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RWE: Urgestein Platzek prüft auch andere Optionen

Seit Samstag, 20. Juni 2020, ist es offiziell: Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) hat verkündet, dass die Regionalliga-West-Saison 2019/2020 abgebrochen wird. Heißt: Meister ist der SV Rödinghausen.

Doch nicht Rödinghausen, sondern der SC Verl als Tabellenzweiter wird die Aufstiegsrelegationsspiele gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig bestreiten. Denn: Rödinghausen verzichtete bekanntlich freiwillig auf die Drittliga-Lizenz.

Rot-Weiss Essen beendet die Saison auf Platz drei und kann sich voll und ganz auf die neue Serie konzentrieren. 20 Spieler stehen aktuell schon für die Spielzeit 2020/21 unter Vertrag. Ein Trio aus dem aktuellen Kader besitzt noch keine Arbeitspapiere für die neue Saison.

Während nach RevierSport-Informationen die Tinte bei den Kontrakten von Cedric Harenbrock und Maximilian Pronichev bald schon trocken sein wird und das Duo ein weiters Jahr in Essen bleibt, wird die Personalie Marcel Platzek zu einer Hängepartie.

Platzek spielt seit 2013 für Rot-Weiss Essen

"Ich habe seit einiger Zeit nichts mehr von den Verantwortlichen gehört, weiß natürlich aber auch, dass sie aktuell ein paar andere Themen auf der Agenda haben. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass ich gerne in Essen bleiben würde", sagt der 30-jährige Stürmer. "Platzo" ergänzt: "Wir haben eine einjährige Tochter und erwarten in den nächsten Wochen erneut Nachwuchs. Da möchte man natürlich als Familienvater frühzeitig planen können. Das kann ich aktuell nicht. Deshalb schaue ich mich mit meinem Berater natürlich um und prüfe auch andere Optionen."

Platzek, der mit seiner Familie in Moers-Repelen lebt, spielt seit 2013 für Rot-Weiss Essen. Doch so eine unterdurchschnittliche Saison wie die vergangenen, hatte er noch nicht erlebt. Ex-Trainer Christian Titz stand nicht so recht auf den Angreifer. Platzek erlebte ein Wechselbad der Gefühle: Startelf, Bank, Tribüne, wieder Startelf und zurück auf die Bank. "Die Verantwortlichen haben ja in den letzten Tagen Entscheidungen getroffen. Als Spieler ist es nicht meine Aufgabe, das zu kommentieren", gibt sich Platzek diplomatisch, was den Trainerwechsel angeht.

Bleibt abzuwarten, was Neidhart mit "Platzo" plant - ob er überhaupt mit ihm plant?

Titz hätte wohl im Nachhinein Platzek öfter von Beginn an bringen müssen. Zwar kam der ehemalige Mönchengladbacher in der abgelaufenen Saison nur zu 20 Einsätzen und erzielte fünf Tore, doch: Wenn Platzek von Beginn an ran durfte, dann verlor RWE nie. Platzeks Startelf-Bilanz: 13 Spiele, elf Siege.

Überhaupt sprechen die Zahlen für das Urgestein - nur Kevin Grund ist noch länger bei RWE. In 234 Spielen für RWE erzielte Platzek 80 Tore und bereitete 53 weitere Treffer vor. Bleibt abzuwarten, ob der 30-jährige Familienvater weiter für Rot-Weiss Essen auf Torejagd gehen darf. Er selbst ist davon überzeugt, dass seine besten Jahre noch vor ihm liegen. [article=483324]Das betonte Platzek vor zwei Monaten im RevierSport-Interview[/article]. Ob Christian Neidhart es ähnlich sehen wird?