Was für ein Zittersieg! Beim abgeschlagenen Schlusslicht TV Herkenrath retteten die Kleeblätter in letzter Sekunde drei Punkte. Somit bleibt der Abstand zu Spitzenreiter Viktoria Köln weiterhin bei vier Zählern.
RWO-Trainer Mike Terranova musste gegen den Tabellenletzten auf wichtige Stützen verzichten: Kai Nakowitsch und Philipp Eggersglüß fehlten verletzt. Kapitän und Abwehrchef Jannik Löhden konnte aufgrund der fünften Gelben Karte nicht mitwirken.
Trotzdem sollte die Angelegenheit bei dem bereits abgestiegenen TVH ohne Probleme erledigt werden. Die Bergischen erwiesen sich jedoch als harte Nuss. Hatte Viktoria Köln in der Belkaw-Arena vor zwei Wochen noch klar mit 7:0 gewonnen, war ein solches Ergebnis am Samstag schon früh nicht abzusehen.
Terranova hatte dementsprechend nicht viel Positives zu der Vorstellung seines Teams zu sagen: “Wirklich gar nicht gut. Man konnte sich unseren Fußball kaum angucken”, sagte er. Die magere Vorstellung seines Teams sollte jedoch trotzdem zur Führung reichen: Christian März stand nach einem von Tobias Kraus abgewehrten Schuss durch Raphael Steinmetz genau richtig und schob ein (38.).
RWO-Matchwinner: Jubellauf samt Maskenwurf
Insgesamt erspielten sich die Kleeblätter trotz deutlich mehr Ballbesitz kaum eine Gelegenheit in der ersten Halbzeit. “Wir hatten einen ganz klaren Plan, aber konnten den zu selten im ersten Durchgang umsetzten”, bemängelte Terranova. Nach der Halbzeit sollte sich das Bild auf dem Feld aus RWO-Sicht tatsächlich noch verschlechtern. Herkenrath wurde stärker und kam durch Essengue Tchakoumi zum Ausgleich (80.). “Ich habe zu meinem Assistenten Dirk Langerbein gesagt: ‘Jetzt bekommen wir das Tor’. Im gleichen Atemzug köpfen sie den dann rein”, verrät Terranova.
Es sah aufgrund der schlechten Leistung der Oberhausener nicht mehr danach aus, als ob sie noch den Lucky-Punch setzen könnten. “Es war der Wurm drin”, gab auch Interimskapitän Alexander Scheelen ohne Umschweife zu. Wie so oft in den letzten Wochen sollte der Fußballgott jedoch wieder auf Seiten der Kleeblätter sein. Nico Klaß köpfte den Ball über die Linie (90.). Nach dem Jubellauf samt Maskenwurf, die er wegen seines kürzlich erlittenen Nasenbeinbruchs tragen musste, war dann auch direkt Schluss. “Die Maske nervt einfach. Ich kann kaum was sehen”, erklärte Klaß seinen Jubel.
Die nächste Aufgabe der Kleeblätter heißt am kommenden Samstag dann Rot-Weiss Essen (14 Uhr). Dort muss eine deutliche Leistungssteigerung her, sonst ist der Traum vom Aufstieg vielleicht schon ausgeräumt.
Autor: Philip Ronden