Zwei Niederlagen in Folge schmerzen. Die verlorenen Partien in Wuppertal und im eigenen Stadion gegen Aufsteiger Kaan-Marienborn haben gezeigt, dass bei vielen das Nervenkostüm dünn ist. Bei den Fans, bei den Spielern, aber ansatzweise auch beim Trainer. Mike Terranova versteht nicht, warum sein Team ausgepfiffen wurde, warum es ohne Unterstützung auskommen musste. Terranova: „Wenn etwas gelingen soll, müssen sich alle beteiligen: Vorstand, Trainer, Spieler und auch die Fans. Gerade unsere jungen Spieler brauchen Unterstützung.“ So auch bei der U23 des 1. FC Köln im Franz-Kremer-Stadion (14 Uhr).
Terranova räumt ein: „Die erste Halbzeit in Wuppertal war schlecht, gegen Kaan-Marienborn fehlte das Spielglück. Tarik hatte zwei Hundertprozentige.“ Aber was ihn antreibt: „Es ist bitter, im eigenen Stadion gegen den Letzten zu verlieren. Aber im Ring habe ich in den Augen meiner Spieler gesehen: Die wollten alles.“
Nur ging das in diesem Fall eben dramatisch nach hinten los. Für Terranova ein Betriebsunfall, aber kein Grund zu verzagen: „Ich baue hier etwas auf und dafür brauche ich Zeit und Geduld. Es geht nur mit allen Beteiligten.“ Und es geht wohl nur mit einer gelungenen Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Schwung. Gegen Kaan-Marienborn standen am Ende mit Nico Klaß und Mike Jordan zwei junge Spieler in der Innenverteidigung. Das nutzte der Gegner aus.
So freut sich der Trainer, dass mit Jannik Löhden der Abwehrchef nach Gelbsperre wieder an Bord ist. Neben ihm wird Kai Nakowitsch stabilisieren. Auf der linken Seite ist Tim Hermes voll einsatzbereit, rechts könnte Dominik Reinert eine Chance bekommen.
Yassin Ben Balla ist vor der Viererkette gesetzt, ebenso Kapitän Patrick Bauder davor als Gestalter. Christian März und Maik Odenthal stehen für die Sechs und die linke Offensive bereit, spielen können beide diese Positionen. Shaibou Oubeyapwa ist für die rechte Seite vorgesehen. Vorne dürfte Cihan Özkara wieder von Beginn an auflaufen, da er unterm Strich noch der effektivste Angreifer ist.
Philipp Gödde ist nach überstandener Bandscheibenoperation zwar wieder im Training, ein Starteinsatz kommt aber noch längst nicht in Frage. „Eigentlich ist es viel zu früh für ihn“, weiß Terranova. Doch der Ehrgeiz Göddes und die Not in der Offensive könnten zumindest für ein paar Minuten auf dem Spielfeld sorgen.
„Wir stehen einen Punkt hinter Platz drei“, hat „Terra“ diesen Spieltag ausgeguckt. P.V.