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Kommentar zur RL-Restrunde
RWE muss liefern, RWO will mitmischen, WSV wird drinbleiben

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Es geht endlich wieder los: Am Freitag (19 Uhr, RevierSport-Liveticker) startet Rot-Weiss Essen mit dem Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln II in das Pflichtspieljahr 2020. Ein RevierSport-Kommentar zur bevorstehenden Restrunde der Regionalliga West. 

Der SV Rödinghausen ist als Wintermeister in die Pause gegangen. Den SVR gilt es vom Thron zu stoßen. Alles deutet auf einen Vierkampf zwischen Rödinghausen, Verl, Essen und Oberhausen um die Meisterschaft und den begehrten Startplatz zur Aufstiegsrelegation gegen den Nordost-Meister hin.

Alle Spitzenmannschaften haben sich punktuell verstärkt. Rödinghausen mit Nico Buckmaier, Verl mit Patrick Schikowski, Essen mit Jonas Hildebrandt und Oberhausen mit Jeffrey Obst. Mehr war auch nicht vonnöten. Denn jeder dieser vier Klubs holte im vergangenen Halbjahr mehr als 2,0 Punkte pro Spiel. Es läuft nahezu perfekt. Am Ende kann es aber nur eine Mannschaft schaffen und Erster werden.

Den größten Vorteil scheint der SV Rödinghausen zu haben. Die Ostwestfalen sind weit weg vom großen Druck im Umfeld oder medialem Interesse. Rödinghausen ist ein kleiner Ort, der sich nur wenig für Fußball interessiert. Die meisten Spieler leben in Bielefeld, Osnabrück oder Umgebung, können ihr Privatleben genießen und ihrer Arbeit ohne jeglichen Trubel nachgehen. Mit Enrico Maaßen (35) besitzen die Rödinghausener einen angehenden Fußballlehrer, der unbedingt nach oben will. Einen Mann, der bereits das Interesse höherklassiger Klubs geweckt hat. Ihn kann der SVR wohl nur bei einem Aufstieg halten. Rödinghausen könnte mit einem Sieg am 1. Februar in Essen - vorausgesetzt RWE und der SVR erledigen ihre Aufgaben in Köln und gegen Bergisch Gladbach - bereits neun Punkte vor RWE stehen. Dem wohl größten Konkurrenten im Kampf um Platz eins.

Denn in Essen stehen alle Zeichen auf Aufstieg. "Wir wollen hoch", [article=467844]betonte RWE-Boss Marcus Uhlig noch gegenüber RevierSport im Trainingslager[/article]. Stichwort Trainingslager: Rot-Weiss Essen war der einzige Klub in der West-Staffel - die U-Mannschaften von Köln, Dortmund und Mönchengladbach ausgenommen - der sich ein Wintercamp im warmen Südeuropa gönnte. Auch dies ist ein Zeichen für die großen Ambitionen an der Hafenstraße. Die Voraussetzungen sind vom Verein und Sponsoren geschaffen worden. Ein Trainingslager, ein Drittligaspieler mit Hildebrandt, eventuell weitere Verstärkungen sind bis zum 31. Januar nicht ausgeschlossen: Jetzt muss RWE liefern - in Person von Trainer und Mannschaft.

Alles andere als der Aufstieg wäre am Ende für das Umfeld wohl eine große Enttäuschung. Ob der Weg der Essener in dieser Saison nach oben führen kann, das wird man bereits am 16. Februar wissen - nach den Spielen in Köln, gegen Rödinghausen und Oberhausen. Werden diese drei Partien erfolgreich absolviert, könnte RWE womöglich kaum aufzuhalten sein. Denn mit drei Siegen und einer riesigen Euphoriewelle könnte es für Essen im Idealfall sogar ein Selbstläufer auf dem Weg zur Meisterschaft werden.

Verl und Oberhausen lauern

In der Beobachter-Rolle scheinen der SC Verl und Rot-Weiß Oberhausen zu sein. Die Verler sind auch noch im DFB-Pokal vertreten und empfangen Anfang Februar Union Berlin an der Poststraße. Bislang hat der SC Verl keine Schwächen gezeigt. Man sagt ja, dass jede Mannschaft in der Saison mal eine schlechte Phase erwischt - davon ist auch beim SC Verl auszugehen. Im Vergleich zu Rödinghausen und Essen scheinen die Verler trotz ihres großen Erfolges bislang nicht ganz so stark, beziehungsweise breit, besetzt zu sein. Gerade auf die Breite kommt es in einer langen Saison allerdings bekanntlich an. Aber Vorsicht: Der SC Verl ist auf der Lauer und wird da sein, wenn Rödinghausen und Essen nicht performen sollten.

Das gilt auch für Rot-Weiß Oberhausen. Mit Mike Terranova hat RWO wohl den emotionalsten Trainer der aufgezählten Spitzenteams. Die Emotion, die Gier nach Erfolg, die für die Psychologie so wichtigen klaren Ansprachen, könnten auch für RWO ein großer Bonus sein. "Terra" weiß wie es geht, er weiß wie er sein Spieler kitzeln muss, um die nötigen Prozentpunkte herauszuholen. RWO verpasste in der vergangenen Saison den Aufstieg erst am letzten Spieltag. Viele sprechen im aktuellen Aufstiegsrennen über Rödinghausen, Verl und Essen - aber Oberhausen ist nicht zu unterschätzen. Sie sind nicht nur das heimstärkste Team, sondern vielleicht auch die kampfstärkste, am besten eingespielte Mannschaft der Favoriten. Wichtige Attribute im Titelrennen, das mit Sicherheit bis kurz vor Saisonende sehr spannend bleiben wird.

Offener Abstiegskampf - Wuppertal mit den besten Karten

Das gilt auch für den Abstiegskampf. Denn neben der insolventen SG Wattenscheid 09 werden noch mindestens drei Absteiger gesucht. Ich lege mich fest und sage, dass auch Bergisch Gladbach runtergehen wird. Somit bleiben noch zwei unbekannte Absteiger. In der Verlosung: Homberg, Haltern, Lippstadt, Bonn, Düsseldorf II und Wuppertal:

Der WSV scheint mit den Nachverpflichtungen des Wattenscheider Quartetts um Florian Kraft, Yannick Geisler, Tolga Cokkosan und Marwin Studtrucker die besten Karten zu besitzen. Ich gehe auch davon aus, dass der WSV es schafft - zumindest aus sportlicher Sicht. Die finanzielle Lage in Wuppertal ist nicht die beste und darüber wird sicherlich in den nächsten Wochen, Monaten noch zu sprechen sein. Sportlich ist die Mannschaft mit Neu-Trainer Pascal Bieler und Manager Thomas Richter aber bestens aufgestellt, um am Ende über dem Strich zu stehen.

Die übrigen Abstiegskandidaten nehmen sich nicht viel. Hier wird es bis zum Ende ein Hauen und Stechen um den sportlichen Überlebenskampf in der Regionalliga West geben. Bonn und Düsseldorf II dürften es wie Wuppertal am Ende schaffen. So, dass es neben Wattenscheid und Bergisch Gladbach auch Homberg, Haltern oder Lippstadt erwischten dürfte. Im schlimmsten Fall müssten fünf Teams absteigen. Dieser Fall tritt ein, wenn der Meister in der Relegation patzen sollte und Münster oder Viktoria Köln, oder gar beide, aus der 3. Liga absteigen. Steigen die beiden NRW-Klubs nicht ab und der Regionalliga-West-Meister steigt auf, dann bleibt es bei vier Absteigern - inklusive der insolventen SG Wattenscheid 09.

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