Normalerweise geben im Vorfeld dieser Partie besonders die Fans Gas. Diesmal kommen vor dem Anpfiff ein paar Giftpfeile aus Oberhausen in Richtung RWE. In einem Video-Interview hatte RWO-Spieler Dominik Reinert am Mittwoch gemutmaßt, dass seine Mannschaft an der Hafenstraße möglicherweise in den Genuss einer Heimspiel-Atmosphäre kommen könne. "Ich bin mir sicher, dass wir genügend Anhänger vor Ort haben werden, dass das vielleicht sogar wie ein Heimspiel wird für uns", sagte er. Abwehrspieler Jannik Löhden meinte nach dem 4:0-Sieg gegen den Aufsteiger Herkenrath, dass ein Sieg in Essen Pflicht sei.
RS sprach mit Timo Brauer über das anstehende Duell gegen den Rivalen und eben jene Provokationen des Derbygegners.
Timo Brauer, wie heiß sind Sie auf das Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen? Ich glaube, nicht nur ich bin heiß, sondern auch die Mannschaft und das Umfeld. Es ist ein Derby zuhause vor vielen Fans von uns - da freut sich jeder drauf. Für Sie persönlich sind es auch besondere Duelle gewesen in diesem Jahr. Man denke an Ihr Ausgleichstor im Rückspiel oder eben das Pokalfinale. Das sind immer Derbys, die Vergangenheit spielt da für mich keine Rolle. Die kann man nicht mehr ändern. Man kann nur die Zukunft ändern. Wir wollen die Punkte an der Hafenstraße behalten, deswegen sind das Umfeld und wir alle heiß. Wie groß ist die Lust auf Rache für das verlorene Pokalfinale? Ach, es ist alles gut. Wie das so ist im Fußball. Mal gewinnt man, mal verliert man. Wir hätten an dem Tag gerne gewonnen und waren, glaube ich, auch die bessere Mannschaft, aber das ist Vergangenheit. Davon kann man sich jetzt nichts mehr kaufen. In den vergangenen Tagen gab es ein paar Provokationen aus Oberhausen. Dominik Reinert spricht von einem Heimspiel in Essen, Jannik Löhden meint, dass ein Dreier Pflicht sei. Was entgegen Sie dem? Sollen sie doch sagen, was sie wollen. Wir tun gut daran, jeden Gegner zu respektieren. Das gilt auch für Oberhausen. Von sowas halte ich gar nichts. Entscheidend ist auf dem Platz und nicht, was geschrieben oder erzählt wird.
Autor: Stefan Loyda