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Vor RWO-Derby
RWE-Sturmhoffnung Pronichev: Wir haben 14 Endspiele

Maximilian Pronichev will am liebsten schon gegen RWO für RWE treffen.
Maximilian Pronichev will am liebsten schon gegen RWO für RWE treffen. Foto: RS
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Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen: Am Sonntag (14 Uhr) steht das brisante Derby in der Regionalliga an. RWE-Sturmhoffnung Maximilian Pronichev hofft gegen RWO sein RWE-Debüt feiern zu dürfen.

Der 22-jährige Angreifer war im vergangenen Winter-Transferfenster gefühlt in letzter Minute von Hertha BSC II zu Rot-Weiss Essen transferiert worden. Der ehemalige russische Junioren-Nationalspieler - Pronichev durchlief von der U15 bis zur U21 alle Auswahlmannschaften - absolvierte in der laufenden Saison 13 Spiele für Herthas U23 in der Regionalliga Nordost und schoss sieben Tore.

Seine Gesamtbilanz in der Regionalliga sieht noch viel versprechender aus: 31 Einsätze, 22 Buden! RWE scheint seinen lang gesuchten Stürmer gefunden zu haben. Pronichev weiß genau, wofür ihn Rot-Weiss Essen aus Berlin holte.

Er gibt sich im RevierSport-Interview offen, angriffslustig, zielstrebig und mit einer positiven Portion Selbstbewusstsein, die ein Knipser auch benötigt.

Maximilian Pronichev, aus aktuellen Anlass: Wie haben Sie den Rücktritt von Jürgen Klinsmann bei ihrem Ex-Klub Hertha BSC erlebt? Ich habe mit seinem Sohn Jonathan zusammengespielt und kenne auch Herrn Klinsmann. Die genauen Gründe für seinen Rücktritt kenne ich noch nicht. Aber er hat ja immer gesagt, dass er nicht ein Leben lang Hertha-Trainer sein wird. Er ist ein erfahrener Mann, der schon weiß, was er tut. Welchen Stellenwert besitzt Hertha BSC in Ihrem Leben als Fußballer? Die Hertha war für mich bisher mein fußballerisches Zuhause. Tennis Borussia Berlin bin ich für die Jugendzeit sehr dankbar. Die Zeit werde ich niemals vergessen. Aber Hertha BSC ist mein Heimatverein. Da kenne ich noch sehr viele Leute und bin immer willkommen. Wie gefällt es Ihnen bei Rot-Weiss Essen? Sie saßen ja beim 0:2 gegen Rödinghausen auf der Tribüne. Das Stadion hier nimmt einen als Spieler schon mit. Die Stimmung war super. Ich freue mich schon, wenn ich hier selbst auflaufen kann. Ich fühle mich schon jetzt im Verein sehr wohl. Die Mannschaftskollegen sind sehr nett und das Team macht es mir recht einfach, mich zu akklimatisieren. Mit Alexander Hahn haben Sie sogar einen Landsmann vorgefunden... Ja, mit 'Ali' Hahn verstehe ich mich natürlich besonders gut. Er hat mich sofort an die Hand genommen und mir alles hier bei RWE gezeigt. Er hilft mir sehr. Wir waren schon ein paarmal gemeinsam essen. Es ist natürlich schön, wenn man sich ab und an auf Russisch unterhalten kann. Vielleicht hilft uns das auch im Spiel bei der einen oder anderen Standard-Situation (lacht). Sie sind ja am Deadline-Day am späten Abend zu Rot-Weiss Essen gewechselt. Wie verlief dieser Last-Minute-Transfer? Ein paar Tage vor dem Ende des Transferfensters hat mich Essens Sportdirektor Jörn Nowak am Abend angerufen. Eigentlich wollte ich schon schlafen gehen, bin dann aber doch dran gegangen - zum Glück (lacht). Am nächsten Tag habe ich dann einen Anruf von Trainer Christian Titz erhalten. Es waren beides sehr positive Gespräche. Wenn irgendein Klub angerufen hätte, dann wäre ich vielleicht nicht gewechselt. Aber Rot-Weiss Essen hat mich schon überzeugt. Ich habe mich schnell bei einigen Leuten informiert und alle haben mir nur positive Dinge von dem Klub erzählt. Das ist für die 4. Liga ein sehr besonderer Verein. Ich bin froh, hier zu sein. Welche Berührungspunkte hatten Sie bisher mit Rot-Weiss Essen? Mit der Schalker U19 haben wir zweimal gegen Essen gespielt und nicht gewonnen. 0:0 und 1:1 endeten die Spiele. Es war immer unangenehm gegen Rot-Weiss. Die waren sehr eklig und giftig. Die wollten Schalke immer ärgern und haben auch immer ein paar Fans mitgebracht. Da hat man die Rivalität auch schon gemerkt. Ich habe in Gelsenkirchen gelebt und war auch ab und an in der City von Essen. Jetzt werde ich die Stadt und die Menschen sicherlich noch besser kennenlernen.

Auf Schalke haben Sie in Ihrem U19-Jahr in 21 Spielen mit 15 Toren überzeugt. Warum sind Sie nicht länger bei S04 geblieben? Ich war von Zenit St. Petersburg an Schalke ausgeliehen. Sie wollten mich unbedingt zurück haben. So sollte es eben sein. Ich schaue nicht zurück, sondern nur nach vorne.

Sie haben unter Norbert Elgert trainiert. Er gilt als Trainer-Legende im Nachwuchsbereich. Welche Erfahrungen haben Sie mit Elgert gesammelt? Alle Leute sprechen positiv über ihn. Da muss ja etwas dran sein. Ich habe auch gemerkt, dass er dieses gewisse Etwas als Trainer besitzt. Er hat viele heutige Stars herausgebracht. Ich habe in dem Jahr auf Schalke schon viel gelernt. Auch wenn er mich sehr gelobt oder sehr kritisiert hat - dazwischen gab es bei ihm nichts (lacht). Aber das musste wohl so sein. Man wird auf Schalke unter seiner Führung schon näher an die Profis herangebracht, als bei vielen anderen Vereinen. Bei Norbert Elgert kann man auch menschlich sehr viel dazulernen. Es war für mich ein sehr wertvolles Jahr.

Schalke, St. Petersburg, Halle, Aue, Hertha BSC: Sie haben schon einiges erlebt. Warum haben Sie den ganz großen Durchbruch noch nicht geschafft? Ich habe auch aus den vorherigen Stationen gelernt. Wenn man die Zeit zurückdrehen würde, dann hätte man vielleicht einiges anders machen können. Ich konzentriere mich aber jetzt auf Rot-Weiss Essen. Hier habe ich tolle Bedingungen, um den nächsten Schritt zu machen und diese Chance will ich nutzen. Ich werde alles dafür geben.

Was ging in Ihnen vor, als Sie gegen Rödinghausen sahen, wie ihre Mannschaftskollegen beste Torchancen vergaben? Bei den Aktionen hätte ich mir natürlich gewünscht, dass die Jungs die Tore machen und die Punkte in Essen bleiben. Aber das sollte nicht sein. Jetzt versuchen wir gegen Rot-Weiß Oberhausen die Punkte zu holen. 12.000 Zuschauer gegen Rödinghausen. Welchen Eindruck hat das Stadion Essen bei Ihnen hinterlassen? Ich war ja schon in Aue und Halle. Das war die 2. beziehungsweise 3. Liga und da waren weitaus weniger Zuschauer im Stadion. Das ist schon beeindruckend in Essen. Ich will gar nicht wissen, was hier los wäre, wenn Rot-Weiss Essen in der 2. Liga spielen würde. Wahrscheinlich wäre die Bude immer ausverkauft. Dieser Verein hat eine gute Zukunft und wird in den nächsten Jahren höher spielen. Ich bin davon überzeugt, dass Rot-Weiss Essen auf Dauer seine Ziele erreichen wird. 31 Spiele, 22 Tore für Herthas U23: Essen hat Sie als Torjäger verpflichtet. Das Umfeld will Pronichev-Tore sehen. Spüren Sie schon den Druck? Ich hatte in der Regionalliga Nordost eine gute Quote. Vielleicht hätte ich noch drei, vier Tore mehr machen müssen. Im Schnitt habe ich alle 90 Minuten einen Treffer erzielt - das ist nicht schlecht. Aber darauf möchte ich mich nicht ausruhen. Ich bin kein Mensch und kein Fußballer, der sich unter Druck setzt. Ich weiß, dass die Menschen hier erwarten, dass ich sofort funktioniere - am besten schon gegen Oberhausen. Um das zu realisieren, bleibe ich aber locker und mache mich nicht verrückt. Als Fußballer ist es wichtig, Selbstvertrauen zu haben und locker zu bleiben, gar nicht viel nachzudenken. Ich habe eine starke Mentalität und kann mit dem Druck von außen ganz gut umgehen. Wissen Sie um die große Bedeutung des Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen? Es ist nicht nur für die Fans wichtig, sondern auch im Hinblick auf die Tabelle... Für uns ist jedes Spiel wichtig - egal, ob es gegen Rödinghausen, Oberhausen oder das Schlusslicht geht. Wir werden als Mannschaft ins Stadion rausgehen und frei aufspielen. Wir wissen auch, wie die Tabelle aussieht. Es macht aber keinen Sinn jetzt immer auf das Tableau zu schauen und zu grübeln. Wir gehen jedes Spiel an, als wäre es ein Finale und wollen es gewinnen. Ich habe die Mannschaft gegen Rödinghausen beobachtet und gesehen, dass sie enorm viel Qualität hat. Da brauchen wir uns vor niemandem in der Liga zu verstecken - auch nicht vor Oberhausen. Ich bin für das Spiel sehr positiv gestimmt. Bei einer Niederlage wäre die Saison für RWE gefühlt beendet... Wir konzentrieren uns auf das nächste Spiel und beschäftigen uns nicht mit irgendwelchen Szenarien.

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