht, dann sind wir austauschbar und verlieren die Herzen der Menschen.

Was werden Sie tun, damit der Bergbau nicht in Vergessenheit gerät? Büskens: Das Steigerlied laut im Stadion singen, auf meine Grubenlampe schauen und meinen Kinder von Zeiten erzählen, als man die weiße Wäsche hier bei uns im Ruhrgebiet nicht zum Trocknen in den Garten hängen konnte.

Frank Rost: "Ich ziehe den Hut vor den Hauern"

Wie war es unter Tage? Frank Rost: Ich war beeindruckt. Es war ziemlich staubig am Flöz, auf dem Förderband lag die warme Kohle. Ich ziehe den Hut vor den Hauern, wie sie unter Tage gearbeitet haben. Für mich, das muss ich ehrlich sagen, wäre das nichts gewesen. Ich bin ein Sommerkind, das lieber an der frischen Luft arbeitet.

Was verbinden Sie mit Schalke und dem Bergbau? Rost: Ich bin durch Schalke zum ersten Mal richtig mit dem Bergbau in Berührung gekommen. Über Klaus Herzmanatus, zu dem ich ein freundschaftliches Verhältnis habe, habe ich dann einiges über die Arbeit unter Tage erfahren. Der Bergbau gehört zum Ruhrgebiet, zu Gelsenkirchen und somit auch zu Schalke.

Ist Schalke tatsächlich ein Kumpel- und Malocherclub? Rost: Ein Malocherclub war Schalke sicher bis vor ein paar Jahren. Aber das Klientel hat sich verändert. Da ist viel Mythos dabei. Für mich ist Schalke ein Bundesligaverein mit einer einzigartigen Historie, aber kein Kumpel- und Malocherclub mehr.

Was werden Sie tun, damit der Bergbau nicht in Vergessenheit gerät? Rost: Ich finde es toll, dass sich viele Menschen dafür einsetzen und sich engagieren, dass die Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet für die Nachwelt erhalten bleibt. Wenn ich Klaus dabei, in welcher Form auch immer, unterstützen kann, werde ich das gerne tun. Durch den Bergbau ist das Ruhrgebiet entstanden und keiner weiß genau, wie die Region in zehn Jahren aussehen wird. Aber der Bergbau wird eben immer ein Teil von ihr sein. Ich habe übrigens sehr gerne in Gelsenkirchen gelebt. Ich mag die Leute. Die meisten sind geradeaus. Da kann ich gut mit umgehen. Zur Vordertür rein und zur Vordertür wieder raus.

Autor: Christoph Winkel

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13 FC Schalke 04 30 10 6 14 46:56 -10 36
14 Eintracht Braunschweig 30 10 4 16 33:41 -8 34
15 SV Wehen Wiesbaden 30 8 8 14 32:41 -9 32
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9 Hertha BSC Berlin 15 7 5 3 39:20 19 26
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