Die etwas merkwürdige Spielplangestaltung durch den Westdeutschen Fußballverband hat es gewollt, dass in der laufenden Saison 2018/19 die klare Trennung zwischen Hin- und Rückrunde etwas außer Sicht gerät. Die Hinrunde endet am kommenden Wochenende, die Rückrunde beginnt sofort danach und hält bis Weihnachten noch vier Spieltage auf dem Programm; erst am 16. Februar geht es dann weiter, beim FC Viktoria Köln übrigens.
Für Rot-Weiß Oberhausen endete am letzten Wochenende die Hinrunde, was die Heimspiele betrifft. Insofern darf man sich ans Bilanzieren machen. Während es sportlich bei einigen Dellen insgesamt rund lief, war vor allem die Zuschauerresonanz einmal mehr enttäuschend. Nach dem Pokalsieg über RW Essen und mit der neuen Stehtribüne in der Emscherkurve hatte man auf mehr Schub gehofft, zumal eine gewisse Euphorie durchaus da war. Lag’s am Super-Sommer?
Selbst zum Spitzenspiel gegen Viktoria Köln (RWO hatte da mit drei Siegen neun Punkte auf seinem Konto) erschienen nur 2114 Zuschauer.
Zuschauerschnitt liegt bei 1976
Eine Woche zuvor hatte es in der DFB-Pokal-Hauptrunde gegen den SV Sandhausen ein krachendes 0:6 gegeben. Das sahen übrigens wenig mehr als 6000, und die Pokalkasse (insgesamt dürften über 150 000 Euro auf der Einnahmeseite gebucht worden sein) sorgte dafür, dass der schwache Besucherschnitt die Sorgenfalten nicht noch deutlicher als gewohnt aussehen lässt.
Zu den acht Heimspielen kamen 15.810 „Zahlende“, was einem Schnitt von 1976 entspricht – mithin knapp 300 unter der Kalkulation der Vorjahre (für diese Saison teilte man die entsprechende Zahl nicht mit). Mit 3200 Interessierten fand die Partie gegen Alemannia Aachen den besten Zuspruch. Der Negativrekord (1530) wurde bei der 2:3-Niederlage gegen Kaan-Marienborn aufgestellt, jenem Spiel, nach dem pöbelnde Zuschauer Spieler und Trainer beschimpften. „Darunter waren keine Leute aus unseren Fanclubs“, wusste RWO-Vorstand Thorsten Binder später übrigens zu berichten. Das hatte stattgefunden am 6. Oktober. Wie man weiß, werden „Terra“ und Team mittlerweile ja fast wieder auf Händen getragen. Die Gunst der Massen (falls man hier davon sprechen darf) ist schwankend.
Für die Rückrunde hoffen die Verantwortlichen auf einen besseren Besuch, auch jenseits der rein sportlichen Gründe. Erwartet werden aber mit RWE, Wuppertaler SV und Wattenscheid 09 drei Traditionsvereine, die auch immer Fans in größerer Anzahl mitbringen als etwa Kaan-Marienborn oder Herkenrath.
Drittbestes Heimteam
Sportlich halten sich Heim- und Auswärtsbilanz die Waage mit jeweils 14 Punkten, erzielt in je vier Siegen und zwei Unentschieden bei zwei Niederlagen. Damit belegt RWO in der „Heimtabelle“ Platz drei, in der „Auswärtstabelle“ den fünften Rang. Der letzte Gegner der Hinrunde ist am Samstag der SC Verl, und der schneidet auswärts besser ab als daheim. Aber auf Omen dieser Art sollte man nichts geben.
Autor: Gustav Wentz