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Bei vorzeitigem Saisonende
RWO spricht von "Insolvenz", Aachen vom "Ruin"

Der Gesichtsausdruck von Christian März sagt alles: Die finanzielle Situation macht sowohl Oberhausen als auch Aachen zu schaffen.
Der Gesichtsausdruck von Christian März sagt alles: Die finanzielle Situation macht sowohl Oberhausen als auch Aachen zu schaffen. Foto: Micha Korb
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Große Sorgen bei den Regionalliga-West-Klubs. Das Corona-Virus und die damit verbundene Spielpause bringen viele Klubs in eine finanziell sehr bedrohliche Lage. Allen voran bei einem Saison-Abbruch.

Beispiel Rot-Weiss Essen: Sollte die aktuelle Spielzeit nicht zu Ende gebracht werden, dann droht RWE ein immenser finanzieller Verlust. [article=479712]Nach RevierSport-Informationen[/article] könnten die Essener im schlimmsten Fall rund 2,5 Millionen Euro verlieren. Der Saison-Abbruch wäre ein absoluter Worst Case. Rot-Weiss Essen funktioniert wirtschaftlich ja in erster Linie darüber, dass möglichst viele Heimspiele vor möglichst vielen Zuschauern stattfinden. Dann können wir Einnahmen über die Zuschauer, über den Fanshop, über die Hospitality, über das Catering generieren. Und wenn dieses Geschäftsmodell seine Existenz-Grundlage verliert, werden auch wir ernsthafte Probleme kriegen", erklärte Uhlig gegenüber dieser Redaktion.

Uhlig weiter: "Meine Aufgabe ist es nun, ein wirtschaftliches Worst-Case-Szenario zu errechnen. Da sind wir aktuell dabei. Aber da möchte ich mit einzelnen Maßnahmen zum Gegensteuern noch nicht vorgreifen. Wir fragen uns hier, wie wir Einnahmen erzielen können, auch wenn wir nicht spielen. Und natürlich: Wie können wir unsere laufenden Kosten reduzieren?"

Beispiel Rot-Weiß Oberhausen: In Oberhausen scheint man da schon einen Schritt weiter zu sein. Denn bei RWO werden die Spieler am Dienstag zu einem Gespräch mit dem Präsidenten eingeladen. Thema des Treffens: Kurzarbeit. "Wir werden am Dienstag unserer Profi-Mannschaft die Kurzarbeit anbieten. Dann werden unsere Arbeitnehmer nur noch 60 bis 67 Prozent ihres Gehalts erhalten - für weniger Arbeitsstunden natürlich. Das gilt natürlich nur für einen begrenzten Zeitraum. Denn irgendwann werden wir hoffentlich wieder trainieren und Fußball spielen. Aber die Kurzarbeit ist vonnöten, damit wir als Verein eine Chance haben. Wir müssen ab irgendeinem Zeitpunkt den Lohn einsparen - dieser ist jetzt gekommen", erklärt Sommers. Laut Sommers fehlen RWO bei Einstellung des Spielbnetriebs gut 400.000 Euro bis zum Saisonende.

Nach Meinung des 61-jährigen RWO-Präsidenten werden viele Regionalligisten in den nächsten Monaten gewaltige Probleme bekommen und sogar die Insolvenz anmelden müssen. Alles unter der Prämisse, dass der Spielbetrieb nicht fortgesetzt wird. Tritt dieser Fall ein, prognostiziert Sommers düstere Zeiten. "Die Insolvenzen werden nicht sofort passieren. Aber irgendwann wird die Durststrecke so lang werden, dass viele Vereine ihren ganzen Apparat nicht mehr bedienen können. Dann ist für viele Klubs Schluss.", sagt Sommers, der gegenüber RevierSport sagte, dass sich in diesem Fall auch RWO über eine Insolvenz Gedanken machen müsste.

Beispiel Alemannia Aachen: Ähnlich wie Rot-Weiss Essen finanziert sich auch Alemannia Aachen sehr stark über die Zuschauer-Einnahmen an den Heim-Spieltagen. Aachen hat eigentlich noch fünf Begegnungen für diese Saison am Tivoli geplant. Sollten diese nicht mehr stattfinden, dann würden der Alemannia laut Geschäftsführer Martin vom Hofe rund 400.000 Euro fehlen. Was das für die Aachener bedeuten würde? Wie der WDR berichtet spricht vom Hofe in solch einem Fall vom "finanziellen Ruin".

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