Die Pokalspiele von Rot-Weiss Essen liefen in dieser Saison meist nach einem ähnlichen Muster. Schnell wurde die Ballkontrolle gewonnen, geduldig nach vorne gespielt, ohne groß ins Risiko zu gehen. So wurden zwar keine eindrucksvollen Kantersiege eingefahren, aber das Halbfinale souverän erreicht. Wie in den letzten Jahren eigentlich immer. Das letzte Mal, als Rot-Weiss Essen frühzeitig im Niederrheinpokal an einem unterklassigen Gegner scheiterte, ist mittlerweile fünfeinhalb Jahre her (1:2 im Halbfinale gegen die SV Hönnepel-Niedermörmter).
Auch in Nettetal sollte sich die Geduld auszahlen. Timo Brauer brachte die Bergeborbecker in Führung, Marcel Platzek legte mit einem Doppelpack nach. „Wir sind nicht in Hektik verfallen, sondern haben unser Ding durchgezogen und verdient gewonnen“, urteilte der zweifache Torschütze selbst über die Partie. Für den Stürmer selbst dürften die beiden Treffer ebenfalls eine Art Erleichterung sein. Schließlich hat „Platzo“ eine schwierige Serie hinter sich.
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In der ersten Runde bei Victoria Mennrath zog er sich einen komplizierten Haarriss im Mittelfuß zu, fiel dadurch zweieinhalb Monate aus. Nun ballert er sich langsam wieder in Form. „Dass ich es nicht komplett verlernt habe, wusste ich ja. Vor Wuppertal ist das schön. Jedes Tor ist wichtig für das Selbstvertrauen“, weiß Platzek. Und das kommt gerade rechtzeitig, geht es doch am kommenden Sonntag zum Derby nach Wuppertal. Der 5:1-Erfolg am zweiten Spieltag war Platzeks letztes Spiel vor der Verletzung. Logischerweise würde er da auch am liebsten im Rückspiel anknüpfen: „Das werden die Wuppertaler auch nicht vergessen haben. Die werden Wut haben. Wir müssen geil sein, dieses Spiel zu gewinnen.“
Blenden lassen will er sich von dem Kantersieg im letzten Duell jedoch nicht: „Ich gehe davon aus, dass wir das Nettetal-Spiel nochmal auswerten. Dann steht nur noch Wuppertal im Fokus. Darauf werden wir uns in Ruhe vorbereiten. Wir wissen, was auf uns zukommt und was uns dort erwartet. Wir haben Bock.“
Autor: Stefan Loyda
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