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Lorenz-Brüder erinnern sich
RWE stieg vor 13 Jahren aus der 2. Bundesliga ab

Daniel Masuch (links) und Stefan Lorenz trauern.
Daniel Masuch (links) und Stefan Lorenz trauern. Foto: firo
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Am 20. Mai 2007 verlor Rot-Weiss Essen am 34. Spieltag der 2. Bundesliga beim MSV Duisburg mit 0:3. Durch diese Pleite war der Abstieg von RWE besiegelt. Michael und Stefan Lorenz waren in der Startelf und blicken zurück auf eine turbulente Saison.

Vor 13 Jahren absolvierte Rot-Weiss Essen sein letztes Spiel im deutschen Fußball-Unterhaus. Durch ein 0:3 beim damaligen Bundesliga-Aufsteiger MSV Duisburg musste der Traditionsverein den bitteren Gang in Liga 3 antreten. Die Brüder Michael Lorenz und Stefan Lorenz standen beim Spiel in Duisburg vor 31.500 Zuschauern in der Startelf. Beide absolvierten jeweils über 100 Pflichtspiele für Essen und blicken im großen RevierSport-Interview auf die Saison 2006/07 zurück.

Michael und Stefan Lorenz, einen Spieltag vor dem großen Saisonfinale beim MSV Duisburg, stand das letzte Zweitliga-Heimspiel gegen Wacker Burghausen auf dem Programm. Nach dem Führungstor durch Danko Boskovic sah RWE lange wie der sichere Sieger aus, bis Nikolas Ledgerwood in der Nachspielzeit aus über 30 Metern zum Ausgleich für die Gäste traf. Durch diesen späten Gegentreffer haben Sie mit RWE eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt verspielt. Was haben Sie für Erinnerungen an diese Partie? M. Lorenz: Das war echt bitter und enttäuschend. Die Euphorie, die wir in den Wochen zuvor entfacht hatten, wurde gedämpft. Wir wussten, dass die Trauben in Duisburg am letzten Spieltag sehr hoch hängen und wir die bestmögliche Ausgangslage verspielt hatten. S. Lorenz: Den Namen Nikolas Ledgerwood werde ich leider nie vergessen. Nach dem Unentschieden waren die Vorzeichen klar und der Druck immens hoch vor der Partie in Duisburg.

Beim besagten Spiel in Duisburg stand es zur Halbzeit 0:0. Dann führte ein umstrittener Elfmeter zum Führungstreffer für den späteren Aufsteiger. Die Partie endete 3:0 für die Hausherren. War der Strafstoß berechtigt und die spielentscheidende Szene? M. Lorenz: Beide Mannschaften waren nervös und wollten keine Fehler machen. Der Elfmeter für den MSV war sehr schmeichelhaft. Duisburgs Angreifer Markus Kurth war ein Fuchs und mit allen Wassern gewaschen. Leider ist der Schiedsrichter darauf reingefallen. S. Lorenz: Der Unparteiische wusste um die Bedeutung des Spiels. Da hat vielleicht das Fingerspitzengfühl gefehlt. Der Abstieg war der schlimmste Moment in meiner Karriere. Es sind bei einigen Spielern Tränen geflossen.

Warum hat es nicht zum Klassenerhalt gereicht? Was war der ausschlaggebende Grund? M. Lorenz: Die ganze Saison war sehr turbulent. Der Verein hatte sich wirtschaftlich übernommen und es herrschte nie Ruhe im Umfeld. Dazu hatten wie eine sehr holprige Vorbereitung auf Zypern. Dass wir überhaupt am letzten Spieltag noch die Chance auf den Klassenerhalt hatten, war schon eine positive Geschichte. S. Lorenz: Ich erinnere mich gut an das Trainingslager auf Zypern. Die Plätze waren in einem katastrophalen Zustand und auch die Verpflegung war nicht gut. Ich glaube, dass ich die ganzen Tage nur Joghurt gegessen habe. Insgesamt haben wir in den Heimspielen zu viele Punkte liegen gelassen. Die Qualität für den Klassenerhalt war vorhanden.

Nach dem 11. Spieltag wurde Uwe Neuhaus entlassen und Lorenz-Günther Köstner übernahm die Mannschaft bis zum Saisonende. Was hat die beiden Trainer ausgezeichnet? M. Lorenz: Uwe Neuhaus war trotz des Aufstiegs nie sonderlich beliebt bei den RWE-Fans. Er hat aber einen attraktiven Fußball spielen lassen. Wahrscheinlich hätten wir als Aufsteiger zu Beginn der Saison kompakter auftreten müssen. Lorenz-Günther Köstner stand für Kompaktheit und eine defensive Grundordnung. Diese Tugenden hat er brutal vorgelebt. S. Lorenz: Das kann ich so bestätigen. Lorenz-Günther Köstner sagte uns bei seinem Amtsantritt, dass wir definitiv am letzten Spieltag ein Finale um den Klassenerhalt haben werden, wenn wir alle mitziehen. Diese Aussage sollte sich bewahrheiten.

Was waren die größten Highlights in der Saison und welche Spieler sind in der Spielzeit herausgestochen? M. Lorenz: Natürlich war das 5:0 gegen den 1.FC Köln legendär, auch wenn ich dort nicht zum Einsatz kam. Als Spieler ist mir vor allem unser Portugiese Paulo Sergio im Gedächtnis geblieben. Paulo hat damals die Robustheit gefehlt, aber er war spielerisch auf einem Top-Niveau. Insgesamt waren alle Spielertypen vorhanden. Victor Hugo Lorenzon war auch ein spezieller Spieler. Ich glaube, er hat pro Tag 500 Gramm Fleisch gegessen. Das war der Wahnsinn. S. Lorenz: Victor „Gaucho“ war ein ganz starker Spieler. Er war Bruder Leichtfuß und hat selbst in der Defensive immer die spielerische Lösung gesucht und gefunden. Stijn Haeldermans würde mir ebenfalls noch einfallen. Wir hatten eigentlich die perfekte Mischung aus überragenden Kickern und Mentalitätsspielern.

Verfolgen Sie noch die Entwicklung von Rot-Weiss Essen? M. Lorenz: Definitiv. Ich hatte eine tolle Zeit bei RWE und kann nur positiv berichten. Mittelfristig gehe ich fest davon aus, dass Essen den Aufstieg schaffen wird. Dafür drücke ich die Daumen. S. Lorenz: Ich verfolge Rot-Weiss ausgeprägter als meine anderen ehemaligen Vereine und bin auch noch regelmäßig im Stadion. Insgesamt wünsche ich dem Verein für die Zukunft viel Erfolg. In dieser Saison hat es sportlich leider nicht gereicht.

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6 SV Sandhausen 33 14 10 9 51:47 4 52
7 Rot-Weiss Essen 32 15 6 11 50:46 4 51
8 SpVgg Unterhaching 33 14 7 12 45:43 2 49
9 Erzgebirge Aue 33 13 10 10 42:42 0 49
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Rot-Weiss Essen 17 11 2 4 32:23 9 35
2 SpVgg Unterhaching 17 10 3 4 29:17 12 33
3 SSV Ulm 1846 16 9 5 2 28:15 13 32
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
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11 Erzgebirge Aue 17 3 8 6 17:27 -10 17
12 Rot-Weiss Essen 15 4 4 7 18:23 -5 16
13 TSV 1860 München 17 4 4 9 15:22 -7 16
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