Die Rot-Weissen schweben derzeit auf Wolke sieben. Fünf Siege in Folge hat der Fußball-Regionalligist eingefahren und grüßt in der Tabelle von ganz oben. Damit aber kein Tiefausläufer das Stimmungshoch an der Hafenstraße stört, müssen die Essener ihre Pflicht auch an diesem Mittwoch erfüllen. In der zweiten Runde des Verbandspokals empfängt der Vorjahresfinalist RWE am Hallo den Oberliga-Absteiger FSV Vohwinkel (19.30 Uhr).
Die Ausgangslage ist eindeutig: Natürlich sind die Gastgeber gegen den Landesligisten favorisiert. Erst recht, wenn man die aktuelle Liga-Bilanz der Wuppertaler betrachtet. Die Mannschaft von Trainer Thomas Richter muss sich offenbar nach einem größeren personellen Umbruch erst noch finden. Nach sechs Spieltagen steht sie jedenfalls mit vier Punkten nur auf Rang 16.
Doch was heißt das schon im Pokal-Wettbewerb. Dort gibt es immer wieder Überraschungen, passieren bisweilen schier unglaubliche Dinge. Regelmäßig mucken die Kleinen auf und machen den Favoriten das Leben schwer. Auch RWE musste das in der erste Runde erfahren, die mit einem mageren 1:0-Sieg gegen den Bezirksligisten Victoria Mennrath endete.
„Wir wollen in die nächste Runde kommen“, sagt RWE-Trainer Karsten Neitzel. Eine Gefahr, dass seine Jungs im Überschwang den Gegner unterschätzen, sehe er nicht. „Wir werden die Aufgabe wie immer seriös angehen und nicht schon jetzt womöglich an das Spiel am kommenden Wochenende denken.“ Schließlich sei niemandem im Team daran gelegen, die gute Laune aufs Spiel zu setzen.
Trainer Neitzel will Mannschaft etwas verändern
Für Selbstzufriedenheit gibt es tatsächliche keine Veranlassung. Und den zweiten Anzug kann Neitzel ohnehin nicht aus dem Spind zaubern, dafür ist der Kader nach den Ausfällen von Platzek, Jansen, Freiberger und Harenbrock zu sehr geschrumpft. „Aber es wird schon personelle Veränderungen geben“, deutet Neitzel an. Möglich, dass beispielsweise Angreifer Kai Pröger erst einmal pausieren darf, nachdem er sich gegen Bonn eine schmerzhafte Knieprellung zugezogen hatte.
Wie es sich für eine seriöse Vorbereitung gehört, haben sich die Essener natürlich auch über den Gegner schlau gemacht. „Wir sind im Thema“, versichert Neitzel. Es gibt bei Vohwinkel durchaus die eine oder andere interessante Personalie. So wird der ehemalige Bundesliga-Profi Sascha Dum (32), der unter anderem für Bayer Leverkusen und MSV Duisburg spielte, seine Karriere bei den Gästen aus Wuppertal ausklingen lassen.
Sportlicher Leiter bei den Gästen ist gebürtiger Essener
In der Verantwortung steht bei Vohwinkel der gebürtige Essener Holger Gaißmayer, ebenfalls ein ehemaliger Erstliga-Profi (1. FC Köln). Er hat bereits vor neun Jahren als Spieler dort angeheuert, übernahm anschließend den Trainerjob und ist seit mittlerweile fünf Jahren Sportlicher Leiter. Und bei der Rückkehr in seine Heimatstadt ist er garantiert nicht abgeneigt, mit seinem Team einen sportlichen Coup zu landen.
Autor: Rolf Hantel