Der 24-jährige Wirtz absolvierte im abgelaufenen Halbjahr lediglich drei Spiele für die Essener. Dennoch erzielte er zwei Tore - zwei besonders wichtige. Im Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen schnürte der Stürmer einen Doppelpack. Kurios: Nach seinen beiden Treffern gegen RWO war er plötzlich raus aus der Mannschaft. Es sollten nur noch Kurz-Einsätze gegen Bergisch Gladbach (sieben Minuten) und Borussia Dortmund II (elf Minuten) folgen. [article=466216] RWE-Sportchef Jörn Nowak erklärte vor wenigen Tagen gegenüber RevierSport,[/article] dass man Enzo Wirtz - das gilt auch für Robin Heller und Jonas Erwig-Drüppel - bei einem Wechselwunsch keine Steine in den Weg legen würde.
"Robin, Enzo und Jonas können natürlich nicht zufrieden sein. Wir haben mit ihnen gesprochen. Sie wissen um ihre Situation. Wir werden ihnen bei einem Wechsel keine Steine in den Weg legen", erklärte Nowak. Das Trio besitzt noch bis zum Ende der Saison gültige Verträge in Essen.
Die Worte des Sportlichen Leiters dürften Wirtz nicht überrascht haben. Er nimmt es professionell hin, wie er unserer Redaktion in Spanien erklärt: "Ich mache mir gar keinen Kopf darüber, dass ich den Verein verlassen könnte. Ich genieße die Zeit, die ich mit den Jungs habe. Wir haben alle viel Spaß, ich bin froh, dass ich hier in Spanien bin und werde weiter Vollgas geben. Im Fußball können sich persönliche Situationen manchmal schnell ändern - sowohl in die eine als auch in die andere Richtung."
In Gummersbach: Wirtz schießt Essen auf Platz zwei und wird zum besten Spieler des Turniers gewählt
Einen Anfang in die richtige Richtung scheint Wirtz, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, bereits am Sonntag gemacht zu haben. [article=467240]Beim Hallenturnier in Gummersbach[/article], bei dem Rot-Weiss Essen den zweiten Platz belegte und im Finale dem Karlsruher SC unterlag, war Wirtz mit fünf Treffern erfolgreichster RWE-Torschütze. Der Lohn: Wirtz, der im Sommer 2018 vom Wuppertaler SV zu Rot-Weiss Essen wechselte, wurde von der Turnierleitung zum besten Spieler gewählt. "Das hat er richtig gut gemacht. Er lässt sich nicht hängen und gibt Gas. Ein Trainer freut sich immer, wenn er Alternativen hat", lobt Christian Titz.
Wirtz dürften die lobenden Worte des Trainers viel bedeuten. Vielleicht erkämpft sich der gebürtige Mönchengladbacher für die Regionalliga-Restrunde doch noch eine gute Position im rot-weissen Kader "Eigentlich bin ich kein Hallenspieler und spiele nur sehr wenig unter dem Dach. Aber das war ein echt cooles Turnier mit interessanten Gegnern. Das war eine gute Veranstaltung. Ich freue mich über jede Einsatzminute und jedes Tor - auch in der Halle. Das hat Spaß gemacht", sagt Wirtz zu seiner starken Performance auf dem Parkett.
Nun will Wirtz, der für Rot-Weiss Essen in insgesamt 41 Pflichtspielen immerhin 14 Tore erzielen konnte, seinen Coach auch auf dem Rasen von seinen Qualitäten überzeugen. Im spanischen Trainingslager hat er eine Woche lang in täglich zwei Trainingseinheiten - inklusive zweier Testspiele gegen Würzburg und Karlsruhe - reichlich Gelegenheit. "Die Bedingungen sind top. Das Meer ist direkt um die Ecke, der Trainingsplatz ist keine 1,5 Kilometer entfernt. Das ist schon alles perfekt", freut sich Wirtz. Er ergänzt: "Wer Fußballer wird, dem sollte klar sein, dass es nicht nur sonnige Seiten gibt. Ich bin aber kein Typ, der aufgibt. Ich halte meinen Kopf weiter oben. Ich fühle mich in der Stadt und dem Verein unheimlich wohl."
Wie wohl er sich bei Rot-Weiss Essen fühlt, will Enzo Wirtz in den nächsten Tagen in Spanien unter Beweis stellen.