Während sich die Wattenscheider Spieler nach einem turbulenten Derby vor 1092 Zuschauern und 45 Minuten Unterzahl müde in Richtung Spielertunnel des Lohrheide Stadions schleppten, setzte die Mannschaft von Rot-Weiß Oberhausen gerade zur Laola-Welle an. Lautstark feierten die Spieler mit den knapp 400 mitgereisten Fans den Derby-Sieg – und zeitgleich den ersten Erfolg seit der 6:0-Klatsche gegen den SV Sandhausen im DFB-Pokal.
Vom einem Abwärtstrend wollte RWO-Mittelfeldspieler Dario Schumacher nach dem umkämpften Spiel in Wattenscheid nichts wissen. „Negativlauf würde ich nicht sagen“, erklärt der 25-Jährige. „Klar, wir haben in der Liga zweimal in Folge verloren – aber gegen gute Gegner. Gegen Viktoria Köln haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber leider verloren (2:0, Anm. d. Red.).“
Nur drei Punkte hinter RWE
Gegen die U23 von Borussia Dortmund unterlag RWO anschließend ebenfalls – allerdings deutlicher und auch verdient mit 3:0. Umso wichtiger war der Arbeitssieg im Derby gegen die Nullneuner. „Es tut natürlich gut, dass wir jetzt gewonnen haben. Die drei Punkte sind wichtig.“ Aus dem Derby-Sieg kann das Kleeblatt neues Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gegen den Bonner SC, die SSVg Velbert (Verbandspokal) und den SC Wiedenbrück ziehen.
Trotz des zwischenzeitlichen Tiefs gab es in Oberhausen keinen Grund für getrübte Stimmung – im Gegenteil. Nach sechs Spielen haben die Oberhausener zwölf Punkte, liegen somit nur drei Punkte hinter Tabellenführer und Lokalrivale Rot-Weiss Essen.
Schumacher bringt es dementsprechend auf den Punkt: „Wir sind zufrieden mit dem Saisonstart.“ Auffällig dabei: Auch nach sechs Spielen haben die Oberhausener noch kein Remis auf dem Konto. Wenn es nach Schumacher ginge, würde das so bleiben. „Wenn man Unentschieden spielt, dann verpasst man immer zwei Punkte. Es ist gut, dass wir heute die drei Punkte geholt haben, dann kann man auch mal ein Spiel verlieren. Wenn man dreimal Unentschieden spielt, dann bringt dich das auch nicht weiter.“
Durch den Erfolg im Derby halten die Oberhausener den Anschluss an das Spitzenduo Rot-Weiss Essen und Viktoria Köln. Zu einem zeitnahen Showdown im Derby zwischen dem Kleeblatt und RWE wird es nicht kommen: Laut Spielplan ist die Partie für Ende Oktober und den 16. Spieltag vorgesehen. Sollten sich bis dahin beide Vereine in der Spitzengruppe behaupten, dann ist alles für ein großes Fußballfest an der Essener Hafenstraße angerichtet.
Autor: Kevin Lenk