Essens Trainer Karsten Neitzel war nach dem Abpfiff der Partie gut drauf. Logisch, schließlich hat seine Mannschaft erstmals seit August wieder zwei Spiele hintereinander gewinnen können und somit die Serie von sich abwechselnden Niederlagen und Siegen endlich durchbrochen. Auf den ironischen Kommentar von Mönchengladbachs U23-Trainer Arie van Lent, dass er hofft, dass sie die Essener mit diesem Sieg für Dienstag unterstützt haben, grinste er und meinte: „Mit Sicherheit.“
Ganz so deutlich war das Kräfteverhältnis zwischen dem jetzigen Tabellenvierten und dem ehemaligen Tabellenvierten schließlich nicht. Den Unterschied machten im Endeffekt zwei Standardsituationen aus. Philipp Zeiger konnte bereits nach vier Minuten eine Ecke von Kevin Grund zum 1:0 einnicken. Einen Freistoß von der Grundlinie platzierte Grund dann direkt auf die Hirse von Platzek, der ebenfalls per Kopf dann zum 2:0 traf. „Wir haben ein paar Standards aus dem Halbfeld trainiert, das hatte aber nichts damit zu tun, was passiert ist. Die Jungs haben trotzdem gewusst, wie sie agieren musste“, meinte Neitzel nach dem Spiel.
Insgesamt hatten die Essener tiefer gestanden, agierten mit Respekt gegen die kleinen Fohlen, hätten das Ergebnis aber genauso gut höher schrauben können. Max Wegner (60.) und Lukas Scepanik (64.) hatten noch große Möglichkeiten, frühzeitig für klarere Verhältnisse zu sorgen. „Wenn es am Dienstag zum gleichen Zeitpunkt genauso steht, ist mir das Wumpe. Es hätte uns total gutgetan. Aber wenn wir gegen Gladbach diese Chancen haben, traue ich uns das am Dienstag auch zu“, analysierte Neitzel selbstbewusst.
Dennoch hat ihm auch nicht alles gefallen: „Mit dem Spiel gegen den Ball bin ich einverstanden. Im Ballbesitz war das zu wenig. Wir hätten gerade über Ballbesitz den Druck rausnehmen können, das ist uns nicht gelungen.“ Nun gelte es sich zu regenerieren, auch wenn ihnen durch die Zeitumstellung von Samstag auf Sonntag eine Stunde geklaut würde: „Am Dienstag um 19.30 Uhr müssen wir zu 100 Prozent motiviert, ausgeruht und mit klarem Kopf auf dem Platz stehen, um den KFC Uerdingen zu besiegen.“
Gelingt dies, dürfte die Stimmung nach dem Spiel ähnlich gelöst sein, wie nach dem Sieg gegen Mönchengladbach II.
Autor: Stefan Loyda
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