Dabei lief es für die Essener zunächst gar nicht gut. Nach zwölf Minuten lagen die Gäste durch einen Treffer von Lippstadts Yannik Albrecht bereits mit 0:1 zurück. RWE-Cheftrainer Christian Titz war damit alles andere als zufrieden und traf schon früh eine mutige Entscheidung. Nach 32 Minuten wechselte er mit Alexander Hahn einen Spieler aus, der zuvor jedes Spiel über 90 Minuten durchspielte. Für ihn kam Ayodele Adetula und der sorgte nur zwei Minuten später für den Ausgleich.
Ein goldenes Händchen des ehemaligen HSV-Trainers, wie man es nicht besser beschreiben könnte. Titz zeigte sich nach der Partie zufrieden, dass ihm die Möglichkeiten gegeben waren und erklärte diesen Wechsel: „Solche Entscheidungen sind immer schwierig. Für uns als Mannschaft ist es aber gut, dass wir so eine Qualität dann noch von der Bank bringen können. Das Spiel hat gezeigt, dass wir uns ganz viele Torchancen herausspielen können. Alexander Hahn hatte mit dem Tempo ein paar Schwierigkeiten. Wir wollten dadurch auch Konter verhindern und da wollte ich sicher sein.“
Titz lobt Einwechselspieler
Doch nicht nur der Wechsel von Adetula zahlte sich aus. Nach 62 Minuten musste Oguzhan Kefkir den Platz verlassen. Für ihn kam Hedon Selishta, der sich mit seinen beiden Treffern (68.,78.) zum Matchwinner krönte. „Für uns als Mannschaft und Trainer ist so etwas einfach wichtig. Wir haben gesagt, dass wir die Qualität auch in der Breite brauchen, wenn wir dauerhaft im oberen Drittel mitspielen wollen. Man entscheidet Spiele nicht nur mit elf Spielern, sondern eben auch mit denjenigen, die von der Bank kommen. Da ist es auch wichtig, dass wir Verletzungen kompensieren können“, ist Titz mit der Qualität seines Kaders zufrieden und zollte auch den Spielern Respekt, die nicht immer von Beginn an zum Einsatz kommen: „Man braucht da auch eine Mannschaft, die das annimmt. Es gehört für den Spieler auch viel Selbstdisziplin dazu. Man kann sich vorstellen, dass der ein oder andere enttäuscht ist, wenn er nicht spielt.“
Nach dem Spiel gegen Lippstadt konnten jedoch alle Akteure, sowohl die von Beginn an aufliefen als auch diejenigen, die reinkamen, zufrieden sein, den Sieg gemeinsam geholt zu haben. Und so wird Titz auch in den kommenden Spielen weiterhin die Möglichkeit haben, ein goldenes Händchen zu beweisen.